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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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Carrie bei sich haben zu wollen? Was hatte sie an sich?
    Sie war völlig anders als seine früheren Geliebten. Den Reiz des Neuen hatte er es genannt. Doch der Reiz war nicht verflogen. Alexeis fühlte sich noch immer so stark zu Carrie hingezogen wie an jenem ersten Abend. Es war eine Anziehungskraft, die keine Frau vor ihr jemals auf ihn ausgeübt hatte. Eine Anziehungskraft, die immer wieder … etwas Besonderes gewesen war. Anders.
    Unvergesslich. Jedes Mal.
    Dabei wollte er Carrie nicht nur fürs Bett haben.
    Genau das war das Besondere gewesen. Er hatte schlicht mit ihr zusammen sein wollen. Sie hatte ihm etwas gegeben, was er noch nie kennengelernt hatte. Inneren Frieden, Gemütsruhe, körperliches Wohlbehagen. Weil er einfach neben ihr hatte sitzen oder liegen können.
    Carrie und er waren gut zusammen gewesen.
    Letzten Endes spielte nichts anderes eine Rolle.
    Er wollte mit ihr zusammen sein.
    Für den Rest seines Lebens.
    Wenn sie ihn nehmen würde.

12. KAPITEL
    Carrie ging durch den Park. Zu Hause zu sein ist wundervoll, sagte sie sich. Wieder in der Stadt, in der sie aufgewachsen war, in der sie ihr ganzes Leben verbracht hatte. Alles war ihr so vertraut, als wäre sie niemals fort gewesen.
    Aber das stimmte natürlich nicht. Mit ihr waren Dinge geschehen, die Carrie für immer verändert hatten.
    Sie hatte Alexeis Nicolaides kennengelernt.
    Und sie hatte sein Kind empfangen und verloren.
    Obwohl sie erleichtert und froh war, wieder zu Hause zu sein und eine Zukunft zu haben, auf die sich freuen konnte, quälten sie noch immer die Erinnerungen und Träume.
    Irgendwann würde sie doch sicherlich frei davon sein? Eines Tages würden die Träume doch wohl aufhören und die Erinnerungen verblassen? Aber es schien ihr fast, als würden die Bilder in ihrem Kopf mit jedem Tag deutlicher werden.
    Manchmal hatte Carrie das Gefühl, dass Alexeis da war und den Blick über sie gleiten ließ. Seine dunklen Augen machten sie schwach und atemlos, erfüllten sie mit Sehnsucht …
    Und dann mit tiefem Hass.
    Daran musste sie festhalten. Tiefer Hass war alles, was sie empfinden durfte.
    Besser war es, überhaupt nichts zu empfinden und sich mit den neuen Gegebenheiten ihres Lebens zu beschäftigen. Selbst wenn sie hier in Marchester überall an ihren verstorbenen Vater erinnert wurde.
    Das alte Haus war längst verkauft, und Carrie wusste, dass es das Beste war. Ohne ihren Vater darin zu wohnen wäre noch trauriger gewesen. Sie hatte eine einfache, aber gemütliche und erschwingliche Unterkunft gefunden.
    Und so schwer es auch war, sich damit abzufinden, dass er tot war, sie musste sich damit trösten, dass sie in Marchester genau das tat, was er gewollt hatte. Sie selbst hatte es sich gewünscht, deshalb sollte sie dankbar sein und sich in die Arbeit versenken.
    Vor allem musste sie sich der Zukunft stellen, ohne zurückzublicken auf das, was nur eine Illusion gewesen war. Eine Selbsttäuschung, die zu Demütigung und Scham geführt hatte. Weiterzugehen war die einzige Möglichkeit, in eine befriedigende Zukunft voller Herausforderungen, die schon immer für sie bestimmt gewesen war.
    Nach einem Blick zur Uhr an dem Turm auf der anderen Seite des Parks lief Carrie schneller. Ihre Segeltuchschuhe waren himmelweit entfernt von den feinen Ledersandaletten, die sie früher einmal getragen hatte. Das schlichte Baumwollkleid war ein haushoher Unterschied zu den Designeroutfits, die sie vor Kurzem noch so schick hatten aussehen lassen.
    Ihre große Umhängetasche war mit allem voll gestopft, was sie brauchte. Das Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten, und nichts erinnerte mehr daran, dass es ihr einmal in zerzausten, üppigen Locken über die von der Sonne geküssten nackten Schultern gefallen war.
    Jetzt brauchte sie eben praktische Kleidung und Schuhe, eine große Tasche und eine bequeme Frisur. Und für mehr Gesichtspflege als Wasser, Seife und eine Feuchtigkeitscreme hatte sie keine Zeit.
    Was kümmerte sie noch ihr Aussehen? Die Menschen hier in Marchester waren nicht daran interessiert, und in London hatte es ihr entweder sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz oder Peinlichkeiten eingebracht. Oder beides.
    Und die Aufmerksamkeit eines Mannes, der …
    Nein! Sie dachte wieder an ihn, ließ den trügerischen Glanz herein, der sie mitgerissen und zum Narren gehalten hatte.
    Durch das viktorianische schmiedeeiserne Tor ging Carrie aus dem Park hinaus, blieb auf dem Bürgersteig stehen und schaute zu der breiten Treppe, die

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