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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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Lippen.
    „Warum?“, musste sie einfach fragen, obwohl sie sich die Antwort denken konnte.
    „Weil du herausfinden musstest, wie du dich am geschicktesten präsentieren kannst, um mein Mitleid zu erregen.“
    Er begann, langsam um sie herum zu gehen. Ihr wurde ganz schwindelig davon. Aber er wollte nicht aufhören, also biss sie die Zähne zusammen und ertrug es.
    „Soll ich dir deinen Zettel noch einmal zeigen, Rosanne? Ich habe ihn aufgehoben.“
    „Nein“, erwiderte sie matt. Sie konnte sich an jedes Wort erinnern, das sie geschrieben hatte. Und an den dicken Kloß, der ihr die Kehle zugeschnürt hatte, an die Tränen, die in ihren Augen brannten.
    „Du hast dich sehr klar ausgedrückt. ‚Ich bin noch nicht bereit, eine Ehefrau und Mutter zu sein. Es gibt Dinge, die ich noch tun will, noch sehen will …‘ War es nicht so?“
    „Isandro, ich weiß, wie der Zettel auf dich gewirkt haben muss. Aber glaube mir … ich habe ihn nur geschrieben, weil ich nicht damit gerechnet habe, dich oder Zac je wiederzusehen.“
    Endlich blieb er stehen und sah sie an. Ihre eigenen Worte hallten durch ihren Kopf. Sie hatte sich vollkommen missverständlich ausgedrückt.
    „Nein, warte. So habe ich das nicht gemeint!“
    „Nein, sicher nicht. Deine Erbschaft geht zur Neige, und da du keinen weiteren Trottel gefunden hast, der dich aushält, bist du zu mir und dem leicht verdienten Geld aus unserem Ehevertrag zurückgekehrt. Und Zac benutzt du, um dich bei mir einzuschmeicheln.“
    Rosanne öffnete den Mund, war aber zu perplex, um zu antworten.
    „Seit du gegangen bist, warst du für mich tot, Rosanne. Und für Zac auch. Und auf gewisse Weise wäre es vielleicht besser gewesen, du wärst gestorben oder zumindest nie zurückgekommen.“
    Unmöglich, dass er wusste, wie nahe er mit seinen grausamen Worten der Wahrheit kam. Das war Rosannes einziger Trost, während ihr das Blut gefror und ihr Herz zu Eis erstarrte.
    Sie musste fort von ihm und von seinem Hass, bevor er sie völlig vernichtete. Sie hatte geglaubt, die Hölle überlebt zu haben. Aber dies hier war fast ebenso furchtbar.
    „Was meinen Auszug angeht, stimme ich dir zu, Isandro. Ich habe bereits daran gedacht, ein kleines Apartment in Osuna zu mieten. Gleich morgen kümmere ich mich darum.“
    Damit wandte sie sich um, ging in ihr Zimmer und schloss leise die Tür hinter sich.
    Wie in einem schlechten Film klemmte sie dabei ein Ende des Bettlakens zwischen Tür und Rahmen ein. Sie brachte es nicht über sich, die Tür noch einmal zu öffnen, und ließ das Laken einfach fallen.
    Im dunklen Badezimmer schlüpfte sie in einen Morgenmantel, ließ sich auf den Boden sinken und bettete den Kopf auf die Knie.

9. KAPITEL
    Isandro blickte auf das zwischen Tür und Rahmen eingeklemmte Laken und wartete ungeduldig darauf, dass Rosanne die Tür noch einmal aufmachte. Aber es passierte nichts.
    Schließlich öffnete er selbst die Tür. Das zerknüllte Laken lag auf dem Boden, das Bett war leer.
    Wo war sie? Gerade wollte er an die Badezimmertür klopfen, als er ein leises Geräusch vernahm. Einen klagenden Laut, wie er ihn noch nie im Leben gehört hatte.
    Die Klage wurde lauter, und die Situation erschien ihm mit einem Mal so privat, so persönlich und intim, dass er sich leise zurückzog.
    Ein Bild wurde in seinem Kopf lebendig. Ihr Gesicht, als er ihr gesagt hatte, sie hätte besser fortbleiben sollen … oder sterben.
    Er hatte sich die Worte sagen hören und sie am liebsten gleich zurückgenommen. Doch da war es schon zu spät. Bevor ihm die Konsequenzen in all ihren Ausmaßen bewusst wurden, hatte ihn Rosannes Reaktion wie ein Schlag in den Magen getroffen. Sie war so blass wie das Laken um ihren Körper geworden, das Glitzern in ihren Augen erstarb.
    Fast kam es ihm so vor, als habe er sie wirklich verletzt. Warum, wenn sie doch nur eine perfekte Schauspielerin war, hatte sie nicht versucht, ihn wieder ins Bett zu locken? Das wäre ihr nur allzu leicht gelungen!
    Aber sie hatte nicht versucht, ihn zu verführen. Stattdessen saß sie jetzt in ihrem dunklen Badezimmer und gab Laute von sich, die er nie in seinem Leben vergessen würde. Er konnte nicht zu ihr gehen. Instinktiv wusste er, dass sie glaubte, allein mit ihrem Leid zu sein.
    In seinem Kopf wirbelten die Gedanken. Was hatte das alles zu bedeuten?
    In den nächsten Tagen hielt Rosanne sich so gut es ging von Isandro fern. Auch er unternahm keinen weiteren Versuch, Sex mit ihr zu haben. Ihren Auszug erwähnte

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