Julia Extra Band 0300
so sehr, mit diesem atemberaubenden Mann den Rest ihres Lebens zu teilen.
Ein Wunsch, der niemals in Erfüllung gehen würde. Deshalb wünschte sie manchmal, sie wäre nie auf seinen Vorschlag eingegangen. Er war ihre große Liebe, der Mann ihrer Träume, wenn er genug von ihr hatte und sie verließ, wäre sie am Boden zerstört. Trotzdem war sie entschlossen, die Zeit mit ihm auszukosten – bis zur bitteren Neige.
„Ja, gern“, stimmte sie zu. „Ich muss mir ohnehin ein paar Sachen kaufen.“
Irritiert runzelte Cade die Stirn. „Hast du hier nicht alles, was du brauchst?“
Die Haushaltshilfe sorgte dafür, dass stets frische Lebensmittel im Haus waren, und Simones Kleiderschrank war prall gefüllt. Genau genommen besaß sie weit mehr Kleider, als sie brauchte und wahrscheinlich je anziehen würde.
„Nur ein paar Toilettenartikel, die ich mir selbst besorgen muss“, erklärte sie. „Sachen, die du mir nicht mitbringen kannst.“ Auch wenn er es offensichtlich gern getan hätte. Manchmal kam es ihr so vor, als würde er am liebsten die Kontrolle über ihr ganzes Leben übernehmen.
Aber tut er das denn nicht schon die ganze Zeit? Simone schüttelte unwillig den Kopf, als sich die leise Stimme in ihrem Hinterkopf meldete. Natürlich nicht. Weil sie das auf gar keinen Fall zulassen würde. Er rettete nur ihre Firma vor dem Untergang.
Später, als sie vor dem Firmensitz von MM Charters vorfuhren und sie die Veränderungen sah, schnappte sie nach Luft.
„Das ist ja unglaublich!“, rief sie überrascht aus. Das ganze Bürogebäude hatte ein völlig neues Gesicht bekommen.
„Also finden die Maßnahmen deine Zustimmung?“ Cade hob belustigt eine Augenbraue.
In diesen Tagen gingen sie so unbeschwert, ja liebevoll miteinander um, dass sie auf Außenstehende wie ein Liebespaar wirkten. Ihre innige Verbundenheit stand ihnen praktisch auf der Stirn geschrieben und drückte sich in jeder ihrer Bewegungen aus. Und obwohl Simone glaubte, sich von ihren Gefühlen nichts anmerken zu lassen, war doch nichts weiter von der Wahrheit entfernt als das.
„Ich bin sprachlos“, gestand sie mit einem glücklichen Lächeln. „Wie hast du das alles nur in so kurzer Zeit geschafft?“
Er zuckte nur die Schultern.
„Geld kann Berge versetzen, was?“, fragte sie, unfähig, den leicht sarkastischen Ton aus ihrer Stimme zu nehmen.
Aber Cade nahm es ihr nicht übel. „Auf jeden Fall hilft es“, räumte er ein. „Obwohl ich immer darauf achte, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt. Von mir bekommt niemand etwas geschenkt.“
Instinktiv fragte Simone sich, wie hoch der Preis sein mochte, den sie selbst am Ende zahlen musste. Was würde Cade letztlich für sein Entgegenkommen verlangen?
Nachdem sie das Gebäude betreten hatten, bemerkte Simone, dass es auch im Innern dramatische Veränderungen gegeben hatte. Statt zwei Büros entdeckte sie jetzt drei, die momentan allerdings alle leer standen.
„Warum drei Büros?“, fragte sie, und schlagartig erwachte ihr altes Misstrauen. Wollte er sie vielleicht doch ausbooten?
„Nun, ich dachte mir einfach, etwas mehr Platz kann nie schaden“, erwiderte er, und sie sah, dass er wieder einmal ihre Gedanken erriet. „Mit einer größeren Flotte brauchst du natürlich auch mehr Angestellte.“
Ihr blieb nichts anderes übrig, als sich mit dieser Auskunft zufriedenzugeben. Aber die Zweifel nagten weiterhin an ihr – so unangenehm, dass sie kurzerhand einen Entschluss fasste.
„Simone, was für eine Überraschung!“ Pamela Maxwell strahlte. „Wie schön, dich zu sehen.“ Sie schloss ihre Tochter so fest in die Arme, als ob sie sie nie wieder loslassen wollte. Prompt bekam Simone Gewissensbisse, weil sie nicht schon früher gekommen war.
„Wo ist Cade?“, fuhr Pamela fort. „Du enthältst ihn mir doch nicht etwa vor?“
Telefonisch hatte Simone ihre Mutter auf dem Laufenden gehalten und ihr in groben Zügen erzählt, dass Cade angeboten hatte, sich an der Sanierung der Firma zu beteiligen. Aber natürlich hatte sie mit keinem Wort ihre Abmachung erwähnt.
Pamela Maxwell saß in einem geschmackvoll eingerichteten, klimatisierten Zimmer mit Blick auf eine gepflegte Grünanlage. Auf einer Seite des Rasens plätscherte ein Springbrunnen, und auf der anderen glitzerte ein Goldfischteich in der Sonne.
Simone schüttelte den Kopf. „Nein, mit dir hat das gar nichts zu tun, Mum.“
„Oh, Liebes“, sagte ihre Mutter besorgt. „Es bedeutet doch hoffentlich nichts
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