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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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Unvermittelt überfiel sie eine böse Vorahnung. Der Ausdruck in seinen Augen gefiel ihr überhaupt nicht.
    Neben dem Bett blieb er stehen. Trotz ihrer Erschöpfung spürte Rosanne, wie ihr Körper auf seine Nähe reagierte. Sie zog die Beine an und verschränkte die Arme vor der Brust, obwohl sie sich danach sehnte, von ihm berührt zu werden.
    Verwirrung und Furcht rangen mit dem Verlangen nach ihm. Oder erwartete er, dass sie ging? Sie machte eine Bewegung, um aufzustehen.
    Doch Isandro hielt sie zurück. Wortlos beugte er sich vor und presste hart seine Lippen auf ihre. Dann kam er zu ihr aufs Bett und zog sie in seine Arme …
    Sehr viel später hatte der Sturm sich gelegt. Ohne aus dem Fenster zu schauen, wusste Rosanne, dass der Himmel aufgeklart hatte. Sie lag in Isandros Armen, den Kopf an seine Brust gelehnt. Sie fühlte sich fantastisch, ihr Hunger war gestillt.
    Zum ersten Mal seit zwei Jahren empfand sie tiefen Frieden.
    Als sie sich vorhin geliebt hatten, hatte sie geweint. Aber sie hatte ihren Kopf an Isandros Schulter gedrückt und die Schluchzer hinter Stöhnen versteckt. Sie glaubte nicht, dass er es gehört hatte. Zumindest betete sie darum.
    Jetzt schien er zu spüren, dass sie wach war. Er stand auf und hob sie auf seine Arme.
    „Was tust du …?“ Rosanne verstummte, sobald ihr klar wurde, was er vorhatte. Isandro steuerte auf die Verbindungstür zwischen ihren Zimmern zu.
    In ihrem angekommen, ließ er sie aufs Bett gleiten. Die kleine Nachttischlampe brannte noch immer. Trotz des sanften Lichts kam Rosanne sich plötzlich nackt und entblößt vor.
    Sein Blick wanderte über ihren Körper. Die Leidenschaft war aus seinen Augen verschwunden, stattdessen blitzte auf einmal Neugier darin auf.
    Hektisch verschränkte Rosanne die Arme. Sie wusste genau, was er entdeckt hatte.
    Eine Narbe, zwei Zentimeter lang, in der Mitte ihrer Brust.
    „Was ist das?“
    Rosanne schlug seinen Finger weg, mit dem er die rosa Linie hatte nachzeichnen wollen. „Das ist nichts. Nur eine Narbe von …“, fieberhaft suchte sie nach einer Erklärung, „… der Nadel einer Brosche.“
    Einen Moment schien es, als wolle er nachfragen, dann zuckte er die Schultern. Die Geste wirkte auf Rosanne wie ein Schlag ins Gesicht. Es war ihm völlig egal.
    „Sandro … was da gerade passiert ist …“
    „Erstens, nenn mich nicht Sandro. Ich mag das nicht.“
    „Aber ich dachte, es hätte dir gefallen, als …“
    Er lachte auf. „Bevor du unsere Ehe verraten hast? Bevor du Zac im Stich gelassen hast? Nun, das war damals … heute liegen die Dinge anders.“
    Ein vertrauter Schmerz stieg in ihr auf. „Aber was ist mit … mit dem, was wir gerade getan …?“
    „Das ist das Zweite. Wir haben miteinander geschlafen, das ist alles. Es bedeutet nichts. Im Übrigen …“ Er machte eine kurze Pause.„Im Übrigen erwarte ich, dass du dich mir zur Verfügung stellst, wann immer und wie lange ich es will. Vielleicht bist du eine bessere Geliebte, als du eine Ehefrau warst.“

8. KAPITEL
    „ Gracias , Ana-Lucía.“
    Rosanne nahm Zac von seiner neuen Nanny entgegen und ging mit ihm in den Garten hinaus. Kaum waren sie draußen, fing der Kleine an zu strampeln und wollte abgesetzt werden.
    Sie freute sich über die Ablenkung. Jede Ablenkung war gut. Ablenkung von dem, was in jener Nacht geschehen war … und jede Nacht seither.
    Dabei hatte sie geglaubt, Isandro wolle sie so schnell wie möglich loswerden und aus dem Haus haben. Und jetzt war sie seine Geliebte! Warum nur erfüllte dieser Gedanke sie nicht mit Entsetzen? Warum entfachte er beständig eine lodernde Hitze in ihr?
    Jede Nacht kam Isandro in ihr Zimmer und kam entweder zu ihr ins Bett oder trug sie in seines hinüber. Aber danach ließ er sie jedes Mal wieder allein. Nachdem er ihr das Paradies gezeigt hatte, überließ er sie der Kälte der Einsamkeit. Wieder und wieder.
    Rosanne setzte Zac ab, der sich sogleich auf den Weg zu den Beeten machte. Im Moment spielte er am liebsten Gärtner. Voller Begeisterung grub er in der Erde und platzierte sie dann an anderer Stelle. Normalerweise auf seinen Kleidern.
    Geistesabwesend nahm sie einen sich windenden Regenwurm entgegen, den ihr stolzer Sohn ihr vors Gesicht hielt. Offensichtlich meinte Isandro es als Strafe, sie in den letzten Tagen ihrer Ehe zur Geliebten zu degradieren.
    „Papá!“
    Rosanne erstarrte. Wie hatte sie sein Kommen nicht spüren können?
    Zac rannte auf seinen Vater zu und umklammerte sein Bein.

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