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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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Angelegenheit sei damit geregelt. Seine Schultern entspannten sich sichtlich, und er sah auf die Armbanduhr.
    „Es ist schon ziemlich spät, und du musst doch müde sein“, meinte er. „Wahrscheinlich leidest du doch noch an Jetlag. Entschuldige, dass ich nicht daran gedacht und dich so lange aufgehalten habe!“
    „Ich bin tatsächlich ziemlich schläfrig“, gab Kate zu.
    „Fürs Erste haben wir ja alles besprochen“, sagte Noah geschäftig. „Morgen rufe ich gleich Steve an und frage ihn, ob er mir beim Viehtrieb helfen könnte. Und dann kann ich auch gleich nachfragen, wie es mit Fernunterricht für Olivia aussieht.“
    Ihr war klar, dass er mit seinem Reden alle Spuren von Verlegenheit beseitigen wollte, die nach dem nicht stattgefunden Kuss noch herrschten.
    „Gut. Wenn das alles ist, sage ich jetzt Gute Nacht, Noah.“
    „Gute Nacht, und schlaf gut, Kate.“
    Seine Förmlichkeit ärgerte sie. Rasch trank sie ihren restlichen Whiskey in einem Schluck.
    Noah hielt ihr die Hand hin. „Gib mir das Glas. Ich bring es in die Küche.“
    „Danke.“
    Beim Überreichen berührten sich ihre Finger flüchtig, und ein Prickeln durchlief Kate. Sie sah zu Noah auf, und seine Augen verrieten für den Bruchteil einer Sekunde seine wahren Empfindungen.
    Ihr Herz schien einen Schlag lang auszusetzen.
    „Geh ins Bett“, befahl Noah brüsk.
    Ohne ein Wort eilte sie zur Tür, während er hinter ihr das Licht löschte.

6. KAPITEL
    Es war ein herrlicher Anblick: Hunderte von Rindern, die auf der eineinhalb Kilometer breiten Stockroute gemächlich grasten, zusammengehalten von den eifrigen Hütehunden.
    Noah, der gemeinsam mit Steve der Herde zu Pferd folgte, konnte beinah nicht glauben, dass der Traum wahr wurde.
    Oft hatte er bis spätnachts den Truck mit Allradantrieb und den Anhänger für die Ersatzpferde überprüft und auf Vordermann gebracht. Dann waren die Rinder von den Weiden zur Farm getrieben und gemustert worden, was drei Tage in Anspruch nahm. Und sobald sich die Tiere beruhigt hatten, wurden sie auf Roadtrains verladen und nach Cunnamulla gebracht, wo der Viehtrieb beginnen konnte.
    Von Ellen hatte Kate mittlerweile alles gelernt, was sie über Kochen am Lagerfeuer wissen musste. Bei den Lektionen wurde viel gelacht und geplaudert, während Olivia am Küchentisch saß und ihre Schulbücher studierte – wenn sie nicht gerade beim Kochen half, was sie viel interessanter fand.
    Außerdem hatte Kate jeden freien Moment genutzt, um sich mit dem schweren Truck mitsamt Anhänger vertraut zu machen. Inzwischen chauffierte sie das Gespann so gekonnt, als hätte sie seit Jahren nichts anderes getan.
    Und nun sind wir also unterwegs, dachte Noah und blickte stolz auf seine Herde. Schwer zu glauben, dass er noch vor etwa zwei Wochen, von der Last seiner vielen Probleme niedergedrückt, beinah den Mut verloren hätte.
    Wer hätte gedacht, dass eine rothaarige junge Frau aus London auf ihn wie ein Energiestoß wirken und ihm neuen Elan verschaffen würde? Wenn sie ihn nicht herausgefordert und mit ihrer Begeisterung angesteckt hätte, wäre wahrscheinlich alles verloren gewesen.
    Letzte Nacht war er ziemlich besorgt gewesen, wie Kate ihre erste Nacht beim Campen im Buschland überstehen würde. Sie teilte ein winziges Zelt mit Olivia, zum Duschen bastelte man eine spezielle Konstruktion an einen Baum, und die Kochgelegenheit war auch nicht bequem.
    Er hätte sich den Kopf nicht zu zerbrechen brauchen. Kate war – wie sie einmal energisch behauptet hatte – ganz und gar nicht wie Liane.
    Morgens war Kate mit dem Truck und Anhänger aufgebrochen, zuversichtlich am Steuer sitzend, Olivia neben sich. Sie sollten den Linfield Creek bei einer Furt, die Noah auf der Landkarte markiert hatte, überqueren und dann an einem ausgemachten Treffpunkt auf die anderen warten. In der ärgsten Mittagshitze war eine Ruhepause für die Herde vorgesehen.
    Anschließend würde Kate zum Camp fahren und das Lager aufbauen. Der Nachmittag war dem Unterricht gewidmet, und vor dem Eintreffen der Herde würde sie den Elektrozaum aufstellen, um für die Tiere eine Koppel zu schaffen.
    Alles lässt sich bestens an, dachte Noah zufrieden.
    Er war sich sicher, dass das Blatt sich gewendet hatte – zu seinen Gunsten.
    Kate wurde mulmig zumute, als sie die Furt vor sich sah. Sie stoppte den Truck und blickte bestürzt auf den Flusslauf des Linfield Creek, in der die sandige Schotterpiste wie im Nichts verschwand.
    Sollte sie da wirklich

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