Julia Extra Band 0302
der Fürst.
Nach kurzem Zögern griff sie nach dem Handy. Die Nummer im Display war ihr unbekannt. Ihr Vater konnte es demnach nicht sein.
Mit ihrer abweisendsten Telefonstimme meldete sie sich. „Natasha Telford.“
„Natasha! Hier ist Dante. Ich brauche Ihre Hilfe. Es handelt sich um einen Notfall.“
Beim Klang seiner tiefen Stimme wurden ihr die Knie weich – sehr zu ihrem Verdruss. Gleichzeitig ärgerte sie sich, weil Thriller und Eis nun warten mussten.
„Was gibt es denn so Dringendes?“
„Ich werde verfolgt. Können Sie bitte in zwei Minuten bei mir am Hoteleingang sein?“
So etwas Verrücktes! Was erwartete Dante von ihr? Dass sie den Stalker eigenhändig am Schlafittchen packte und einen Platzverweis aussprach? Wahrscheinlich handelte es sich sowieso nur um ein liebestolles Mädchen.
„Okay, bin schon unterwegs.“
„Bitte beeilen Sie sich!“, sagte er und beendete das Gespräch.
Sehr dramatisch, dachte sie ärgerlich, legte das Handy beiseite und schlüpfte in Wäsche, Jogginghose, Kapuzenshirt und Flip-Flops, griff nach ihrem Schlüssel und machte sich auf den Weg.
Im Fahrstuhl nahm sie das nasse Haar zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dreißig Sekunden vor der verabredeten Zeit stand sie vor dem Hoteleingang und beobachtete Dante, der um die Ecke bog. Er wirkte völlig gelassen.
„Wo brennt’s denn?“, fragte sie.
Er kam auf sie zu, zog sie an sich und küsste sie.
Jetzt ist er völlig übergeschnappt, dachte sie, als sie noch denken konnte. Dann gab sie sich ganz dem berauschenden Kuss hin. Dante konnte küssen, dass es ihr die Sinne vernebelte!
Heiße Wogen durchfluteten ihren Körper und drohten, sie zu verbrennen. Natasha war völlig überwältigt. Gerade wollte sie den Kuss erwidern, als Dante ihre Lippen freigab und leise sagte: „Entschuldigung. Bitte spielen Sie mit.“
Sie hatte keine Wahl, denn erneut begann er, sie leidenschaftlich zu küssen und zu streicheln. Er hielt ihre Taille umfasst und zog Natasha enger an sich. Es war wunderbar, ihn zu spüren. Und sie war rettungslos verloren. Leidenschaftlich erwiderte sie die heißen Liebkosungen des Fürsten. Man hörte das Feuer zwischen ihnen förmlich knistern. Die Knie wurden ihr weich. So war sie noch nie geküsst worden.
Irgendjemand stöhnte. Beschämt musste sie feststellen, dass sie das gewesen war. Verlangend schmiegte sie sich an Dantes verführerischen Körper. Am liebsten hätte sie den Rest ihres Lebens in seinen Armen verbracht.
Der Kuss wurde noch leidenschaftlicher. Natasha hatte längst alles um sich her vergessen und gab sich ganz dem heißen Verlangen hin, das ihren sehnsüchtigen Körper durchflutete.
Doch dann wurde sie sehr unsanft an die Realität erinnert.
„Natasha?“
Entsetzt fuhr sie zurück und sah schockiert zwischen Dante, dem Fürsten, der sie gerade selbstvergessen halb um den Verstand geküsst hatte, und Clay, dem Mann, den sie einmal geliebt hatte und jetzt aus tiefstem Herzen verachtete, hin und her.
4. KAPITEL
„Was willst du denn hier?“
Wütend funkelte Natasha Clay an. Wie sie dieses mit Gel zurückgestrichene blonde Haar, dieses arrogante Grinsen und diese angriffslustige Haltung verabscheute!
Sie hasste diesen Mann aus tiefstem Herzen.
Dabei hatte sie ihn einmal sehr geliebt.
Glücklicherweise war sie gerade noch rechtzeitig aufgewacht, bevor sie den größten Fehler ihres Lebens begehen konnte. Durch die Verlobung mit diesem selbstzufriedenen Mistkerl hatte sie ihre Familie sowieso schon in den Ruin gestürzt. Nicht auszudenken, was alles hätte passieren können, wenn sie den Mann tatsächlich geheiratet hätte!
Eine Vorstellung davon hatte sie bekommen, als sie die Verlobung gelöst hatte, nachdem sie erfahren hatte, warum ein aalglatter Unternehmer tatsächlich so wild darauf war, die stellvertretende Geschäftsführerin eines Hotels zu heiraten.
„Was du hier willst, muss ich wohl nicht fragen.“ Clay durchbohrte sie mit einem vernichtenden Blick. „Offensichtlich hast du nach unserer Trennung ein neues Hobby gefunden.“
„Lassen Sie gefälligst die Dame in Ruhe“, sagte Dante drohend und legte schützend einen Arm um Natashas Taille. Instinktiv schmiegte sie sich an ihn. Wenn Dante bei ihr war, konnte Clays Hohn ihr nichts anhaben.
Clay bedachte nun Dante mit einem vernichtenden Blick. „Offensichtlich habe ich Sie verwechselt. Ich hatte sie für den Fürst von Calida gehalten, aber da habe ich mich wohl geirrt.“
„So ist es.“ Dante legte
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