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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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Tiere.
    Plötzlich hörte sie das scharfe Knallen einer Peitsche, das wie ein Schuss klang, und sahen verschwommen einen Reiter, der seitlich neben der Herde dahingaloppierte.
    „Das ist Steve“, rief Kate Olivia zu.
    Offensichtlich versuchte er, vor die Herde zu kommen und die Tiere irgendwie zu bremsen. Kate kam es so aussichtslos vor wie der Versuch, einen reißenden Strom mit bloßen Händen einzudämmen.
    Steve gelangte tatsächlich vor die Leittiere und ließ seine Peitsche unaufhörlich knallen. Es sah so aus, als könnte er es schaffen.
    Doch dann passierte es. Sein Pferd strauchelte und warf ihn ab.
    Entsetzt schrien Kate und Olivia auf. Im nächsten Augenblick riss Kate die Wagentür auf und sprang hinaus.
    Sie musste Steve helfen, sonst würde er von den Tieren zu Tode getrampelt!
    Aber was konnte sie denn tun?
    Da sah sie einen zweiten Reiter aus der Staubwolke auftauchen. Noah! Er flog förmlich mit Schallgeschwindigkeit an der Flanke der Herde entlang.
    Kate presste die Faust auf die Lippen, um einen neuerlichen Schrei zu unterdrücken.
    Mit einer unglaublich sicheren, geschmeidigen Bewegung lehnte Noah sich seitlich vom Pferd und packte Steve am ausgestreckten Arm. Der Junge wusste, was seine einzige Chance war: Er kam auf die Füße, stieß sich mühsam ab … und Noah hievte ihn zu sich auf den Pferderücken.
    Wie der Blitz änderte das Pferd die Richtung und galoppierte seitwärts, den Rindern geschickt ausweichend. In einem großen Bogen kam Noah zum Truck geritten. Steve klammerte sich, so gut es ging, am Sattel fest, sein eines Bein hing schlaff herab.
    „Kümmere dich um ihn“, rief Noah.
    Sie stand bereit, als Steve vom Pferd glitt und mit einem Schmerzensschrei auf dem Boden landete, während Noah sich sofort an die Verfolgung der Herde machte, die inzwischen weiter auf den Wasserlauf zuraste.
    Kate hatte sich gelegentlich gefragt, wie sie in einer Krisensituation reagieren würde, jetzt stellte sie erstaunt fest, dass die anfängliche Panik völlig verflogen war. Wahrscheinlich würde die später doppelt schlimm wiederkommen, aber jetzt war keine Zeit dafür.
    Zuerst musste sie Steve verarzten, der auf dem Boden kauerte, das Gesicht kalkweiß und schweißüberströmt.
    Kate kniete sich neben ihn und nahm seine Hand. „Wo tut es am meisten weh?“, fragte sie sanft.
    „Ich glaube, ich hab mir das Bein gebrochen“, antwortete er mit zusammengebissenen Zähnen und zeigte auf den rechten Fuß, der in einem unnatürlichen Winkel vom Bein abstand.
    „Was ist mit deinem Rücken und dem Kopf?“
    „Die Schulter tut höllisch weh, aber ich glaube, das gibt nur blaue Flecke.“ Tapfer rang Steve sich ein schiefes Lächeln ab. „Scheint so, als hätte ich Glück im Unglück.“
    „Wenn man bedenkt, dass du tot sein könntest, hast du wohl recht. Jetzt muss ich dir die Stiefel ausziehen.“
    Obwohl Kate so behutsam wie möglich vorging, war es für Steve eine schmerzhafte Prozedur, da sein Fuß bereits anzuschwellen begann. Kate musste schließlich den Stiefel aufschneiden, bevor sie ihn abstreifen konnte, was Steve mannhaft ertrug.
    „Ich hole jetzt Decken und etwas zum Schienen des Beins“, erklärte sie ihm dann. „Bin gleich wieder zurück.“
    Sie rannte die wenigen Meter zum Truck, wo Olivia noch immer brav in der Fahrerkabine ausharrte.
    „Muss Steve jetzt sterben?“, fragte das Kind besorgt.
    „Nein, natürlich nicht. Es geht ihm bald wieder gut“, versicherte Kate.
    Und hoffte, sie würde recht behalten. Möglicherweise hatte Steve innere Verletzungen, aber wie sollte sie das feststellen?
    Als sie zu ihm zurückkam, versuchte er, sich zu entschuldigen, obwohl man ihm ansah, dass er schlimme Schmerzen hatte.
    „Ich hab den Boss enttäuscht, Kate. Ihn im Stich gelassen. Blöd von mir, vom Pferd zu fallen.“
    „Mach dir doch darüber jetzt keine Sorgen“, redete Kate ihm gut zu.
    „Wahrscheinlich glaubst du mir nicht, aber das war mein erster Abwurf seit Jahren, Kate. Das Pferd ist in ein Loch getreten und vorn runtergegangen. Es hat mich förmlich aus dem Sattel katapultiert.“
    „Nicht aufregen, Steve, du kannst nichts dafür“, versuchte sie ihn zu beruhigen.
    Seine Stirn war schweißbedeckt, sein Atem ging stoßweise, und er war noch blasser geworden. Trotzdem machte er sich mehr Sorgen über seinen verletzten Stolz als über sein verletztes Bein.
    Kate blickt zurück dahin, wo Noah versuchte, die dahinstürmende Herde unter Kontrolle zu bringen. Ganz allein.
    Was,

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