Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0299

Julia Extra Band 0299

Titel: Julia Extra Band 0299 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN RAYE MORGAN HELEN BIANCHIN CAROLE MORTIMER
Vom Netzwerk:
Wohnungstür etwas Weißes auf dem Boden liegen, das sie beim Hereinkommen nicht gesehen hatte. War das ein Brief? Von wem?
    Sie stand auf und durchquerte den Raum, um den Gegenstand aufzuheben; es war tatsächlich ein Briefumschlag. Während sie auf ihre gedruckte Adresse schaute, fragte sie sich, warum man den Brief unter der Tür durchgeschoben hatte, statt ihn unten in den Briefkasten zu stecken.
    Ilana öffnete den Umschlag und faltete das weiße Blatt auseinander. Es enthielt nur einen einzigen Satz.
    Lass die Finger von ihm.
    Eine Unterschrift gab es nicht, aber die war auch nicht nötig. Das konnte nur von Grant stammen. Erschauernd fragte sie sich, wie er wohl bis an ihre Wohnungstür gelangt sein mochte.
    Aber sie fragte sich auch, was sie eigentlich von Xandro wollte? Er war ein Bekannter, den sie hin und wieder bei gesellschaftlichen Anlässen traf, mehr war es doch nicht, oder?
    Und ein Kuss hatte gar nichts zu bedeuten.
    Nur dass es eben doch nicht ganz so einfach war. Schlimmer noch, ein Teil von ihr wollte noch sehr viel mehr. Würde sie es wagen, Grants Drohungen in den Wind zu schlagen?
    Egal wie sie sich entschied, es würde immer falsch sein.
    Der Tee in ihrem Becher wurde kalt, während sie blind auf den Bildschirm starrte. Irgendwann schaltete sie den Fernseher ab. Sie überprüfte, ob die Wohnungstür auch wirklich fest verschlossen war, dann schüttete sie ihren Tee ins Spülbecken und ging zu Bett.
    Lange lag sie wach, und nachdem sie dann schließlich doch eingeschlafen war, fuhr sie zweimal aus einem Albtraum hoch. Nach dem zweiten Mal war sie so verängstigt, dass sie die Nachttischlampe anknipste und las, bis ihr die Augen wieder zufielen.

6. KAPITEL
    „Und wie war dein Tag?“, erkundigte sich Xandro, der Ilana nach Feierabend vor dem Atelier abgepasst hatte. Er hatte sie zum Essen eingeladen und nicht lockergelassen, bis sie schließlich aufgegeben hatte. Ihr Pech. Andererseits war sie ganz froh über die Ablenkung; seit dem Drohbrief von gestern Abend meinte sie an jeder Straßenecke und in jedem Auto Grant zu sehen. Oder litt sie schon an Verfolgungswahn?
    Ilana tat sich Zucker in ihren Kaffee. „Interessiert dich das denn?“
    Sie beobachtete, wie er mit langen schlanken Fingern das Zuckertütchen aufriss. Traumhafte Hände, dachte sie. Sie hatte es ausgekostet, sie in ihrem Nacken zu spüren, an ihrem Gesicht. Sofort aufhören!
    Es war der reine Irrsinn, daran zu denken, was für Gefühle seine Berührungen in ihr ausgelöst hatten. Ilana trank einen Schluck Kaffee, während sie ihn über den Rand ihrer Tasse hinweg beobachtete.
    Sie wusste, dass sich hinter seiner lässigen Attitüde ein messerscharfer Verstand verbarg. Man konnte ihm nicht so leicht etwas vormachen. Erzähl einfach irgendwas, befahl sie sich. „Hektisch, wie immer.“ Sie zuckte die Schultern. „Zu viel Arbeit in zu wenig Zeit, so geht das bei uns nun mal zu.“ Sie musste sich erst einen Ruck geben, dann fuhr sie fort: „So, und jetzt bist du dran.“
    „Das übliche, mehrere Besprechungen, eine Videokonferenz.“ Nichts, was er nicht spielend geschafft hätte.
    Der Kellner brachte das Essen, Waldpilzrisotto mit Spinat, dazu geröstete Pinienkerne und jede Menge geriebenen Parmesan. Es schmeckte köstlich. Ilana aß mit Appetit, obwohl seine Nähe sie absurd nervös machte. Sie registrierte sogar die Art, wie er die Gabel zum Mund führte.
    Doch an seinen Mund auch nur zu denken war das Dümmste, was sie machen konnte. Daher befahl sie sich schnell, sich auf etwas anderes zu konzentrieren … auf irgendetwas, nur nicht auf ihn. Schwierig, wo er ihr direkt gegenübersaß, so nah, dass sie nur die Hand auszustrecken brauchte, um ihn zu berühren.
    Obwohl es ihr so gut geschmeckt hatte, war sie froh, als sie aufgegessen hatte. Anstelle einer Nachspeise bestellte sie Kaffee, und bald schon wartete sie ungeduldig darauf, bezahlen zu können. Denn diesmal würde sie die Rechnung übernehmen, das hatte sie sich geschworen. Doch als sie die Geldscheine auf den Tisch legen wollte, warf Xandro ihr einen bitterbösen Blick zu und zischte: „Lass das.“ Schon wieder Pech. Als sie sich beim Rausgehen kurz bedankte, nickte er nur.
    Sie hätte sich jetzt einfach umdrehen und weggehen können. Und fast hätte sie das auch getan … wenn sich ihre Beine nicht geweigert hätten, den Befehlen ihres Verstandes zu gehorchen.
    „Ich muss noch arbeiten.“ Das war nicht ganz falsch. Außerdem sehnte sie sich nach der

Weitere Kostenlose Bücher