Julia Extra Band 0302
Wagen.
„Salvatore!“, protestierte sie, nachdem er sich neben ihr auf dem Rücksitz gesetzt hatte. „Du kannst mich doch nicht gegen meinen Willen mitnehmen!“
„Beruhigst du nur dein Gewissen damit, dich zu sträuben und die Unschuld vom Lande zu spielen, oder turnt es dich sogar an?“, fragte er direkt.
„Das ist unfair. Und obendrein nicht wahr.“
„Ach, nein?“
„Nein.“Vehement schüttelte sie den Kopf.
Er legte eine Hand an ihre Wange und sah in ihre grauen Augen. Jessicas Lippen bebten leicht und sahen so einladend aus, dass er nicht anders konnte, als sie zu küssen. Es war ein sachter Kuss, fast wie ein köstlicher Hauch, der nur erahnen ließ, wie viel Verlangen er auszulösen vermochte.
Obwohl es ihm schwerfiel, provozierte er Jessica, indem er den Kuss absichtlich nicht vertiefte, sondern sie nur sanft mit seinen Lippen streifte, bis ihre Abwehr zusammenbrach.
Stöhnend schlang sie die Arme um seinen Hals und drängte sich an ihn. „Oh, Salvatore“, hauchte sie.
„Ja, cara . Du hast dir selbst bewiesen, dass du mich begehrst. Und ich will dich, so einfach ist das. Und jetzt kommst du mit zu mir nach Hause“, schloss er und fand, dass er seinen Triumph ausgesprochen gut verbarg.
Doch Jessica bemerkte das erwartungsvolle Glitzern in seinen Augen, kurz bevor er ihren Mund erneut verschloss und die Limousine sie in Richtung Chelsea chauffierte.
5. KAPITEL
Nachdem die Wohnungstür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, hielt Jessica gespannt den Atem an. Nur unbewusst nahm sie die Eleganz und Größe von Salvatores Apartment wahr. Der unbeschreibliche Geruch von purem Luxus lag in der Luft, aber das konnte sie nicht von dem Mann ablenken, der in diesem Moment mit ganz eindeutigen Absichten dicht vor ihr stand.
Was wird als Nächstes geschehen, schoss es ihr durch den Kopf. Viel wichtiger aber noch ist: Wie soll ich mich jetzt verhalten?
Salvatore nahm ihr Gesicht in beide Hände und blickte sie ruhig an. „Du hast Angst“, stellte er fest.
„Ja, ein bisschen“, gab sie zu.
„Dann muss ich wohl davon ausgehen, dass du so etwas nicht allzu oft tust?“
„Noch nie“, brachte sie hervor und schluckte ein paarmal. Ihr war es zutiefst unangenehm, dass er danach fragte, aber daraus konnte man ihm wohl kaum einen Vorwurf machen. Immerhin war sie ihm bereitwillig nach Hause gefolgt und gab sich gleichzeitig wirklich auffällig schüchtern. „Sieh mal, Salvatore, das ist doch alles Unsinn …“
Weiter kam sie nicht, weil sein nächster Kuss ihr den Atem raubte.
„Nein“, flüsterte er und atmete tief ihr Parfum ein. „Das ist kein Unsinn. Alles ist perfekt. Und es wird noch perfekter werden, Jessica, das verspreche ich dir. Und jetzt lass uns diesen unwirtlichen Flur verlassen und uns einen Ort suchen, an dem wir es uns gemütlich machen können.“
Er verschränkte seine Finger mit ihren und führte Jessica einen beinahe endlosen Korridor entlang. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie konnte sich nur schwer vorstellen, es sich irgendwo in Salvatores Gegenwart gemütlich zu machen. Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt, und es wollte ihr nicht gelingen, sich von Salvatores Zuversicht anstecken zu lassen. Merkte er denn nicht, dass sie – auch wenn sie keine echte Novizin war – kaum Erfahrung im Umgang mit der körperlichen Liebe hatte?
Ob ich es ihm sagen soll, überlegte sie. Aber wie fängt man ein solches Thema an? Ich habe Angst, dich zu enttäuschen, weil ich nicht gerade in deiner Liga spiele.
Ihr Hals war wie zugeschnürt, als Salvatore sie in das größte Schlafzimmer führte, das sie jemals gesehen hatte. Es war ihr unmöglich, auch nur ein einziges Wort über die Lippen zu bringen.
Der glänzende Parkettfußboden war mit hübschen, teuren Teppichen bedeckt, und in der Mitte des Raums thronte ein Himmelbett mit seidenen Kissen und Decken. Durch einen Torbogen sah Jessica in ein angrenzendes Arbeitszimmer, das mit fliederfarbenen Blumen dekoriert war.
„Oh, Jessica“, seufzte Salvatore, zog sie in seine Arme und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. „Du siehst aus, als wollte man dich den Löwen zum Fraß vorwerfen.“
„So schlimm?“
„Oh, ja. Soll ich den Löwen spielen?“, neckte er sie. „Ein mächtiges, gefährliches, furchterregendes Tier?“ Zärtlich küsste er ihren Nacken. „Darf ich dich dann auch auffressen? Stück für Stück?“
Sie bekam am ganzen Körper eine Gänsehaut. Es war ein sonderbares Gefühl, als würde man in
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