Julia Extra Band 0301
will ja nicht, dass Lukas denkt, ich hätte ihn völlig im Stich gelassen.“
„Ich freue mich, mit dir nach Hause zu kommen“, entgegnete Ally.
Peter zog eine Augenbraue hoch. „Nach Hause.“ Er grinste. „Ich mag den Gedanken, dass du mit mir nach Hause kommst.“
Und jetzt standen sie also mitten in Peters Apartment im Wohnzimmer. Mein neues Zuhause, schoss es Ally glücklich durch den Kopf. Sie trat vor das Wandgemälde seiner Schwester Martha und suchte sich. Und suchte. Und suchte.
„Ich bin nicht da“, stellte sie schließlich enttäuscht fest.
Sie hatte den Strand genauestens unter die Lupe genommen. Niemand dort sah aus wie sie. Dafür erkannte sie viele Freunde und Bekannte von früher wieder.
Nur sich konnte sie nicht entdecken. Und Peter auch nicht. Er war nicht am Strand. Nicht im Wasser. Nirgends.
Peter trat hinter sie, schlang seine Arme um sie und biss zärtlich in ihr Ohrläppchen. „Du suchst am falschen Ort.“
„Ich habe überall geschaut, wo wir damals waren. Am Strand. Bei Benny’s.“ Ally seufzte.
„Du wirst uns schon finden. Du hast den Rest deines Lebens Zeit.“
Lächelnd schmiegte sie sich an ihn. Sie liebte das Gefühl, von seinen starken Armen gehalten zu werden. Ally drehte den Kopf und küsste ihn aufs Kinn. Dann wandte sie sich wieder dem Gemälde zu.
Dort war die Universität, da der Surf-Laden, in dem Peter gearbeitet hatte. Sogar die winzige Garage, in der er sein erstes Modell von dem neuen Windsurfer entwickelt hatte, war von Martha gemalt worden. Und auch das Apartment über Mrs. Changs Garage, in dem er gewohnt hatte.
„Aha.“ Sie tippte auf das winzige Fenster. „Sind wir da drin?“
Peter lachte. „Das Bild ist absolut jugendfrei.“
Was er jedoch mit seinen Händen tat, war definitiv nicht mehr jugendfrei. Mittlerweile hatte er sie nämlich unter ihr T-Shirt geschoben und massierte nun sanft ihre Brüste. Sie spürte, wie Peters Körper seinen eigenen, nicht jugendfreien Wegen folgte.
Doch dann, gerade als sie aufgeben und vorschlagen wollte, dem Schlafzimmer einen kurzen Besuch abzustatten, sah sie sich und Peter. Sich küssend standen sie auf der Treppe zum Standesamt.
Voller Verwunderung betrachtete Ally die Szene. Schauer liefen über ihren Rücken, weil dieser Moment für sie immer etwas ganz Besonderes war. Dass Peter ausgerechnet ihn ausgewählt hatte …
„Das ist deine Erinnerung an uns? Nicht der Strand? Nicht Benny’s? Du erinnerst dich, wie wir uns vor dem Standesamt geküsst haben?“
„Was stimmt denn nicht mit dem Standesamt?“, fragte Peter.
„Damit ist alles in Ordnung. Es ist nur … ich kann nicht fassen, dass du dich daran erinnerst.“
„Ich erinnere mich noch an viel mehr. Aber dieser Augenblick hat sich tief in mein Gedächtnis gebrannt“, meinte er und drehte sie zu sich um. Er küsste ihre weichen Lippen. Und dann noch einmal und wieder und wieder. Schließlich hob er sie in seine Arme und trug sie zum Schlafzimmer hinüber.
„Das war der Beginn von etwas, an das ich mich immer erinnern wollte, Al.“ Er ließ sich mit ihr aufs Bett fallen und küsste sie mit derselben stürmischen Leidenschaft, die sie schon am Tag ihrer Hochzeit gespürt hatte. „Damals habe ich angefangen, an die Liebe zu glauben.“
– ENDE –
Sharon Kendrick
Verführt in aller Unschuld
1. KAPITEL
Eileen wäre gerne woanders. Überall. Nur nicht hier.
Trotz des eiskalten Luftzugs der Klimaanlage spürte sie, wie sich Schweißperlen zwischen ihren Brüsten sammelten. Aber das lag einfach an ihm. Diesen Einfluss hatte er auf alle Frauen. Manche nannten es Charme, andere Manipulation – wie auch immer, die Wirkung, die er auf sie hatte, war auf jeden Fall wahnsinnig stark.
„Eileen?“ Gianluca Palladios tiefe Stimme mit dem deutlichen Akzent drang direkt zu ihr durch.
Sie versuchte, sich zu sammeln, während sie sich vom Fenster mit der wunderbar entspannenden Aussicht auf Rom ab- und dem beunruhigenden Anblick des Mannes hinter dem Schreibtisch zuwandte. Sie nannten ihn il Tigre , weil er wild, unberechenbar und stark war, und weil er allein jagte …
Heute hatte er seine sprichwörtlichen Krallen eingefahren und wirkte eher wie ein Salonlöwe – in seinem dunklen Anzug, der die breiten Schultern und den schlanken, durchtrainierten Körper noch betonte. Dazu trug er ein himmelblaues Hemd und eine goldfarbene Seidenkrawatte, die seinen olivfarbenen Teint hervorragend zur Geltung brachte.
Egal, wie oft Eileen bei der Arbeit
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