Julia Extra Band 0300
abgemacht. Wenn du mir jetzt in den Rücken fällst, wirst du mich kennenlernen.“
Cade war schleierhaft, was plötzlich in sie gefahren war. Simones Wangen waren rot vor Wut. Sie sah so schön aus, dass er sie am liebsten auf der Stelle genommen hätte, auf dem Schreibtisch, auf dem Fußboden, ganz egal, wo.
Aber er wusste, dass er das im Moment nicht durfte. Simone würde auf dem Absatz kehrtmachen, was mit Sicherheit keine Verbesserung der Situation wäre.
„Und mehr erwarte ich auch nicht von dir“, erklärte er ruhig. „Sobald meine Rolle bei der Sanierung beendet ist, werde ich dir die Firma übergeben und nur noch als stiller Teilhaber fungieren. Wie kommst du darauf, dass es anders sein könnte?“
Stumm schüttelte sie den Kopf und weigerte sich zu antworten.
„Jetzt reg dich doch nicht so auf, Simone, dafür gibt es gar keinen Grund“, versuchte er die Wogen zu glätten. „Was hältst du davon, wenn wir irgendwo schön essen gehen? Ich reserviere uns einen Tisch …“
„Nein, besten Dank!“, schnitt sie ihm das Wort ab.
Nach einem Moment lächelte er und fragte mit betont verführerischer Stimme: „Heißt das, du ziehst einen intimeren Rahmen vor?“
Er bekam prompt, was er verdiente.
„Ich will überhaupt nicht mit dir essen. Ich bin nicht hungrig.“
„Hast du denn schon gegessen?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Dann bestehe ich darauf, dass du etwas isst. Aber wenn es dir lieber ist, können wir das Abendessen auch gern hier einnehmen. Allerdings erwarte ich, dass du eins deiner neuen Kleider anziehst.“
Noch immer blitzten Simones Augen wütend, aber sein Blick hielt sie davon ab, zu widersprechen. Doch Cade verspürte kein Triumphgefühl, obwohl er einen weiteren Sieg über sie davongetragen hatte.
„Noch Wein?“
Simone schüttelte den Kopf. Sie trug ein wunderschönes lavendelfarbenes Kleid mit meergrünen Einsprengseln und an den Füßen hochhackige, meergrüne Sandaletten. Und sie fühlte sich großartig – obwohl sie es hasste, das zuzugeben. Noch nie in ihrem Leben hatte sie etwas so Elegantes getragen, und dann auch noch zu Hause beim Abendessen auf der Terrasse! So viel Luxus empfand sie fast schon als unschicklich. Sie hätte Cades Einladung zum Essen annehmen sollen. In einem der vornehmsten Restaurants der Stadt wäre das Kleid entschieden besser aufgehoben gewesen. Aber großartig fühlte sie sich trotzdem.
Cades bewundernder Blick begleitete sie den ganzen Abend über. Was sie über weite Strecken sogar genoss, bis sich die Stimme des Verstands wieder meldete. Schließlich machte sie das alles keineswegs freiwillig! Auch wenn er es verstand, ihr hin und wieder ein anderes Gefühl zu vermitteln, entsprach das nicht der Realität.
Für ihn war sie nur ein Mittel zum Zweck. Wenn auch ein durchaus angenehmes Mittel, wie es schien. Simone schüttelte über sich selbst den Kopf. Worauf hatte sie sich nur eingelassen? Sie hatte in Cade ihren Retter gesehen, dabei bedeutete er ihren Untergang.
„Du bist so still heute Abend, du hast doch nicht etwa ein schlechtes Gewissen?“, fragte er.
„Warum sollte ich?“
„Bist du wirklich ganz sicher, dass du immer noch bereit bist, dich an unsere Abmachung zu halten?“
Simone schloss für einen Moment die Augen. „Was denn sonst?“ Als sein Blick über sie hinwegwanderte, wand sie sich unbehaglich. Sie wusste, dass Cade mit ihr ins Bett gehen würde und er diesen schönen Abend nur als ausgedehntes Vorspiel verstand.
Ein ausgedehntes Vorspiel zu einem atemberaubenden Liebesakt.
„Du siehst heute wirklich atemberaubend aus, Simone. Danke, dass du dich extra für mich so schön gemacht hast.“
„Spar dir deinen Zynismus“, gab sie kühl zurück. „Es war ein Befehl, erinnerst du dich?“
In Cades Augen spiegelte sich eine gewisse Härte. „Siehst du das so? Für mich war es ein Vorschlag, mehr nicht.“
„Und was hättest du gesagt, wenn ich in ausgefransten Jeans und einem alten T-Shirt am Tisch erschienen wäre?“
„Genau dasselbe“, lautete die überraschende Antwort. „Dir würde sogar ein alter Sack stehen. Obwohl du heute etwas ganz Besonderes ausstrahlst.“
Sein Blick ruhte auf ihrem tiefen V-Ausschnitt, was bei Simone prompt Herzklopfen auslöste. Dann wanderte er weiter abwärts zu ihrem Schoß, den er bald in Besitz zu nehmen gedachte, wie sie wusste.
Und sie würde es wieder nicht schaffen, ihn aufzuhalten.
„Vielleicht liegt es an dem Kleid, vielleicht aber auch nicht“, überlegte
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