Julia Extra Band 0302
sinnlichen Unterton in der Stimme zu, der ihren Körper in Flammen setzte und ihr Blut durch die Adern rauschen ließ.
Seine Stimme schien sie zu liebkosen. „Hör auf damit!“, bat sie, doch sie klang nicht überzeugend.
„Was tue ich denn, Aimi?“ Die Dringlichkeit in seiner Stimme ließ sie alle Muskeln anspannen. „Geht es dir etwa so wie mir? Rast dein Puls, hämmert dein Herz vor Begierde?“
„Jonas, ich muss arbeiten! Wie soll ich mich konzentrieren?“
„Sag Nick, dass es dir nicht gut geht und nimm dir frei. Das werde ich auch tun.“
Ungläubig zog sie die Augenbrauen hoch. „Habe ich dich richtig verstanden? Du willst eine wichtige Besprechung absagen, um mich zu sehen? Das kann dich Millionen kosten!“
„Aimi, Darling, du wärest jeden Penny wert.“
„Ich wette, das sagst du allen Frauen“, neckte sie ihn, während sie gegen die rebellierenden Gefühle in ihrer Brust anzukämpfen versuchte. Sie wollte so gern glauben, was er sagte, und gleichzeitig hasste sie all die namenlosen Frauen, die er vor ihr gekannt hatte.
Es blieb kurz still, ehe er antwortete. „Nein, das habe ich noch zu keiner Frau gesagt.“
Aimi wusste nicht, wie sie darauf reagieren sollte. „Wenn das stimmt, fühle ich mich geschmeichelt“, bekannte sie schlicht. „Aber unglücklicherweise kann ich deinen Vorschlag nicht annehmen, denn ich muss wirklich arbeiten. Und du musst dieser Firma helfen, um die es in deinem Gespräch geht. Wenn du das tust, werde ich heute Abend ganz köstlich für dich kochen.“
„Und wenn ich die Firma nicht retten kann?“
„Ich bin überzeugt, dass du dein Bestes geben wirst.“
„Also bekomme ich mein Dinner auf jeden Fall?“
„Versprochen.“
„Dann gehe ich jetzt besser wieder hinein. Ich zähle die Minuten bis zum Abend.“
„Mach’s gut, Jonas“, flüsterte sie mit einem Seufzer und hörte, wie er den Hörer auflegte.
Als sie sich wieder ihrer Arbeit zuwandte, umspielte ein Lächeln ihre Lippen. Diese Art des Flirtens hatte sie so sehr vermisst. Doch bis sie Jonas getroffen hatte, war es kein Mann wert gewesen, ihr Leben zu verändern. Doch jetzt änderte es sich von Stunde zu Stunde. Wie würde ihre Affäre enden? Sie wusste es nicht, und sie wollte auch nicht darüber nachdenken.
Leise vor sich hin summend, versuchte Aimi, sich wieder auf die Arbeit am Computer zu konzentrieren. Doch Jonas’ bezauberndes Lächeln beherrschte ihre Gedanken vollständig.
7. KAPITEL
Als Aimi am Abend nach Hause kam, war sie aufgeregt und ein bisschen nervös. Es war so lange her, dass sie für jemanden gekocht hatte, und sie hatte keine Ahnung, was Jonas gern aß. Sie beschloss, dass es für ein schweres Abendessen sowieso zu heiß sei, und entschied sich für ein Gemüserisotto, das sie mit frischem Brot und einem guten, kühlen Weißwein servieren wollte.
Es war ein Gericht, das einfach zuzubereiten war, und das kam ihr angesichts ihrer Anspannung sehr entgegen. Sie bereitete alle Zutaten im Voraus zu und hatte dadurch noch Zeit, ein entspannendes Bad zu nehmen und ihr Haar frisch zu waschen. Danach schlüpfte sie in burgunderfarbene Seidenunterwäsche und machte sich Gedanken über ihre Garderobe.
Der Blick in ihren Kleiderschrank war ernüchternd. Sie besaß nicht ein einziges elegantes Kleid.
Ihre Arbeitskleidung war klassisch, darin wirkte sie professionell und zuverlässig. Und ihre lässige Garderobe war zu sportlich für dieses Dinner. Am liebsten hätte Aimi sich noch ein neues Kleid gekauft, doch es war zu spät. Schließlich wählte sie eine leichte graue Hose und eine ärmellose cremefarbene Seidenbluse.
Als sie ihr Spiegelbild betrachtete, bedauerte sie, dass sie nichts Weiblicheres zum Anziehen besaß. Zugegeben, ihre Wäsche war seidig und sinnlich, doch niemand bekam sie je zu sehen. Aber im Moment war es nicht zu ändern. Aimi seufzte und schlang ihr Haar zu einem lockeren Knoten. Sie hätte es offen tragen können, doch sie war überfordert damit, zu viele Gewohnheiten gleichzeitig über Bord zu werfen. Irgendwann vielleicht, aber nicht heute.
Mit ihrem besten Leinen und chinesischem Porzellan deckte Aimi sorgfältig im Esszimmer den Tisch. Sie hatte eine Vorliebe für schöne Dinge, und die Kristallgläser, die sie nun aus der Vitrine nahm, waren elegant und handgefertigt. Befriedigt warf sie noch einen prüfenden Blick auf den gedeckten Tisch und ging dann zurück in die Küche, band eine Schürze um, damit ihre Kleidung nicht ruiniert wurde, und
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