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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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wenn ihm auch etwas zustieß?
    Nein, denk nicht dran, ermahnte Kate sich. Sie durfte nicht in Panik geraten.
    Sie musste Steve helfen.
    Noahs Herz pochte wie wild, als er den Leittieren der Herde nachsetzte. Zum Glück hatte er morgens sein bestes Pferd gewählt, ein erfahrenes Tier mit eisernen Nerven.
    Als er die vorderste Linie der Herde erreicht hatte, ließ Noah die Peitsche knallen und schaffte es, eine Gruppe von etwa hundert Tieren abzusondern und seitlich zu treiben.
    Sein Ziel war, die Herde auf breiter Front zu verteilen, damit sie nebeneinander an den Flusslauf gelangten und sich in ihrer Gier nach Wasser nicht gegenseitig überrannten.
    Für einen einzelnen Mann war es natürlich eine fast unlösbare Aufgabe.
    Plötzlich hörte er ein Motorengeräusch und wandte sich um.
    Ungefähr hundert Meter entfernt war ein Mann auf einem Trailbike aufgetaucht und trieb dort die Tiere gekonnt auseinander.
    Vermutlich war es der Besitzer der nächstgelegenen Farm, der vom Lärm und Staub aufgeschreckt worden war und nun zu Hilfe eilte.
    Noah schickte ein stummes Dankgebet zum Himmel.
    Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis sie zu zweit die Situation entschärfen konnten, doch schließlich war es geschafft. Alle Tiere hatten einen Platz am Flusslauf gefunden und tranken zufrieden.
    Noah ritt zu seinem Helfer in der Not, einem kräftigen Mann von ungefähr vierzig Jahren mit schütterem Haar und einem breiten Lächeln. Die Männer schüttelten sich die Hand.
    „Danke, Kumpel, ich weiß nicht, wie das hier geendet hätte, wenn du nicht aufgetaucht wärst“, sagte Noah dankbar.
    „Keine Ursache. Ich hatte zufällig mitbekommen, dass es hier ein paar Probleme gab. Übrigens, ich bin Brad. Brad Jameson.“
    „Noah Carmody“, stellte Noah sich vor. Das genügte an Formalitäten. Das gemeinsam ausgestandene Abenteuer wog so viel wie jahrelange Bekanntschaft. „Dir gehört das Land hier, stimmt’s? Ich bringe meine Herde von Radnor nach Roma.“
    „Ach, von Radnor! Ich habe gehört, der alte Angus ist gestorben.“
    „Das stimmt.“
    „Mein Beileid, Noah. Er war ein guter Bekannter meines Vaters.“
    Noah nickte, dann blickte er zurück zum Lager. „Danke, Brad. Und wenn es dir nichts ausmacht, ich muss jetzt zu den andern zurück. Mein Helfer ist vom Pferd gestürzt. Ich weiß nicht, wie schwer er sich verletzt hat.“
    „Ich komme mit“, bot Brad an. „Wenn ihr den fliegenden Buschdoktor braucht, kann ich den alarmieren. Mein Haus ist ganz in der Nähe.“
    „Einverstanden, Brad!“
    Hoffentlich geht es Steve nicht allzu schlecht, dachte Noah und galoppierte zum Lager zurück. Dass ein Treiber direkt vor einer durchgehenden Herde vom Pferd stürzte, hatte er noch nie gesehen.
    Wie es ihm gelungen war, Steve vom Boden hochzureißen und in Sicherheit zu bringen, war ihm ein Rätsel. Er hatte es ohne zu überlegen getan.
    Und Steves Schutzengel hatte ihm wahrscheinlich geholfen …
    Eins war jedenfalls klar: Steve war vorerst außer Gefecht gesetzt.
    Und ich kann die Herde nicht allein nach Roma bringen, sagte Noah sich.
    Das war’s dann wohl mit dem Viehtrieb. Ihr hoffnungsvolles Unterfangen hatte ein katastrophales Ende gefunden.
    Kate hoffte inständig, dass sie alles richtig machte, während sie behutsam Steves Bein schiente und ihn zudeckte, um einen Schock zu verhindern.
    Zum Glück kamen gleich danach Noah und ein Fremder, den er als Brad Jameson vorstellte. Noah lobte sie für ihre Erste-Hilfe-Maßnahmen, was Kate sehr erleichterte.
    Noch besser war natürlich die Nachricht, dass Brad ganz in der Nähe wohnte und man von seiner Farm aus Steve mit der Flugambulanz ins Krankenhaus von Roma bringen konnte.
    Die beiden Männer hoben Steve vorsichtig in den Truck, während Kate die Ambulanz benachrichtigte.
    Getreu der legendären Gastfreundschaft im Outback wurden Noah und sein „Anhang“ eingeladen, auf der Farm zu übernachten, was Kate gern annahm. Sofort rief Brad seine Frau Annie an, um sie von der Einladung zu informieren, und sie hatte nichts gegen Besucher einzuwenden.
    Sie machten sich auf den Weg zur Farm, und als Kate das große, mit weißen Schindeln verkleidete, von einem gepflegten Garten umgebene Haus sah, meinte sie, an den Toren des Paradieses zu stehen. Hier würde es richtiges Essen an einem richtigen Tisch geben, ein richtiges Bett – und vor allem eine richtige Dusche mit genug heißem Wasser!
    Ja, das war der Himmel auf Erden.
    Die beiden kleinen Töchter der Jamesons waren

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