Julia Extra Band 0302
keine so gute, denn sie verführte dazu, sich als Märchenprinzessin an der Seite des charmanten Fürsten zu sehen. Hatte sie davon nicht schon als kleines Mädchen geträumt?
Natürlich wusste sie, dass dieser Traum niemals in Erfüllung gehen konnte. Dazu war sie viel zu realistisch. Und was es hieß,Verantwortung zu tragen, wusste sie auch nur zu gut.
„Ich möchte jetzt nicht darüber reden“,sagte Dante.„Viel lieber würde ich mich ganz auf meinen Aufenthalt in Melbourne konzentrieren.“ Er umfasste ihre Taille und schob Natasha Richtung Ausgang. „Wenigstens kann ich dann auf eine unbeschwerte Zeit in Ihrer schönen Stadt zurückblicken, wenn ich wieder in Calida bin und meine Pflichten erfüllen muss.“
„Gute Idee“, fand Natasha. Ob er sich wohl auch mit ihr amüsieren wollte, bevor er den Thron bestieg?
Hoffte sie nicht insgeheim darauf, unverbindlich mit ihm zu flirten, ein wenig Spaß zu haben – ohne jede Verpflichtung?
Das hatte sie sich nach dem Gespräch mit Ella am Abend zuvor eingestehen müssen.
Aber genügte ihr das wirklich?
Seit dem Fiasko mit Clay war sie nicht mehr an einer ernsthaften, dauerhaften Beziehung interessiert. Oder redete sie sich das nur ein?
Jetzt offenbarte sich ihr die Gelegenheit, das herauszufinden. Sie musste einfach wieder anfangen, sich mit netten Männern zu verabreden, zu flirten, Spaß zu haben. Sie konnte doch nicht bis ans Ende ihrer Tage jeder Verabredung aus dem Weg gehen. Ich muss endlich wieder leben, dachte Natasha entschlossen.
„Gibt es ein Problem?“
Erschrocken wachte sie aus ihrem Tagtraum auf, schüttelte beruhigend den Kopf und schenkte Dante ein zuversichtliches Lächeln. „Ich stelle mir nur gerade vor, wie lustig es sein wird, wenn Sie die Hüpfburgen testen.“
„Ist das alles?“
Dantes jungenhaftes Lächeln wärmte ihr das Herz.
„Klar. Also, auf geht’s, Durchlaucht. Mal sehen, wie Sie sich als Burgtester machen.“
„Das bezeichnen Sie als ‚hüpfen‘?“
Dante funkelte Natasha an, die schlau genug war, von draußen zuzusehen, wie er wie ein Verrückter in einer riesigen bunten Plastikhüpfburg umherhopste.
„Beweisen Sie mir, dass Sie es besser können, Miss Telford!“
Er verschränkte die Arme und schwankte hin und her. Fast wäre er nach vorn gekippt.
„Okay.“ Natasha kletterte in die nachgebildete Burg, die sogar über Türme und Fenster verfügte. „Platz da, jetzt zeige ich Ihnen, wie man richtig hüpft.“
Dante bewegte sich jedoch nicht vom Fleck. Er stand einfach nur da und beobachtete, wie diese wunderschöne Frau wie entfesselt um ihn herumhüpfte.
Ihr schimmerndes dunkles Haar hüpfte auch auf und ab, ihre haselnussbraunen Augen glitzerten im durch die Fenster fallenden Sonnenlicht, und sie strahlte mit der Sonne förmlich um die Wette.
So glücklich und ausgelassen hatte er sie noch nie gesehen. Er freute sich, dass sie Spaß hatte. Es freute ihn sogar ganz außerordentlich.
„He, Durchlaucht! Was stehen Sie da herum?“, rief sie ihm fröhlich zu.„Jetzt springen wir um die Wette. Wer am höchsten hüpft, hat gewonnen. Oder wollen Sie etwa kneifen?“
Das konnte er natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Er ging in die Hocke, stieß sich mit großem Schwung ab und katapultierte sich hoch in die Luft. Begeistert klatschte Natasha Beifall und lachte laut vor Freude – bis zu seiner Landung.
Der Sprung war so dynamisch gewesen, dass der Gummiboden bei Dantes Landung wie eine Welle durch die Burg rollte und Natasha in die Luft warf. Unsanft landete sie am anderen Ende der Hüpfburg.
Dante traute sich nicht, ihr auf die Beine zu helfen, weil er fürchtete, Natasha dann nie wieder loszulassen.
„Das war wirklich ein Supersprung“, sagte sie anerkennend, kam wieder auf die Beine und hüpfte glückselig weiter.
„Alles in Ordnung?“
„Mir ist es noch nie so gut gegangen.“
Das glaubte er ihr aufs Wort, denn sie strahlte, und ihre Wangen hatten einen rosigen Schimmer. Und ihr Mund … Erschrocken gestand Dante sich ein, dass er sich danach sehnte, sie zu küssen.
Der Kuss vor dem Hotel war impulsiv gewesen. Natürlich war er wunderschön gewesen, und Dante hatte sich ausgemalt, wie es wäre, Natasha wieder zu küssen. Warum denn nicht? Schließlich war er auch nur ein heißblütiger Mann, und sie war eine bezaubernde, sexy Frau.
Doch das hier war kein Spiel.
Sehnsüchtig ließ er den Blick über ihren wunderschön geschwungenen Mund mit den vollen Lippen gleiten, die geradezu
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