Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
Vom Netzwerk:
nicht? Stellt sich nicht jede Frau vor, wie ihr Hochzeitskuchen einmal sein soll, genauso wie sie schon als kleines Mädchen von ihrem Hochzeitskleid träumt?“
    Bestimmt taten das alle Frauen, die mit ihm zu tun hatten. Und trug nicht genau das in großen Teilen dazu bei, dass sie sich in seiner Gesellschaft immer so unwohl fühlte – weil sie, die vorsichtige Eileen Armstrong, Angst hatte, seinem Charme zu erliegen? Was musste er auch so gut aussehen?
    „Moderne Frauen denken nicht mehr beständig an ihre Hochzeit“, antwortete sie nun betont gelassen. „Im Gegenteil, viele wären gekränkt, wenn man ihnen das unterstellte.“
    „Aha, und Sie sind wohl so eine Frau, hm? Habe ich Sie beleidigt, Eileen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Keineswegs. Äußern Sie nur Ihre Meinung – wie unsinnig sie auch sein mag. Mit altmodischen Ansichten kann ich sehr gut umgehen, das sollten Sie inzwischen wissen.“
    Trotz oder vielleicht gerade wegen ihrer spitzen Bemerkung lachte Gianluca wieder. Er hatte sich gelangweilt, und ein Wortgefecht mit dieser Frau, die immer aussah wie eine Bibliothekarin, reizte ihn. „Sie setzen sich jetzt und trinken einen Espresso mit mir.“ Er deutete auf das Tablett mit dem herrlich duftenden Kaffee, das eine seiner Sekretärinnen ihm gerade auf den Schreibtisch gestellt hatte.
    „Gern“, sagte Eileen und wünschte, sie hätte ihrem jungen Assistenten nicht den Tag freigegeben und könnte sich irgendwie aus der Affäre ziehen. Aber wenn Signor Palladio mit ihr Kaffee trinken wollte, musste sie sich fügen.
    „Wenn ich mich recht erinnere, nehmen Sie weder Milch noch Zucker, sì ?“
    Eileen zog überrascht die Augenbrauen hoch. „Dass Sie das noch wissen!“
    „Ah, ich erinnere mich an Vieles“, murmelte er, „besonders bei Frauen, die so ein Geheimnis um sich machen.“
    „Ich versichere Ihnen, dass ich kein bisschen geheimniskrämerisch bin, Gianluca“, antwortete sie gelassen. „Meines Erachtens ist mein Privatleben nur nicht von Interesse, das ist alles.“
    Er rührte in seinem Kaffee. „Wissen Sie nicht, dass rätselhafte Frauen Männer ganz verrückt machen?“
    „Nein, das wusste ich nicht.“ Sie nahm ihre Tasse und hoffte, ihre Hand würde nicht zittern. Dabei sagte sie sich, dass Signor Palladio nur versuchte, sie aufzuziehen. Sie nippte an dem Espresso. Small Talk war der Teil ihres Berufes, der ihr gar nicht lag. Alles andere machte sie mit links. Sie zog im Hintergrund die Fäden, wie das der Beruf eines Headhunters so mit sich brachte. Sie suchte unauffällig nach geeigneten, vielversprechenden Mitarbeitern. Sie streckte im Vorfeld ihre Fühler aus und führte dann Gespräche, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Aber jetzt und hier beinah gemütlich mit einem Mann zusammenzusitzen, mit dem sie im normalen Leben niemals Umgang pflegen würde und den sie so furchtbar attraktiv fand … Nun, das war auf jeden Fall viel schwieriger.
    Gestern Abend bei der rauschenden Party, die er gegeben hatte, um die Einweihung seines frisch renovierten kleinen, aber feinen Luxushotels in Rom zu feiern, war es einfach gewesen, ihm nicht zu nahe zu kommen. Beständig war er von einflussreichen Persönlichkeiten und Politikern umringt worden, die sich überschlugen, um ein paar Worte mit dem italienischen Milliardär zu wechseln. Als hofften sie, dabei würde auch ein wenig des Sternenstaubs, der ihn zu umwehen schien, auf sie abfallen. Und vielleicht auch eine der zahlreichen wunderschönen Frauen, die um seine Aufmerksamkeit buhlten und ihn zweifellos die ganze Nacht auf Trab gehalten hatten.
    Eileen war den ganzen Abend damit beschäftigt gewesen, all den Menschen zu danken, die wie verrückt gearbeitet hatten, um die Einweihung termingerecht möglich zu machen, und die so oft vergessen wurden. Sie selbst hatte auch einmal so angefangen und konnte sich deshalb noch gut mit ihnen identifizieren. Aber es war auch eine Investition in ihre berufliche Zukunft. Wenn einer von diesen Angestellten jemals einen Job in England suchen sollte, wäre sie seine erste Anlaufstelle …
    Auf der Party hatte sie Gianluca also aus dem Weg gehen können, aber heute entkam sie ihm nicht. Sie musste in das markante Gesicht und die tiefschwarzen Augen sehen, mit denen er sie leicht amüsiert zu mustern schien. Kerzengerade saß sie ihm gegenüber, trank noch ein Schlückchen Espresso und erinnerte sich an den Tag, als sie Gianluca ihr kleines Headhunter-Büro vorstellen durfte.
    Das lag jetzt beinah

Weitere Kostenlose Bücher