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Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
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innere Gleichgewicht wiederzufinden. Vorsichtig schüttelte sie den Kopf, als stimme sie ihm zu.
    „Bist du wieder in der Verfassung, zu den anderen zu gehen?“
    Rosanne nickte und hoffte inständig, dass er nichts von dem wahren Ausmaß ihrer Bestürzung mitbekam.
    „Ja, natürlich. Ich brauche nur noch einen Moment … die Hitze …“
    Den restlichen Abend verhielt Isandro sich höflich, aber distanziert. Vielleicht hatte das Wiedersehen mit seiner Schwester die Dinge für ihn wieder in die richtige Perspektive gerückt? Sein Misstrauen aufs Neue bestärkt? Rosanne versuchte sich ihre Verzweiflung nicht anmerken zu lassen. Vielleicht bedauerte er bereits, sie auf den Ball mitgenommen zu haben. Vielleicht wünschte er, er könne mit seiner Geliebten allein sein …
    Auf dem Heimweg sprach er kaum mehr als zwei Worte mit ihr. Am Horizont zog ein Gewitter auf. Der in einiger Entfernung zu vernehmende Donner kam Rosanne wie ein Unheil verkündender Bote vor. Schnell treibende Wolken verdunkelten den Himmel und hüllten den Mond in finstere Schatten.
    Als sie das Haus betraten, löste Isandro seine Krawatte. „Ich genehmige mir noch einen Drink. Magst du mir Gesellschaft leisten?“ Er stellte die Frage beiläufig und ohne sie anzusehen.
    Rosanne schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Gute Nacht.“
    Doch als sie den Fuß der Treppe erreichte, hielt sie noch einmal inne. „War diese Frau deine Geliebte?“
    Langsam drehte Isandro sich zu ihr um. „Warum?“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich will es nur wissen … ihr scheint einander sehr nahe zu sein.“
    „Vor langer Zeit hatten wir einmal eine Affäre. Also nein, sie ist nicht meine Geliebte.“
    „Danke. Gute Nacht.“ Rosanne floh die Treppe hinauf, bevor sie sich selbst in noch größere Schwierigkeiten brachte.
    Oben angekommen schlüpfte sie aus ihren Schuhen und schlich auf Zehenspitzen in Zacs Zimmer. Er schlief tief und fest. Sie zog die Decke über seinen kleinen Körper und küsste ihn auf die Stirn.
    Als Isandro geraume Zeit später das Zimmer seines Sohnes betrat, konnte er noch Rosannes Duft wahrnehmen. Erschöpft ließ er sich in einen Sessel in der Ecke des Raumes fallen und starrte vor sich hin ins Leere.
    Nachdem Rosanne sich eine Stunde lang schlaflos im Bett hin und her gewälzt hatte, stand sie frustriert wieder auf. Bilder, Erinnerungen, Gefühle … alles wirbelte in ihrem Kopf durcheinander und wollte sie einfach nicht zur Ruhe kommen lassen. Sie brauchte dringend frische Luft.
    Sie machte ein paar Schritte nach draußen. Es regnete noch immer, und sie streckte eine Hand aus und fing einige dicke Tropfen auf. Blitze erhellten den Nachthimmel.
    Binnen Sekunden war Rosanne von oben bis unten durchnässt. Doch es kümmerte sie nicht. Das Gesicht dem Regen zugewandt, schritt sie die Stufen in den Innenhof hinunter. Ein magischer Moment – wie sehr hatte sie in den vergangenen Monaten von einem solch elementaren Erlebnis geträumt! Es fühlte sich an, als würde das Wasser sie reinigen. Eine wilde, ungestüme Freude erfüllte sie.
    Sie hatte einen unaussprechlichen Albtraum durchlebt, und dennoch war sie nun wieder mit ihrem Sohn zusammen. Gelöst hob sie die Arme gen Himmel und drehte sich um die eigene Achse.
    „Was, zur Hölle, tust du denn da?“
    Erschrocken fuhr Rosanne herum. Erkennen konnte sie Isandro durch den dicht wie Bindfäden fallenden Regen kaum … aber seine Verärgerung spürte sie trotzdem. Jetzt trat er einen Schritt auf sie zu. Er trug nur Boxershorts; Wassertropfen perlten über seine nackte Brust.
    „Ich … ich stehe im Regen“, erklärte sie stotternd.
    „Das sehe ich.“
    Was er auch sehen konnte, war, dass ihr Nachthemd wie eine zweite Haut an ihrem Körper klebte und nahezu durchsichtig geworden war. Er konnte sich nicht zurückhalten, sein Blick wanderte über ihre Kurven. Über die schmale Taille, die schönen weiblichen Hüften, die langen Beine. Verlangen stieg in ihm auf, pulsierte heiß und leidenschaftlich durch seine Adern.
    „Sandro …“
    Er schaute auf. „Wie hast du mich genannt?“
    Sehnsucht schimmerte in ihren Augen. Er kannte dieses Glitzern, damals hatte sie ihn auch immer so angeschaut. Er spürte den Regen nicht mehr. Die Welt verschwamm. Er sah nur noch sie, die Konturen ihres Körpers, das Beben ihrer Brüste.
    „Sandro.“
    Isandro schüttelte den Kopf. Irgendwie musste er diesen Bann brechen. „Niemand nennt mich so.“
    „Ich schon.“
    Ihre Worte versetzten ihm einen Stich. Er

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