Julia Extra Band 0300
hilflos.
„Vermutlich hast du keinen großen Hunger“, fuhr er fort. „Aber um Ninas Willen versuche, wenigstens etwas zu probieren. Sie ist offenbar schon ziemlich verwirrt über unsere Beziehung zueinander, auch ohne dass wir ihr Essen verschmähen.“
Lizzy nickte. Auch ihr war aufgefallen, wie unsicher sich die Haushälterin in ihrer Gegenwart verhielt. Außerdem benahmen sich Lizzy und Luc zugegebenermaßen ziemlich sonderbar, wenn man bedachte, dass sie doch eigentlich frisch verliebt sein sollten.
Mit einer galanten Geste schenkte Luc ihr eisgekühlten Champagner ein. „Den trinkst du erst, wenn du etwas gegessen hast“, befahl er grinsend.
Bereitwillig ließ sie sich von seiner guten Laune anstecken und lächelte. „Du klingst wie mein Vater.“
Sein Blick wurde ernst. „Das war nicht meine Absicht.“
Ganz offensichtlich beleidigte es ihn, mit ihrem Vater verglichen zu werden, denn auf Lucs Gesicht zeichneten sich leichte Schatten ab. Und zudem schien er nicht sehr gut mit Neckereien umgehen zu können …
Der Rest des Essens verlief in Schweigen. Damit hatte Lizzy die Chance auf eine belanglose und unbeschwerte Unterhaltung vertan.
Doch was würde wohl nach dem Dinner geschehen? Sie hatte keine Ahnung, was auf sie zukam. Nicht nach allem, was im Flugzeug geschehen war. Die ganze vergangene Woche über hatte es keinen Zweifel daran gegeben, wie ihre gemeinsame Zukunft aussehen würde: Heirat, Sex, gemeinsame Kinder. Aber nun …
„Es ist schon spät.“ Sie stand auf. „Ich denke, ich werde ins Bett gehen.“
Obwohl sie ihn nicht ansah, konnte Lizzy Lucs eindringlichen, ernsten Blick spüren. Aber er blieb weiterhin stumm und drehte gedankenverloren sein Champagnerglas in den Händen, während er Lizzy nachblickte.
Im Schlafzimmer waren die blassblauen Vorhänge zugezogen worden. Das Licht war gedämpft, und das Bett lockte mit aufgeschlagenen weichen Decken.
Ein Zittern durchfuhr Lizzy beim Gedanken daran, in ihrem hauchdünnen weißen Negligé neben Luc zu liegen. Absichtlich vermied sie den Blick in den Spiegel. Es war nicht so sehr ihre Erscheinung in einem halbdurchsichtigen Nachthemd, sie wollte sich selbst den ängstlichen Ausdruck in ihrem Gesicht ersparen.
Eilig schlüpfte sie ins Bett und zog die Decke bis unter die Nasenspitze. Doch an Schlaf war überhaupt nicht zu denken. Stattdessen wälzte sie sich unruhig hin und her, ließ den Tag vor ihrem inneren Auge Revue passieren, ordnete ihre Sorgen und Ängste und … wartete. Schließlich gelang es ihr, in einen tiefen Erschöpfungsschlaf zu fallen, der sie von den Zweifeln ihres neuen Lebens erlöste.
Gerade träumte sie entspannt von sanften Wellen, die in regelmäßiger Folge auf einen weißen Sandstrand spülten – als sie plötzlich davon geweckt wurde, wie zärtliche Finger über ihren Rücken strichen.
Sie öffnete die Augen, während sich weiche Lippen auf die sensible Stelle hinter ihrem Ohr pressten, und erstarrte.
7. KAPITEL
„Nein, beweg dich nicht!“, verlangte Luc mit heiserer Stimme.
Aber eine Welle der Sinnlichkeit versetzte Lizzy in Panik. Mit einem erstickten Laut auf den Lippen drehte sie sich auf den Rücken und sah zu Luc auf.
„Ich dachte, du …“
Mit einem Kuss schnitt er ihr das Wort ab und ließ spielerisch seine Zunge über ihre Lippen gleiten. „Wir werden jetzt unsere Hochzeitsnacht retten, amore“, versprach er. „Und wir lassen es ruhig angehen, damit du ganz vergisst, dass du eigentlich Angst hast.“
Sein harter männlicher Körper war vollkommen nackt und strömte eine betörende Hitze aus, die Lizzys Widerstand schnell zum Schmelzen brachte. Seine Hände glitten über die teure Seide ihres Negligés, was sich beinahe erotischer anfühlte als direkter Hautkontakt.
Sie schloss die Augen und akzeptierte Lucs Einladung bereitwillig. Ihre Arme schlossen sich um seinen Oberkörper, und sie spürte, wie sich seine Muskeln unter ihren neugierigen Berührungen anspannten.
Nur kurz unterbrach Luc ihren Kuss, um Lizzy das Hemdchen abzustreifen, dann fanden sie wieder zusammen – hungriger und wilder als zuvor. Lizzys entblößte Haut brannte förmlich vor Lust. Sie hielt dieses neue, sensationelle Gefühl kaum aus, wusste zugleich aber nicht, wie sie anders darauf reagieren sollte, als sich suchend an Luc festzuklammern.
Er streichelte ihre Schenkel, die runde Form ihrer Hüfte, ihre festen, empfindlichen Brüste. Ohne sich dessen bewusst zu sein, war Lizzy ihm für jede einzelne
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