Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
Vom Netzwerk:
rechtzeitig zur Feier!“, rief Mrs. Brodie erfreut.
    „Und was gibt es zu feiern, Mom?“
    „Du wirst es nicht glauben, aber …“
    Kate hatte den deutlichen Eindruck, ihre Mutter würde am anderen Ende der Leitung mädchenhaft erröten.
    „… Nigel hat mich gebeten, ihn zu heiraten. Und ich habe Ja gesagt.“
    Gerade noch rechtzeitig legte Kate sich die Hand über den Mund und erstickte einen bestürzten Aufschrei.
    „Kate? Bist du noch dran?“
    „Ja, Mom.“ Sie konnte nicht fassen, dass sie neidisch auf ihre Mutter war, die das späte Glück doch wirklich verdiente. „Das sind ja … fabelhafte Neuigkeiten. Ich freue mich so für dich.“
    „Ich hätte so halb und halb erwartet, dass du mir auch Neues zu berichten hast. Von deinem jungen Mann.“
    „Ach, woher denn!“, versuchte Kate anzuwehren.
    Ihre Mutter hörte den abweisenden Ton wohl nicht. „Bist du jetzt sehr enttäuscht?“
    „Aber nein“, log Kate. „Der Viehtrieb war ein großartiges Abenteuer, und ich habe tolle Fotos machen können. Jetzt ist es allerdings Zeit für mich, nach Hause zu kommen.“
    „Und wo bist du? Auf Radnor?“
    „Nein, in einem Ferienort namens Noosa an der Ostküste. Hier ist es wunderschön.“ Dass sie sich aus Roma hierhin geflüchtete hatte, ohne Noah noch einmal zu sehen, verriet sie nicht. „Trotz des Regens. Es gibt einen Naturpark und Wanderwege entlang der Küste, und die Läden sind einfach toll. Ich gönne mir Erholung vor der Heimreise.“
    Das wenigstens ist nicht ganz gelogen, dachte Kate trübsinnig. Sie versuchte hier, sich so weit in den Griff zu bekommen, dass sie es schaffte, nach England zurückfliegen und ihr altes Leben wieder aufzunehmen.
    Sie ging viel spazieren, oder sie saß in einem der zahlreichen Cafés am Strand und blickte auf die tosenden Wellen, wobei sie sich immer wieder sagte, dass sie sich ihr Elend selbst zuzuschreiben hatte.
    Wieso auch hatte sie sich zum zweiten Mal in Noah verliebt?
    Warum konnte sie nicht einfach ihren Liebeskummer den Wogen anvertrauen und von ihnen wegspülen lassen?
    Oder wäre das zu esoterisch?
    Ja, wahrscheinlich musste sie auf das gute alte Mittel vertrauen: die Zeit, die alle Wunden heilte.
    Nur würde diesmal der Prozess bestimmt länger dauern als vor neun Jahren. Diesmal gingen ihre Gefühle viel tiefer.
    Sie liebte nicht nur Noah, sie hatte seine Tochter ins Herz geschlossen. Sie liebte auch Radnor, ganz besonders, seit sie dazu beigetragen hatte, seine Existenz zu sichern. Sie hatte auf dem Viehtrieb Seite an Seite mit Noah gearbeitet, unter härtesten Bedingungen.
    Er hatte es geschafft.
    Sie beide hatten es geschafft!
    Gemeinsam …
    Denk nicht länger daran, ermahnte Kate sich. Auch nicht daran, wie viel einfacher es für sie wäre, wenn ihr nicht die Hälfte von Radnor gehören würde … und sozusagen ihr Schicksal mit dem Noahs unlösbar verkettete.
    Nein! Bestimmt gab es einen juristischen Weg, diese aufgezwungene Partnerschaft so zu lösen, dass beide Parteien davon profitierten.
    Sie würde als ziemlich reiche Frau in England versuchen, endlich ihr Glück zu finden. Noah wäre auf Radnor, das er liebte wie sein Leben, tatsächlich glücklich.
    „Kate? Bist du noch dran, oder ist die Verbindung zusammengebrochen?“
    Die Frage riss Kate aus ihren Gedanken. „Ja, ich bin noch dran, Mom. Aber ich finde, wir sollten Schluss machen, sonst wird es zu teuer …“
    Am Dienstag, Kates letztem Tag in Australien, regnete es noch immer wie aus Eimern. Sie saß in ihrem Lieblingscafé am Strand und trank einen Espresso, anschließend ging sie ins Zentrum und kaufte im Supermarkt eine Dosensuppe und ein kleines Baguette zum Abendbrot.
    Aus Kostengründen – denn sie war noch lange keine reiche Frau – hatte sie sich einen Bungalow in einer Hotelanlage gemietet, in dem sie sich, wenn sie wollte, selbst versorgen konnte.
    Und es war ihr nicht nur ums Geld gegangen. Sie wollte nicht, dass andere Gäste sie dabei beobachteten, wenn sie abends ins Essen weinte!
    Nun stand sie am Tresen, und der Rezeptionist händigte ihr nicht nur den Schlüssel aus, sondern einen Umschlag mit ihrem Namen darauf.
    Hatte sie etwas verloren, ohne es zu merken, und es war hier abgegeben worden? Verwundert schob sie den Umschlag in ihre Tasche und eilte zu ihrem Bungalow.
    Dort öffnete sie das Kuvert sofort, und plötzlich schien ihr Herz einen Schlag lang auszusetzen, als sie die Valentinskarte entdeckte, die sie neun Jahre zuvor selbst gebastelt hatte.
    Ein Foto

Weitere Kostenlose Bücher