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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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Denn der Mut verließ sie rasant. Freundliche Gesichter überall, das herzliche Begrüßungslächeln galt auch ihr, vor allem aber Poppy. Und das Schloss mochte riesig sein, aber mit dem geschmackvollen Teppich in der Halle und den hellen Farben überall wirkte es durchaus gemütlich. Es war offensichtlich von Grund auf renoviert worden. Roséfarbene Marmorsäulen trugen die hohe Decke mit den Malereien, der Boden war mit schwarzem und weißem Marmor gefliest. Das hier konnte ein richtiges Zuhause sein, mit einem richtigen Garten, auch wenn der die Größe eines Parks hatte. Bei dem Penthouse hätte Poppy keinen Garten zum Spielen gehabt, allerdings hatte Freya Tara versichert, dass es der perfekte Ort für große Partys sei.
    „Ich werde dich dem Personal vorstellen“, raunte Lucien ihr zu, „und dann möchte ich, dass du dich um Poppy kümmerst.“
    „Natürlich.“ Ihre Augenbraue ruckte leicht in die Höhe. Lucien schien es ja wirklich eilig zu haben. Doch dann berichtigte sie sich. Er war einfach nur aufmerksam. Er wusste, sie mussten müde sein. Für ihn war es ja auch ein langer Tag gewesen.
    Sie hob Poppy höher auf ihren Arm und folgte Lucien. Konzentriert machte sie die Vorstellung mit, fest entschlossen, sich jeden Namen zu merken, doch es waren so viele, dass sie irgendwann den Faden verlor. Um ein so großes Haus in Ordnung zu halten, brauchte man schließlich viele Leute. Dann würde sie eben später jedes Mitglied des Personals kennenlernen, schließlich wollte sie sich auch persönlich vorstellen. Dabei konnte sie dann gleichzeitig herausfinden, wer Poppys Betreuung übernehmen würde.
    Nachdem die Vorstellung abgeschlossen war, führte Lucien die kleine Gruppe auf eine marmorne Treppe zu. „Lass mich Poppy hinauftragen“, sagte er zu Tara. „Diese Marmorstufen können gefährlich sein, wenn man nicht an sie gewöhnt ist.“
    Tara sah die lange Treppe hinauf und musste Lucien recht geben. Sie wollte nicht das Risiko eingehen, mit Poppy auf dem Arm zu stolpern, und so überreichte sie ihm ihr wertvolles Bündel.
    An der Ahnengalerie vorbei stiegen sie die Stufen hinauf. Oben auf dem Treppenabsatz erwartete sie eine ältere Dame mit grauem Haar und einer eher strengen Uniform, doch sie wirkte herzlich und freundlich. Das war die Hausdame, wie Tara erfuhr.
    „Stehen die Erfrischungen für die Damen bereit?“, fragte Lucien nach, bevor er weiter den holzvertäfelten Korridor entlangging.
    „Oui, Monsieur le Comte“ , antwortete die Hausdame mit einem Hofknicks vor dem Grafen und einem warmen Lächeln für Tara. „Alles ist bereitgestellt.“
    Vor einer hohen Flügeltür blieb Lucien stehen und reichte Poppy an Tara zurück, um die Tür aufzustoßen. „Das hier ist euer Bereich. Ich hoffe, er findet deine Zustimmung.“
    Ihre Zustimmung? Taras Augen weiteten sich unmerklich. Sie wünschte, Poppy wäre alt genug, dass sie alles zusammen erkunden könnten. Denn das hier war nur eine Art Wohnzimmer, von dem mehrere Türen in andere Räume führten. Hier gab es alles, was ein Baby brauchte, wenn nicht schon eingeräumt, dann noch in der Originalverpackung, und zwar mit den Namen der besten und teuersten Firmen überhaupt. Es war ein wunderschöner Raum, farblich in sanftem Rosé und hellem Elfenbein gehalten, gemütlich und geräumig. Auf den schimmernden Holzbohlen lag ein dicker Teppich, hier standen bequeme Sofas und unzählige Bücherregale. Manche der Kindermöbel waren noch in die Schutzhüllen eingewickelt, doch das Potenzial war deutlich zu erkennen.
    „Es ist großartig!“, rief Tara begeistert aus. Sie konnte gar nicht abwarten, alles zu arrangieren und einzuräumen.
    „Es ist noch nicht ganz fertig, aber es müsste alles vorhanden sein“, meinte Lucien. „Falls du jedoch noch etwas brauchen solltest …“
    Lächelnd schüttelte Tara den Kopf. „Falls ja, sage ich Bescheid.“ Plötzlich mischte sich ein Wermutstropfen in ihre Begeisterung über seine umsichtigen Anstrengungen. Der Ausdruck in seinen Augen alarmierte sie … als sei nicht alles so, wie es schien.
    „Ich hielt es für angebracht zu warten, bis das Kindermädchen dem Personal sagen kann, wie alles arrangiert werden soll“, erklärte er.
    Und seine Erklärung klang schrecklich steif. Versuchte er etwa, Tara auszuschließen? Oder lag das nur an seiner Erziehung? Wenn man mit einer ganzen Armee von Bediensteten aufgewachsen war, hatte man wohl eine andere Einstellung als jemand, der in einem Waisenhaus groß geworden

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