Julia Extra Band 0300
Empfindungen zurück.
„Nun wissen Sie meinen Namen, aber ich Ihren noch nicht“, fuhr er gut gelaunt fort.
„Carrie … Carrie Richards“, erwiderte sie zögernd.
Widerstrebte es ihr etwa, ihm zu verraten, wie sie hieß? Das war wieder etwas Neues für Alexeis und faszinierte ihn ebenso wie ihr Erröten. Normalerweise wollten ihm die Frauen unbedingt ihren Namen mitteilen, froh, seine Aufmerksamkeit zu erregen.
„Carrie“, wiederholte er und hob sein Glas. „Ich freue mich sehr, Ihre Bekanntschaft zu machen, Carrie.“
Wie betäubt von dem ganzen Abenteuer, biss sie sich auf die Lippe und bemerkte nicht, dass es seinen Blick auf ihren Mund lenkte. Um sich zu beruhigen, trank Carrie noch einen Schluck Champagner. Erneut war ihr, als würde das Getränk auch in ihren Adern sprudeln.
Und plötzlich geriet sie in Hochstimmung. Ihre Niedergeschlagenheit wegen des Jobverlusts, ihr trostloses, einsames Leben in London schienen auf einmal weit weg zu sein. Carrie war froh und dankbar. Dem Mann dankbar, der sie von allen Sorgen ablenkte.
„Wohin fahren wir?“, fragte sie.
„Mein Hotel liegt am Fluss und hat ein sehr gutes Restaurant“, erwiderte Alexeis.
Plötzlich sah Carrie entsetzt aus. „Oh, ich kann nicht mit Ihnen in ein Restaurant gehen! Ich trage noch meine blöden Arbeitssachen und habe nichts zum Umziehen bei mir!“
„Das ist kein Problem. Vertrauen Sie mir.“
Er lächelte sie wieder an, und Carrie hatte flüchtig ein unbehagliches Gefühl, denn er schien über irgendetwas belustigt zu sein. Dann sprach er weiter, und sie vergaß ihr Unbehagen wieder.
„Haben Sie immer schon in London gelebt?“
„Nein, ich bin erst seit ein paar Monaten hier.“
„Das muss herrlich aufregend für Sie sein.“
„Nein, ich hasse es!“, erklärte sie aufrichtig.
„Warum?“, fragte Alexeis verblüfft.
„Alle sind so grob und unfreundlich und in Hetze.“
„Und warum bleiben Sie dann hier?“
Verlegen zuckte Carrie die Schultern. „Hier sind die Jobs.“
„Gibt es in Ihrer Heimatstadt keine Kellnerinnen?“, wollte Alexeis erstaunt wissen.
Carrie schien etwas sagen zu wollen, unterließ es aber. Alexeis befürchtete, dass seine Frage sarkastisch geklungen hatte. Was nicht seine Absicht gewesen war. Es hatte ihn einfach überrascht, dass eine so schöne junge Frau London nicht mochte. Die Männer mussten ihr doch in Scharen nachlaufen, und sie brauchte sich nur einen von ihnen auszusuchen.
Alles in ihm sträubte sich gegen diese Vorstellung. Er wollte nicht, dass sie sich irgendeinen anderen Mann aussuchte. Dann verschwand seine Wut. Solange Carrie mit ihm zusammen war, würde sie keinen anderen ansehen.
Und er keine andere. Alexeis ließ den Blick über Carrie gleiten. Sie hatte wirklich etwas Besonderes an sich. Was es war, wusste er nicht so recht, doch es gewann immer mehr Macht über ihn.
„Und woher kommen Sie?“, nahm er das Gespräch wieder auf. Noch immer war sie sich nicht sicher, ob sie das Richtige tat, das konnte er erkennen. Auch diese Unsicherheit bezauberte ihn. Er war daran gewöhnt, dass alle Frauen sofort ihre Chance nutzten, sobald er das geringste Interesse zeigte. Sie bissen sich nicht auf diese sanfte, unbewusst sinnliche Art auf die Lippe …
Energisch unterdrückte Alexeis seine Reaktion darauf. Dafür war es viel zu früh! Erst einmal musste er Carrie beruhigen, sie dazu bringen, sich wohlzufühlen und ihre Vorsicht aufzugeben, die nur seine Pläne für den Abend stören würde.
„Aus Marchester“, erwiderte sie. „Es ist eine Kleinstadt in den Midlands.“
Alexeis hatte nie davon gehört und war wenig interessiert, gab jedoch eine freundliche Antwort und setzte das Gespräch ohne besondere Aufmerksamkeit fort. Er konnte es nicht erwarten, im Hotel anzukommen und Carrie bei gutem Licht an einem Tisch gegenüberzusitzen. Damit er ihre zarte Schönheit bewundern konnte.
Den Rest des Wegs schienen sie im Schneckentempo zurückzulegen, aber schließlich hielten sie unter dem Säulenvorbau des Hotels – eines von Londons renommiertesten mit einer atemberaubenden Aussicht auf die Themse.
Als der Fahrer ihm die Tür öffnete, ging Alexeis ums Auto und half Carrie heraus. Zögernd nahm sie seine Hand, was den Reiz des Neuen noch einmal verstärkte. Dann fiel sein Blick auf ihre langen, schlanken Beine unter dem Regenmantel, den sie fest um sich zog, während Alexeis sie ins Hotel führte. Nervös sah sie sich um.
„Keine Sorge, ich werde Ihnen kein voll
Weitere Kostenlose Bücher