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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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los.
    „Ach Kate! Meine süße Kate.“ Seine Stimme klang rau. Und voll Bedauern.
    Das ertrage ich nicht, dachte Kate verzweifelt. Voller Leidenschaft presste sie das Gesicht an seine Brust, um die Tränen zu verbergen, die ihr plötzlich über die Wangen strömten.
    Wie konnte sie so dumm sein, denselben Fehler zweimal zu machen? Was dachte Noah jetzt von ihr? Dasselbe wie vor neun Jahren? Damals war die Situation fast genau gleich gewesen.
    Ganz sanft küsste er sie auf die Wange.
    „Tut mir leid.“ Kate schluchzte laut. „Ich weiß, du wolltest nicht, dass …“
    „Nicht aufregen, Kate, bitte. Es war doch nur ein Kuss!“ Tröstend drückte er sie an sich.
    Er ließ die Finger durch ihr Haar gleiten, presste die Lippen auf ihre Stirn – und ein tiefer Seufzer entrang sich ihm.
    Kate wusste, was das bedeutete: Egal, wie sehr Noah sie begehrte, er konnte sie nicht lieben. Liane hatte ihm das Herz gebrochen, und es war noch nicht wieder geheilt. All seine Zuneigung und Zärtlichkeit war für Olivia reserviert.
    Für eine junge Frau aus England, die ungebeten in sein Leben getreten war, blieben keine Gefühle übrig. Sein Vorrat war sozusagen nahezu erschöpft.
    Das musste sie akzeptieren.
    Kate löste sich von Noah und lachte zittrig. „Ich bin heute wohl etwas sentimental …“
    „Schon gut.“ Er hakte sie unter und ging mit ihr zum Lagerfeuer zurück.
    Sie fühlte sich absolut elend.

8. KAPITEL
    Kate wusste sofort, dass etwas nicht stimmte, als sie Noah am nächsten Nachmittag sah. Er kam ins Lager und ging, ohne ein Wort der Begrüßung, zum Truck, aus dem er die Landkarten nahm. Mit denen setzte er sich in den spärlichen Schatten eines Busches und studierte sie sorgfältig.
    „Gibt es ein Problem?“, fragte Kate zaghaft, als er schließlich hochblickte.
    Er stand auf und brachte die Karten zum Wagen zurück, bevor er antwortete. „Der Brunnen hier ist ausgetrocknet. Ich kann die Herde nicht tränken.“ Mit dem Unterarm wischte er sich den Schweiß von der Stirn. „Die nächste Gelegenheit bietet sich erst am Gidgee Creek, und das sind zwei Tagesetappen von hier aus.“
    „Steve hat mir gesagt, die Tiere würden es notfalls drei Tage ohne Wasser aushalten“, versuchte sie vor allem sich selbst zu beruhigen.
    „Schon, aber dann sind sie so durstig, dass sie völlig durchdrehen, wenn sie Wasser wittern. Mit zwei Mann könnte man sie nur schwer unter Kontrolle halten.“
    „Ich kann doch helfen“, bot Kate spontan an.
    Inzwischen durfte sie während der Mittagspause die Rinder hüten. Während Noah und Steve sich ausruhten, ritt sie auf Missy um die Herde herum und passte auf, dass keins der Tiere ausbrach.
    Erst dadurch fühlte Kate sich als vollwertiges Mitglied des Teams – und war ein bisschen stolz auf sich.
    „Du uns helfen? Das kann ich nicht erlauben“, antwortete Noah jetzt allerdings. „Wenn die Tiere ausbrechen sollten, musst du dafür sorgen, dass der Truck nicht im Weg ist … und dich um Olivias Sicherheit kümmern.“
    „Ja, klar, das hat Vorrang.“ Kate strich der Kleinen, die neben ihr stand, liebevoll übers Haar. „Hoffen wir, dass es nicht zum Schlimmsten kommt.“
    Als Kate zwei Tage später den Gidgee Creek erreichte, hielt sie sich genau an Noahs Anweisungen und schlug das Lager weitab der Treiberroute auf. Dann gab sie Olivia wie üblich eine Unterrichtsstunde.
    Plötzlich hörte sie Donnern in der Ferne und blickte automatisch zum Himmel hoch. Der war strahlend blau wie immer, nur am Horizont waren einige harmlos wirkende weiße Wolken zu sehen. Gab es hier im Outback vielleicht Gewitter aus heiterem Himmel? Im wahrsten Sinne des Wortes?
    Olivia sprang auf und lauschte, den Kopf schief gelegt.
    „Weißt du, was das Donnern bedeutet?“, fragte Kate besorgt.
    „Vielleicht ist es die Herde“, meinte die Kleine.
    Auch Kate stand nun auf und blickte in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    Am Horizont war eine riesige Staubwolke auszumachen.
    „Schnell in den Truck“, befahl Kate. „Das sind wir einigermaßen sicher.“
    Zumindest hatte Noah das behauptet.
    Vom Wagen aus beobachtete sie hilflos, wie die Herde, einer riesigen Flutwelle gleich, unaufhaltsam heranraste. Der Lärm war furchterregend, der Boden bebete förmlich unter den donnernden Hufen der tausend Rinder.
    Kate legte Olivia den Arm um die Schultern, aber ihr fiel keine beruhigende Bemerkung ein. Und Noah und Steve befanden sich irgendwo da draußen inmitten der außer Rand und Band geratenen

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