Julia Extra Band 0301
auf sein Enkelkind. Genau wie du prophezeit hast.“
Peter gab einen erstickten Laut von sich, der an Lachen und Weinen zugleich erinnerte. Wieder schloss er Ally so fest in die Arme, dass sie kaum atmen konnte. Es kümmerte sie nicht. Gehalten zu werden, fühlte sich wundervoll an. Perfekt. Es war, als sei sie endlich zu Hause – und bei dem Mann ihres Lebens – angekommen.
Schließlich legte Peter einen Arm um ihre Schultern und zog Ally mit sich ins Haus. „Wie hast du mich gefunden?“
„Elias hat mir diese Adresse gegeben. Dieses Haus … gehört es dir?“
„Ich habe es vor fünf Jahren gekauft. Honolulu hat mir nicht mehr gefallen. Es hat für mich keinen Sinn gemacht, noch länger dort zu bleiben.“
„Wegen dem, was auf der Vernissage passiert ist?“
„Auch.“
„Es tut mir leid. Ich fühlte mich so unsicher“, erklärte Ally. „Außerdem war da Annie …“
„Eine Freundin. Mehr nicht. Ich schwöre es.“
„Ich glaube dir. Das Problem warst nicht du“, erwiderte sie. „Ich war das Problem. Und das … besteht jetzt nicht mehr.“
Peter ließ sich auf das Sofa sinken, zog Ally auf seinen Schoß und küsste sie. Und Ally erwiderte seine Küsse. Sie wollte viel mehr, als ihn küssen, doch zuerst musste alles zwischen ihnen geklärt werden.
Sie entzog sich seiner Umarmung und schaute ihm in die Augen. „Ich wusste nicht“, begann sie, „was Liebe ist.“
Peter schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht. Oder vielleicht doch, und es hat mich zu Tode erschreckt. O ja, das hat es. Damals, in jener ersten Nacht …“
„Unserer Hochzeitsnacht?“
„Ja. Dass du zu mir gekommen bist, hat mich umgehauen.“
„Es war wundervoll.“
Peter nickte. „Ja. Und Furcht einflößend zugleich. Ich wollte, dass es gut für dich wird …“
„Es war gut!“
„Okay, aber es ging mir nicht nur darum, mit dir zu schlafen. Ich wollte mein Leben mit dir teilen.“
„Daran hast du damals schon gedacht?“
„Wie hätte ich nicht daran denken können?“ Er tat einen tiefen Atemzug. „Doch wie sollte ich dir diesen Vorschlag unterbreiten? Du hast ganz andere Pläne verfolgt. Zusammen zu leben hätte doch für dich bedeutet, von einer Falle in die nächste zu geraten.“
Ally stieß ein nervöses Lachen aus. „Oh, Peter. Ich … ich wollte es auch. Sehr sogar. Aber wie hätte ich das von dir verlangen können?“
Einen langen Moment blickten sie einander an, ließen die Vergangenheit Revue passieren, fragten sich, was gewesen wäre, wenn …
„Gut, dass wir es nicht getan haben“, meldete Peter sich als Erster. „Wahrscheinlich hätten wir es vermasselt.“
Ally biss sich auf die Unterlippe und nickte. Vermutlich hatte er recht. Sie umfasste sein Gesicht mit beiden Händen und küsste ihn auf den Mund. Es war ein langer verheißungsvoller Kuss. Ein Kuss, der ihr erlaubte zu erkennen, wie sehr sie ihn liebte.
„Ich liebe dich“, flüsterte sie. „So sehr. Ich glaube, das habe ich schon immer getan. Aber ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte.“
„Sag es einfach noch einmal“, meinte Peter. „Ich kann es gar nicht oft genug hören.“
Also wiederholte sie die magischen drei Worte wieder und wieder. Sie schlang die Arme um seinen Nacken und schmiegte sich an seine starke Brust. „Ich liebe dich, Peter Antonides. Und das werde ich dir von nun an jeden Tag sagen.“
„Damit kann ich leben“, erwiderte er. „Aber du kannst es mir auch zeigen“, fügte er, auf die Tür zum Schlafzimmer deutend, grinsend hinzu. „Wann immer du willst.“
Während ihres Aufenthalts in Kauai zeigte Ally ihm, wie sehr sie ihn liebte. Und sie zeigte es ihm in Honolulu, wo sie eine Woche blieben, um ihren Dad zu besuchen.
Die Begegnung mit dem Mann, den seine Tochter liebte, brachte Hiroshi Maruyama ganz und gar nicht um – im Gegenteil schien sie seine Lebensgeister erst richtig zu wecken. Er tat sein Bestes, um Peter das Gefühl zu geben, willkommen zu sein. Und was machte es da schon, dass er mehr als einmal wenig subtile Bemerkungen fallen ließ, wie schön es wäre, bald ein Enkelkind auf den Knien schaukeln zu können.
„Ich bin bereit“, erklärte Peter dazu. „Wann immer Ally es auch ist.“
„Wir arbeiten daran“, versicherte sie ihrem Vater und errötete bis in die Haarspitzen, als er wissend lächelte.
Es war schön, dass Peter und ihr Vater so gut miteinander auskamen. Trotzdem war sie froh, als Peter nach einer Woche verkündete, er werde in New York gebraucht.
„Ich
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