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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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heiraten?“
    Er nickte. „Ich habe keine Wahl.“
    „Nein, du hast keine Wahl. Du bist ein ehrenhafter Mann und wirst tun, was richtig ist. Ich würde nichts Geringeres von dir erwarten. Du bist alles, was ich habe, Alexeis. Dein Vater wollte dich mir wegnehmen, um mich zu bestrafen. Weil ich es gewagt habe, dagegen zu protestieren, wie ein altes Kleidungsstück ausrangiert zu werden.“
    Berenice Nicolaides ging zu ihrem Sohn und berührte seine Wange. „Ich schätze mich glücklich, einen Sohn wie dich zu haben. Und ich werde immer deine Interessen wahren. Selbst wenn du es nicht willst.“
    Als sie die Hand sinken ließ und weitersprach, klang ihre Stimme wieder gebieterisch. „Du verteidigst die junge Frau. Warum glaubst du, dass sie nicht versucht hat, dich in eine Falle zu locken?“
    „Weil Carrie nicht so ist.“
    „Eine gerissene Frau kann ihren wahren Charakter verbergen.“
    „So eine Frau ist sie nicht. Carrie ist …“, Alexeis verstummte.
    Mit hochgezogenen Augenbrauen wartete seine Mutter, doch er sagte nichts mehr. „Und was weißt du über sie?“, fragte sie schließlich.
    Unbehaglich trat er von einem Fuß auf den anderen. Er wollte dieses Gespräch nicht führen. Seine Mutter und Carrie lebten in verschiedenen Welten, die er streng getrennt gehalten hatte. Aber jetzt waren diese Welten katastrophal aufeinandergeprallt.
    „Ich habe Carrie in London kennengelernt. Viel weiß ich nicht über sie. Nur, dass sie kurz zuvor aus der Provinz in die Stadt gekommen war. Carrie hat keine Familie und arbeitet als Kellnerin.“
    „Eine Kellnerin“, wiederholte Berenice Nicolaides ausdruckslos.
    „Sie kann nichts dafür, dass sie arm ist. Ebenso wenig wie sie etwas dafür kann, dass sie …“, Alexeis unterbrach sich.
    „Völlig ungeeignet ist, Mrs. Nicolaides zu sein?“, ergänzte seine Mutter.
    Sich ihres Blicks nur allzu bewusst, presste Alexeis die Lippen zusammen. Eine dreißigjährige qualvolle Familiengeschichte lag in den schlichten Worten. Yannis’ unglückliche Mutter war auch „ungeeignet“ gewesen.
    Im Geiste sah Alexeis plötzlich Carrie vor sich, wie sie am vergangenen Abend neben ihm am Esstisch seiner Mutter gesessen und genau das Bild geboten hatte, das sie für sein Vorhaben hatte bieten sollen. Wie sie seiner Mutter und ihren Gästen genau das gezeigt hatte, was er ihnen allen hatte klarmachen wollen. Und jetzt stand er davor, sie als seine Ehefrau neben sich zu haben …
    Noch „ungeeigneter“ hätte er Carrie nicht machen können!
    „Es ist … bedauerlich“, sagte Alexeis. „Sie wird es … schwierig finden. Aber ich werde ihr helfen und sie beschützen.“
    „Wenn es sein muss, werde ich dir beistehen. Tun, was ich kann, um die Schwierigkeiten möglichst gering zu halten. Aber …“, seine Mutter machte eine Pause, und als sie weitersprach, klang ihre Stimme energisch und kühl. „Ich reise noch heute Abend in die Schweiz. Du wirst mir Bescheid geben, ja?“
    „Natürlich“, erwiderte Alexeis gespielt gelassen.
    Sie nickte. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Nur du bist mir wichtig. Alles, was ich tue, tue ich für dich. Vergiss das nicht.“
    Bedrückt setzte sich Alexeis wieder an den Schreibtisch. Plötzlich fühlte er sich sehr allein. Er sehnte sich danach, Carrie in die Arme zu schließen, ihren weichen Körper fest an sich zu ziehen, um den Duft ihres Haares einzuatmen und das regelmäßige Schlagen ihres Herzens zu spüren.
    Die Schlafzimmertür ging auf, und Carrie wandte den Kopf. Aber es war nicht die Krankenschwester, die auf ihren Posten zurückkehrte.
    Berenice Nicolaides kam zum Bett und blickte auf Carrie hinunter. „Sie sehen anders aus“, eröffnete sie stirnrunzelnd. „Fast hätte ich Sie nicht wiedererkannt.“
    Sie sprach fließend Englisch, und ihre Stimme war ziemlich tief. Mit ihren ausgeprägten Gesichtszügen, perfekt geschminkt und frisiert, war „eine stattliche Frau“ wohl die richtige Bezeichnung für sie. Keine verführerische Schönheit.
    Kein blondes Dummchen.
    „Ich möchte mit Ihnen reden.“ Alexeis’ Mutter blickte sich in dem abgedunkelten Zimmer um.
    An der Wand stand der Sessel der Krankenschwester. Einen Moment lang sah Berenice Nicolaides verärgert aus, als sollte gefälligst ein Hausmädchen zur Stelle sein, um den Sessel näher ans Bett zu schieben. Schließlich tat sie es selbst, setzte sich und schlug elegant die Beine übereinander.
    „Ich habe Ihnen ein Angebot zu machen“, begann sie kühl

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