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Julia Extra Band 0301

Julia Extra Band 0301

Titel: Julia Extra Band 0301 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Sharon Kendrick , Anne McAllister , Jessica Hart
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stoßen.
    Er brauchte auch das Familienwappen auf der Livree nicht zu sehen, um daran erinnert zu werden, weshalb er heute hier war. Die Familienehre stand unter Beschuss, er musste sich darum kümmern, bevor die Gerüchte überhand nahmen. Guys Tod hatte die Büchse der Pandora geöffnet, und nun stand Pandora selbst, auf seine Aufforderung hin, dort oben auf dem Balkon.
    Es war erstaunlich einfach gewesen, sie hierherzulotsen. Ein Anruf seines Anwalts hatte genügt, und sie hatte sich bereiterklärt, die Adoptionspapiere zu unterschreiben. Angeblich wollte sie sich lediglich noch ansehen, wo Poppy von nun an leben würde, doch Lucien vermutete, dass es sich eher um einen letzten Versuch ihrerseits handelte, sich vielleicht doch noch einen reichen Mann zu angeln.
    Unwillkürlich griff er nach dem Scheck in seiner Jacketttasche. Die Summe war hoch, sie würde sämtliche bisherigen Ausgaben für Poppy decken und zudem Tara Devenish auskaufen, ein für alle Mal. Über jede Kritik erhaben, so war er bisher mit allen Aasgeiern umgegangen, die seit Guys Tod bei ihm aufgetaucht waren. Tara Devenish mochte sich einbilden, sie sei besonders clever, mit ihren flachen Schuhen und dem strengen Kostüm, um das Bild einer seriösen Frau zu bieten. Doch es würde schon mehr brauchen, um seine Meinung über sie zu ändern.
    Erstaunlich, welch intensive Gefühle diese Frau in ihm auslösen konnte. Vor zwei Jahren hatte er geglaubt, sie sei es wert, gerettet zu werden. Er hatte Geld auf dem Nachttisch für sie hinterlassen, viel Geld, in der Hoffnung, sie würde sich damit ein besseres Leben einrichten. Jetzt musste er sich eingestehen, dass er über den Tisch gezogen worden war. Es war seine eigene Schuld. Schließlich waren alle Zeichen deutlich sichtbar gewesen. Die einzige Entschuldigung, die er anführen konnte, war, dass er an jenem Abend seinen Verstand ausgeschaltet hatte.
    Mit einem Gruß für den Hotelmanager und der Bitte, Tara zu holen, eilte Lucien auf das Privatzimmer zu, das man für dieses Treffen vorbereitet hatte. Keine Erfrischungen, keine Blumen, nichts, was die Atmosphäre angenehmer machen konnte – diese Order hatte er gegeben.
    Unruhig marschierte er im Zimmer auf und ab. Tatsache war, dass Tara in den letzten zwei Jahren viel zu oft seine Gedanken beschäftigt hatte. Er hatte sogar manchmal überlegt, ob er sie nicht aufsuchen sollte, um zu sehen, wie es ihr ging. Dann hatten die Medien ihm diese Aufgabe abgenommen. Die Nachricht über Tara Devenishs Affäre mit seinem Bruder war auf der ganzen Welt in den Zeitungen nachzulesen gewesen.
    Selbst jetzt konnte er seinen Ärger kaum im Zaum halten. Da war allerdings noch ein anderer Gedanke, der ihm zu schaffen machte.
    Er begehrte sie. Noch immer.
    Und das war das Hauptproblem.
    Lucien wiederzusehen war wie ein Wunder. Ein Wunder, das sie lebendig machte. Tara hatte vergessen, wie beeindruckend er aussah. Wenn sie daran zurückdachte, wie intim sie sich kannten, begannen ihre Wangen zu brennen. Als er aus dem Wagen ausgestiegen war und der Wind sich in seinen Haaren fing, da hatte ihr Körper sofort reagiert. Sie dachte daran, wie sicher sie sich damals in seinen Armen gefühlt hatte, doch als er dann zu ihr hochschaute, hatte sie die kalte Verachtung in seinem Blick erkannt.
    Sie war einfach zu naiv für ihr eigenes Heil. Sie hatte sich eingeredet, er hätte sie vermisst, er würde sich ebenso danach sehnen, sie wieder in seinen Armen zu halten. So wie sie sich sehnte, von ihm gehalten zu werden. Vergebung war ihr nie in den Sinn gekommen, denn er konnte doch all die Lügen, die man über sie verbreitet hatte, unmöglich glauben …
    Komm wieder auf den Boden der Tatsachen, Tara, schalt sie sich, während sie ihre schlafende Nichte vorsichtig in das Bettchen legte. Fakt war: Sie hatten sich in einem Hotel kennengelernt und waren kurz darauf in Luciens Suite gelandet, wo sie Sex gehabt hatten. Anders würde er es nicht sehen. Sie war allein aufgewacht und hatte ein Bündel Geldscheine auf dem Nachttisch gefunden, zusammen mit der Nummer eines Taxiunternehmens. Lucien hatte sie für ihre Dienste bezahlt, und angesichts ihrer Unerfahrenheit war die Summe mehr als großzügig gewesen.
    Wie rot mochten ihre Wangen wohl sein? Tara ging zum Spiegel. Ihr fiel wieder ein, wie glücklich ihre Schwester gewirkt hatte, als sie, Tara, damals in das winzige Apartment zurückgekehrt war. Freya packte bereits ihre Sachen zusammen, um mit Guy abzureisen. Freya hatte lachend

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