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Julia Extra Band 0300

Julia Extra Band 0300

Titel: Julia Extra Band 0300 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Kim Lawrence , Julia James , Michelle Reid
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Angebot abgelehnt. Und da wusste ich, dass sie nicht so war, wie ich befürchtet hatte. Außerdem wusste ich, dass sie mir aus tiefstem Herzen leidtun würde.“
    „Ich verstehe nicht“, entgegnete Alexeis langsam.
    „Nicht um deinetwillen, sondern um ihretwillen möchte ich, dass du eine reiche Frau heiratest, Alexeis. Ihr eigenes Geld wird ihr Macht verleihen. Die Macht, mit dir auf einer Stufe zu stehen. Aus demselben Grund will ich, dass deine Braut dir auch in jeder anderen Hinsicht ebenbürtig ist. Dass sie schön ist, einflussreiche Verwandte hat und in unseren Kreisen verkehrt.“
    Berenice Nicolaides machte eine Pause und blickte ihren Sohn dabei weiter unverwandt an.
    „Sie soll es intellektuell mit dir aufnehmen können und selbst beruflich erfolgreich sein. Weil ich nicht will, dass sie in dieselbe Lage gerät wie die Ehefrauen deines Vaters, mich eingeschlossen. In seinen Augen waren wir ihm alle unterlegen, und deshalb konnte er uns verachten und ausnutzen. Und uns loswerden, wenn er uns satt hatte.“
    „Ich bin nicht wie mein Vater!“, protestierte Alexeis wütend.
    „Wie er bist du reich und gut aussehend, und dein Geschäftssinn ist eindrucksvoll. Diese Vorteile könntest du ausnutzen, so, wie er es tut. Du nimmst dir, was du willst. Besonders Frauen. Du suchst dir eine aus, und wenn du mit ihr fertig bist, wirst du sie los. Oh, du wählst nur solche Frauen aus, die mit dieser Behandlung umgehen können, es vielleicht sogar nicht besser verdient haben. Aber was, wenn eine nicht so ist, Alexeis?“
    Seine Mutter seufzte. „Deshalb tat mir Carrie nur noch leid, als sie mein Angebot abgelehnt hatte. Mit dir verheiratet zu sein ist ein Los, das ich einer solchen jungen Frau nicht wünsche. Grausam wie dein Vater würdest du nicht sein, trotzdem wäre sie in einer Ehe mit dir ihr ganzes Leben lang unglücklich. Weil sie sich immer bewusst wäre, dass du sie gar nicht heiraten wolltest. Dass sie nur ihre Schönheit zu bieten hatte, die dein Verlangen nach ihr geweckt hat. Und dieses Verlangen würde schwinden, wenn sie älter wird.“
    „Du irrst dich“, widersprach Alexeis. „Und ich werde tun, was ich tun muss.“
    „Musst du es noch tun?“, fragte seine Mutter. „Das Schicksal hat dir die Verantwortung für Carrie genommen und dich von einer so ungeeigneten Ehefrau befreit, die mit dir nur unglücklich sein würde. Du brauchst nicht länger ehrenhaft zu sein.“
    „Du irrst dich. Ich muss es tun, oder mein Leben hat keinen Sinn mehr“, erwiderte Alexeis.
    Lange sah seine Mutter ihn an. Tränen traten ihr in die Augen. „Dann geh. Lauf ihr nach. Und wenn du sie findest, gib ihr meinen Segen und meine ewige Dankbarkeit“, erwiderte sie sanft.
    Er neigte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Wange.
    Schnell und zielbewusst fuhr Alexeis zurück ins Tal. Es war, als würde er in der kristallklaren Bergluft um ihn herum die Welt in neuem Licht sehen. Mit einer brennenden Deutlichkeit lag der Weg jetzt vor ihm.
    Ungläubig und staunend fragte sich Alexeis, warum er es nicht früher erkannt hatte. Ausgerechnet sein Bruder, der die Sensibilität eines Holzklotzes besaß, wenn es um Beziehungen zu Frauen ging, hatte ihn innehalten lassen.
    Ausgerechnet seine Mutter hatte ihn dazu gebracht, sich der Wahrheit zu stellen. Seine Mutter, die doch, wie er geglaubt hatte, als Teil ihres Rachefeldzugs gegen seinen Vater von einer Heirat ihres Sohnes mit einer reichen Erbin geradezu besessen gewesen war.
    Schmerzerfüllt und beschämt wusste Alexeis, dass sich die Wahrheit erst durch Carries Schwangerschaft und tragische Fehlgeburt gezeigt hatte. Dadurch, dass Carrie gekränkt worden war und ihn wütend zurückgewiesen hatte.
    Ein Frösteln durchlief ihn.
    Vielleicht hätte er niemals erkannt, was mit ihm geschehen war. Und wäre seinen angenehmen Weg weitergegangen, indem er einfach nur Vergnügen an Carrie hatte.
    Kurze Einblicke, Anzeichen und Vorboten hatte es durchaus gegeben. Als sie an Carrie vorbeigekommen waren, hatte er seinen Fahrer spontan anhalten lassen. Er hatte sie von der Straße aufgelesen, etwas, was er noch nie getan hatte. Warum bei ihr?, fragte sich Alexeis. Was hatte ihn so sicher gemacht, dass es … völlig richtig war? Eine Frau, die er nur wenige Minuten lang gesehen hatte.
    Irgendetwas an ihr hatte ihn fasziniert.
    Und dann hatte er sie auf seine Geschäftsreisen mitgenommen. Von ihren Vorgängerinnen hatte er nie eine mitnehmen wollen. Was hatte ihn dazu veranlasst,

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