Julia Extra Band 0302
satthast.“
Sie runzelte die Stirn. „Warum sagst du das?“
„Weil du dich unwohl fühlst, wenn ich etwas Nettes zu dir sage. Aber ich hoffe, dass du deine Meinung änderst und es dir irgendwann gefällt.“
„Du bist verrückt“, protestierte Aimi und verspürte ein seltsames Gefühl.
Jonas’ Stimme wurde sanft und sinnlich. „Liebling, du bist da, und du bist wunderschön. Du bist feinsinnig und warmherzig, das allein ist unzählige Komplimente wert. Und es ist …“ Er brach ab, ehe er nach einer kurzen Pause anfügte: „… noch viel mehr wert.“
Aimi wusste nicht, was er ihr damit sagen wollte, doch sie ahnte, dass er den Satz eigentlich anders hatte beenden wollen. Doch was er gesagt hatte, war bezaubernd genug.
„Hast du deshalb angerufen? Um mir Komplimente zu machen?“, fragte sie und konnte förmlich sehen, wie er lächelte.
„Zum Teil. Außerdem wollte ich dir sagen, dass ich für heute Abend einen Tisch reserviert habe. Warte einen Moment.“ Die Leitung wurde kurz unterbrochen, dann war Jonas am anderen Ende wieder zu hören. „Entschuldige, aber ich habe ein wichtiges Gespräch auf die andere Leitung bekommen. Ich hole dich um sieben Uhr ab, okay?“
„Ich freue mich“, versicherte sie ihm. „Bis später.“
Sie legte den Hörer auf. Die Gedanken wirbelten in ihrem Kopf.
Wie einfach es wäre, sich in einen Mann wie Jonas zu verlieben, dachte sie. Aber sie würde es nicht tun. Sie würde diese wunderbaren Nächte mit ihm nicht mit Liebe verwechseln. Solange es währte, wollte sie es einfach nur genießen.
Ganz gegen ihre Gewohnheit ließ Aimi das Mittagessen ausfallen, um einkaufen zu gehen. Zum Glück gab es in der Nähe einige schicke Boutiquen, und sie fand schnell, was sie suchte. Tatsächlich war ihr die Entscheidung so schwergefallen, dass sie gleich mehrere Kleider mitgenommen hatte. Aufgeregt und mit einem Kribbeln im Bauch kehrte sie zurück ins Büro.
Am frühen Nachmittag kam Nick aus dem Krankenhaus zurück und entdeckte sofort die Rose auf dem Schreibtisch.
„Oh, du hast einen Verehrer, wie ich sehe“, stellte er freundlich fest.
Aimi spürte, wie eine feine Röte ihre Wangen überzog, als sie von der Vase zu ihrem Arbeitgeber sah. Nick hatte ihr sehr deutlich gemacht, dass er nicht wollte, dass sie sich mit seinem Bruder einließ. Das brachte sie in eine missliche Lage. „Es hat nichts zu bedeuten“, versicherte sie ihm und hoffte, er würde sie allein lassen, doch Nick hakte nach.
„Wer ist es? Jemand, den ich kenne?“
Das Rot auf Aimis Wangen vertiefte sich, und sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, als sie hastig antwortete: „O nein! Ich … glaube nicht.“
Sein Lächeln verschwand, als Nick Aimis Verlegenheit bemerkte. „Nein, Aimi, sag nicht, du bist auf Jonas hereingefallen!“, rief er ungläubig. „Er ist es, nicht wahr? Nach allem, was ich dir gesagt habe!“ Verständnislos drehte der Chirurg sich um, dann wandte er sich ihr abrupt wieder zu. „Ich habe es gewusst. Als Ihr euch zum ersten Mal getroffen habt, habe ich seinen Blick gesehen. Aber ich hatte dich für klüger gehalten. Ich könnte ihn umbringen!“
Aimi stand mit klopfendem Herzen auf, überrascht, Nick derartig aufgebracht zu sehen. „Ich bin ein großes Mädchen, Nick. Jonas hat mich zu nichts gezwungen. Es war meine eigene Entscheidung.“
Ungehalten sah er sie an und fuhr sich mit einer hilflosen Geste durch das Haar. „Verstehst du nicht, Aimi? Er hat ein Talent dafür, Frauen einzureden, es sei alles ihre Entscheidung. Ich dachte, wenigstens von dir ließe er seine Hände. Wenn ich ihn sehe, werde ich …“
„… nichts tun“, erklärte Aimi fest und bremste so seinen Zorn. „Es ist nett, dass du dir Sorgen um mich machst, Nick, aber es hat nichts mit dir zu tun. Ich bin glücklich mit Jonas. Sei nicht böse auf ihn.“
Nick seufzte tief. „Ich möchte nicht, dass er dich verletzt.“
Sie lächelte beruhigend. „Das wird er nicht, ich passe schon auf.“
Er sah nicht glücklich aus, doch er fügte sich ihren Wünschen.„Nun gut. Wie du sagst, es ist deine Sache. Aber sei vorsichtig. Versprich es mir!“
Aimi nickte, erleichtert, dass er sich beruhigt hatte. „Ich werde vorsichtig sein. Und es tut mir leid, dass ich dich enttäuscht habe.“
Plötzlich sah Nick zerknirscht aus. „Das hast du nicht. Ich bin nur übervorsichtig, was dich betrifft. Diese Welt ist nicht gut genug für dich.“
Sie wusste, dass das Leben voller Gefahren war, doch mit
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