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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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dachte, wie hübsch sie aussah. Oder besser, dass ihm nie aufgefallen war, wie hübsch sie eigentlich war.
    Sie schenkte ihm ein unsicheres Lächeln. „Willkommen im Land der schlaflosen Nächte, wo Milch und Babynahrung fließen …“
    Er lachte auf und brach abrupt ab. Fragte sich, was, zum Teufel, er hier eigentlich machte.
    Liz hastete an ihm vorbei, den Arm voller Babykleidung, und schon wurde er mit in die allgemeine Aufbruchstimmung gezogen. „Kann ich helfen?“, fragte er Tara, die eben einen Karton mit allen möglichen Babysachen auf den Tisch hob.
    „Du könntest das hier nach unten tragen. Es sei denn, du rufst lieber jemanden von deinem Personal …?“
    „Gib her.“
    „Danke.“ Ihr Lächeln war warm und herzlich. „Und danke, dass du mich da unten verteidigt hast.“
    „Mir scheint, das hast du selbst ziemlich gekonnt gemacht.“
    „Aber es war ein gutes Gefühl, dass du mich unterstützt hast.“
    „Ich kann Rüpel nicht ausstehen“, sagte er schlicht. „Diese Reporterin in dem Saal wollte dich niedermachen.“
    Einen Moment lang schauten sie sich an, dann wandte Tara den Blick ab. Lucien wusste, woran sie dachte, denn auch er fühlte es – in seinen Lenden.
    „Du brauchst mir nicht zu danken.“ Er war sich der wachsenden Spannung zwischen ihnen bewusst. „Ich werde nicht tatenlos dabeistehen, wenn sich jemand in Schmähreden über dich ergeht …“
    „Jemand anders als du, meinst du?“
    Irgendetwas passierte hier zwischen ihnen. Vielleicht lag es an ihrem rapide wachsenden Selbstbewusstsein. Was auch immer es war, es gefiel ihm. Taras stille Kraft schickte genügend Elektrizität aus, um eine Kleinstadt zu versorgen. Aber er konnte sich jetzt nicht den Luxus erlauben, darauf einzugehen.
    „Du solltest nun zumindest beruhigt sein können. Du hast dich bisher allein um Guys Kind gekümmert, und dafür danke ich dir.“
    „Poppy ist auch das Kind meiner Schwester“, berichtigte sie ihn.
    „Sicher.“ Er war entschlossen, vernünftig zu bleiben. „Du wirst doch sicherlich zustimmen, dass Poppy bei mir ein gutes und glückliches Leben haben wird …“
    „Kann ich das denn?“
    „Was mehr könntest du verlangen?“
    „Nun, ein Mutterersatz wäre bestimmt nicht schlecht.“
    Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie ihn in Zweifel stellen würde. Schnell wurde ihm klar, dass Taras Stärke der Überraschungsangriff war. Sie war bis zu ihrem Auftritt bei der Pressekonferenz immer so still und zurückhaltend gewesen, dass er fälschlicherweise davon ausgegangen war, sie würde sich brav und bescheiden wieder zurückziehen. Er würde seine Einschätzung von Tara revidieren müssen, und zwar schnellstens.
    „Bis ich heirate, wird unsere Nichte von den besten Kindermädchen beaufsichtigt, die man für Geld bekommen kann.“
    Ihre Augen flackerten kurz auf. „Für Geld kann man aber keine Liebe kaufen.“
    Seine Miene wurde hart. „Meiner Erfahrung nach hat sogar die Liebe einen Preis.“
    „Dann tust du mir leid, Lucien.“
    „Spare dir dein Mitleid, Tara.“ Ihm gefiel das Gefühl nicht, das sie in ihm wachrief. „Wenn ihr alles zusammengepackt habt, trage ich die Sachen nach unten.“ Er stellte sich ans Fenster, den Rücken zu ihr. Das Gewitter hatte sich verzogen, doch in ihm ballten sich noch immer düstere Wolken zusammen. Fakt war, Guy war tot. Nichts würde das ändern. Aber hinsichtlich Tara Devenish ließ sich etwas ändern. „Ich würde gern so schnell wie möglich abfahren“, sagte er, ohne sich umzudrehen.
    Er hörte, dass sie das Zimmer verließ, und fühlte sich sofort allein gelassen. Sie hatte ein Talent dafür, gewisse Teile seines Wesens zum Vorschein zu bringen. Dankbar war er ihr dafür nicht, er dachte auch lieber nicht genauer darüber nach.
    „Wir sind so weit“, verkündete Tara wenig später. Als Lucien sich umdrehte, sah er sie mit Poppy auf dem Arm bei der Tür stehen. Hastig unterdrückte er die Reaktion, die dieses Bild in ihm hervorrief.
    „Gut“, meinte er knapp. „Ich lasse die Limousine kommen. Ich fahre mit euch.“
    „Und was ist mit deinem Auto?“
    Er konnte sehen, dass sie gehofft hatte, noch Zeit allein mit Poppy verbringen zu können. „Ich lasse den Wagen später abholen.“ Die Unsicherheit über die Zukunft war ihr anzusehen, doch während er sie musterte, hob sie entschlossen das Kinn ein wenig an.
    „Gut“, sagte sie nur leise.
    Erst jetzt fragte er sich, wieso er sie überhaupt mitnahm. Ferranbeaux war viel mehr als nur

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