Julia Extra Band 0300
ist gesagt“, stieß sie mühsam hervor.
„Nein. Keineswegs. Es ist nicht alles gesagt, Carrie. Ich war so fertig von dem, was du mir vorgeworfen hast, und da habe ich dich gehen lassen. Das hätte ich niemals tun dürfen! Mir war nicht klar … Ich will dich zurückhaben.“
„Du musst verrückt sein, wenn du glaubst, ich würde zu dir zurückkommen. Zurückkommen, um wieder dein blondes Dummchen zu sein“, erwiderte Carrie bitter.
„Nein! Das bist du niemals gewesen. Ich schwöre es, Carrie. Was ich dir an dem Abend in der Villa meiner Mutter angetan habe, ist ungeheuerlich. Ich weiß das, und ich bitte dich um Verzeihung. Ich habe dich benutzt und schäme mich zutiefst dafür. An dem Abend habe ich dich als etwas hingestellt, was du niemals gewesen bist. Nur beurteile mich bitte nicht nur danach, wie ich dich auf Lefkali behandelt habe. In Amerika und in Italien warst du …“
Alexeis schloss die Augen, als Erinnerungen auf ihn einstürmten. Er öffnete die Augen wieder und sah Carrie vor sich. Noch einmal würde er sie nicht gehen lassen.
„Du warst jemand Besonderes für mich, Carrie. Ich konnte es nur nicht erkennen – bis du mich verlassen hast.“
Er holte tief Atem und hielt ihren Blick fest. Völlig still saß sie da, sie rührte sich überhaupt nicht.
„Ich möchte, dass du mich heiratest“, erklärte Alexeis stockend.
Mehrere Minuten lang schwieg sie, dann antwortete sie mit leiser Stimme. „Ich habe schon einmal einen Heiratsantrag von dir bekommen. Du warst bereit, mich zu heiraten, weil ich von dir schwanger war. Weil du keine andere Wahl hattest. Und du hast dich darüber geärgert. Dann hat dich das Schicksal davon befreit, es tun zu müssen. Kein Baby, also keine Heirat. Gerade noch rechtzeitig gerettet!“
Er war blass geworden.
„Nein, Carrie. Ich wollte nicht, dass du das Baby verlierst. Es tut mir unendlich leid, dass du diese Qualen durchmachen musstest. Und dass du unser Kind lieber weggegeben hättest, als es mit mir zusammen aufzuziehen, erfüllt mich mit Schuldgefühlen, die ich nicht mehr loswerde. Andererseits brauchte es diesen letzten schrecklichen Tag, diese entsetzliche Leere in mir, als du fort warst, um mich erkennen zu lassen …“ Alexeis verstummte.
Mit schwerer Stimme sprach er schließlich weiter. „Um mich erkennen zu lassen, was du mir bedeutest. Dass du der wichtigste Mensch auf der Welt für mich bist. Ich möchte dich bei mir haben. Für immer. Und wenn du meinen Lebensstil hasst, werde ich ihn ändern. Ich höre auf, das Unternehmen zu leiten. Mein Vater kann die Arbeit übernehmen.“
Mühsam holte Alexeis wieder Atem. „Ich will nur mit dir zusammen sein, Carrie. Wo auch immer du leben möchtest, wie auch immer du leben möchtest. Wenn du nur äußerst ungern als Mrs. Alexeis Nicolaides auftrittst und Gesellschaften gibst, müssen wir das nicht tun! Wir könnten zurückgezogen leben.“
Carrie blickte ihn seltsam an. „Weil es besser ist, das blonde Dummchen zu verstecken?“
„Nein!“, sagte Alexeis. „Das habe ich nicht gemeint. Ich möchte dich glücklich machen. Du sollst nicht das Gefühl haben, dass man verächtlich auf dich herabsieht.“
„Weil ich dumm bin, meinst du?“, fragte Carrie ausdruckslos.
„Auf dieser Welt hat es Menschen gegeben, deren überragende Intelligenz nur Elend und Zerstörung zur Folge hatten. Das ist keine Tugend. Du besitzt Tugend, Carrie. Du hast die Eigenschaften, die wichtig sind: Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit. Der Mann, der dich heiratet, hat unvorstellbar großes Glück.“
„Ist das dein Ernst?“
„Ja. Nichts sonst ist wichtig.“
„Wirklich? Ich bin so anders als die Frauen, mit denen du bekannt bist. Dein Leben ist völlig verschieden von meinem. Du behauptest, du könntest darauf verzichten, aber du würdest dich irgendwann langweilen. Worüber sollen wir uns unterhalten?“
„Worüber haben wir denn immer geredet? Hast du mich dabei jemals gelangweilt erlebt?“ Alexeis nahm ihre Hand. „Was wir zusammen hatten, war etwas ganz Besonderes, Carrie. Das habe ich jedoch zu spät erkannt. Ich habe nur gemerkt, dass es mir einen inneren Frieden gebracht hat, den ich niemals zuvor gespürt hatte. Mit dir zusammen zu sein hatte eine Richtigkeit an sich. Es ist alles, was ich will.“
Einen Moment zögerte er, dann sprach er weiter: „Dass du keine gute Ausbildung bekommen hast, ist nicht deine Schuld. Wie könnte dich jemand danach beurteilen? Und wen würde es schon
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