Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
Vom Netzwerk:
durchfahren? War sie hier überhaupt richtig?
    Ein Blick auf die Landkarte bestätigte es ihr. Verdammt. Da musste sie also durch, im doppelten Sinn des Wortes. Beinah hätte sie laut geflucht, dachte aber noch rechtzeitig an Olivia.
    Du wolltest ein Abenteuer im Outback, Kate, hier hast du es, sagte sie sich und atmete tief durch.
    „Bleib du im Auto, Olivia, ich geh mal nachsehen, wie tief das Wasser ist.“
    Die Kleine nickte.
    Die Hitze draußen traf Kate wie ein Fausthieb. Rasch setzte sie ihren breitkrempigen Hut auf und ging vorsichtig den Abhang hinunter zum Fluss. Beim Anblick des schlammigen Wassers beschloss sie, die Schuhe anzubehalten.
    Nasse Schuhe fühlten sich zwar unangenehm an, aber wer konnte wissen, was auf dem Grund dieses Flusses lauerte?
    Tief durchatmend machte Kate einige Schritte. Das Wasser war erstaunlich kühl, und das Flussbett bestand offensichtlich aus Kies. Zumindest nahe dem Ufer. Plötzlich fühlte der Boden sich schlammig an.
    Sie seufzte. War sie zu selbstsicher gewesen, als sie Noah gegenüber behauptet hatte, sie würde es allein schaffen? Es war natürlich eine Frage des Stolzes gewesen und war es immer noch. Sie wollte Noah beweisen, dass sie zäh genug für ein Leben im Outback war. Sich selbst wahrscheinlich auch.
    Aber vielleicht hätte sie doch lieber auf ihren Verstand hören sollen? Bis vor wenigen Tagen hatte sie noch nie einen Truck gesteuert, schon gar keinen schwer beladenen mit einem Pferdeanhänger. Überhaupt hatte sie Risiken bisher weitgehend gemieden.
    Vorsichtig ging sie weiter und spürte Steine unter den Füßen. Das Wasser reichte ihr weiterhin nur bis kurz über die Knöchel, und zu ihrer Überraschung wurde der Fluss nicht wesentlich tiefer. In der Mitte ging er ihr nur bis knapp ans Knie.
    Sie drehte sich um und winkte Olivia fröhlich zu. Die Furt war zu bewältigen.
    „Das ist ein Kinderspiel“, versicherte Kate, sobald sie wieder hinter dem Steuer saß.
    Das Mädchen lächelte ihr aufmunternd zu, und sie drückte kurz beide Daumen, bevor sie den Motor anließ und das Gefährt langsam und vorsichtig den Abhang hinunterfuhr.
    Das Wasser der Furt spritzte in Fontänen neben den Reifen hoch, Steine rutschten unter den Rädern weg. Kate bekämpfte einen kurzen Anfall von Panik und fuhr stetig langsam weiter, Zentimeter für Zentimeter.
    „Genau wie auf der M1“, scherzte sie.
    „Was ist das?“, wollte Olivia wissen.
    „Eine Autobahn in England“, erklärte Kate, und in dem Moment ruckte der Wagen und blieb stehen, der Motor starb ab. „Verdammt und zugenäht! Entschuldige, Olivia.“
    „Was ist passiert?“, erkundigte sich die Kleine völlig gelassen.
    „Keine Ahnung, aber bestimmt nichts, worüber wir uns Sorgen machen müssen“, versicherte Kate hoffnungsvoll und drehte den Zündschlüssel.
    Tatsächlich startete der Motor wieder, aber als sie vorsichtig Gas gab, rührte sich der Wagen nicht.
    „Mach schon“, sagte sie zwischen zusammengebissenen Zähnen und gab mehr Gas.
    Der Motor heulte auf. Die Räder wirbelten Wasser hoch, aber der Truck rührte sich nicht, auch nicht, als sie noch mehr Gas gab – und ein Stoßgebet zum Himmel schickte.
    „Verdammt, verdammt, verdammt!“ Sie schlug mit der Faust aufs Steuer, Tränen traten ihr in die Augen.
    „Sitzen wir fest?“, wollte Olivia wissen.
    Kate atmete tief durch. Wenn sie jetzt die Nerven verlor, war niemand geholfen.
    „Ich glaube, ein Rad hat sich im Schlamm eingegraben“, erklärte sie, bemüht ruhig. „Das ist völlig ungefährlich.“
    „Wir können auf Daddy warten“, schlug das Kind vor.
    Sie könnte Noah sogar per Funktelefon benachrichtigen und um Hilfe bitten, aber davor scheute sie zurück. Sie hatte ihm doch eine Hilfe sein wollen, keine zusätzliche Last! Hatte sie ihm zu viel versprochen? War die Aufgabe doch zu groß für eine Städterin aus England?
    „Keine Sorge, ich lass mir selbst etwas einfallen“, meinte Kate tapfer und stieg aus.
    Die Herde kam zügig voran, und kurz vor Mittag erreichten sie den Linfield Creek. Da Noah die Tiere gestern getränkt hatte, brauchte er nicht zu befürchten, dass sie losstürmten, sobald sie das Wasser von Weitem witterten.
    „He, Noah!“, rief Steve, der vornweg ritt. „Sieht so aus, als würde der Truck im Fluss feststecken.“
    Ohne lang zu überlegen, gab Noah seinem Pferd die Sporen und galoppierte nach vorn, wobei er einen großen Bogen machte, um die Rinder nicht zu beunruhigen.
    Oben auf dem Hang blieb er einen

Weitere Kostenlose Bücher