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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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einfach keine derart verrückten und leichtsinnigen Dinge.“
    „Ah, ja, wie konnte ich das nur vergessen! Immerhin geht es ja um das Baby, nicht wahr? Aber was bist du denn für ein Vater, wenn du dein Leben derart leichtsinnig aufs Spiel setzt?“
    Cesare trat einen Schritt vor und strich ihr mit einem Finger über die Wange. „Du hast einen kleinen Kratzer“, stellte er ruhig fest. „Ich war nicht eine Sekunde in Gefahr, Samantha. Ich kann sehen.“
    Schlagartig wich jeder Tropfen Blut aus Sams Gesicht. „Sehen …?“, echote sie wie betäubt.
    „Ja.“
    Ihre Augen wurden immer größer, und in ihrer Tiefe schimmerte ein seltsames Licht. „Du kannst sehen?“ Sie schüttelte den Kopf. „Aber wie … warum … wann …?“
    „Die ersten beiden Fragen kann ich dir nicht beantworten. Und was die letzte betrifft: seit gestern. Als ich gestern Morgen aufwachte, konnte ich plötzlich wieder sehen.“
    „Gestern …“
    „Wir sollten ins Haus zurückgehen, sonst holst du dir noch den Tod“, murmelte Cesare, dem nicht entgangen war, wie erbärmlich seine Frau in dem dünnen, völlig durchnässten Nachthemd zitterte.
    Sam folgte seinem Blick und hielt wie schützend die Hände vor ihre Brust, die sich deutlich unter dem feuchten Batist abzeichnete. Ungebeten und völlig deplatziert kam ihr ein schrecklicher Gedanke.
    Sie war nicht sein Typ.
    Cesare Brunelli bevorzugte aufregende, kurvige Blondinen mit Modelmaßen …
    Gut, er hatte sich nicht ganz blind für sie entschieden, wenn man das überhaupt so sagen konnte. Immerhin hatte sie sich ihm ehrlich beschrieben, und er hatte sie mit Hilfe seiner Hände angeschaut, oder besser, ertastet. Trotzdem …
    „Du kannst also wieder sehen und hältst diesen Umstand für nicht bedeutend genug, um ihn mir gegenüber zu erwähnen?“, fragte sie mit beißendem Sarkasmus. „Wenigstens irgendetwas in der Art: Ach, ehe ich es vergesse, Sam, ich bin nicht mehr blind … ? Wann wolltest du mich denn einweihen? Oder war das gar nicht geplant?“
    „Ich habe es dir jetzt gesagt, oder nicht?“ Er bückte sich nach seinem T-Shirt und legte es sich um die Schultern. „Komm, lass uns endlich gehen.“
    Sam bewegte sich keinen Millimeter. „Mein Gott, du bist wirklich unglaublich! Du kannst mir eine derartige Nachricht doch nicht hinwerfen wie einem Hund einen alten Knochen und dich dann so benehmen, als wäre nichts geschehen! Ich gehe nirgendwohin, ehe du nicht …“ Sie brach ab und schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund. „Du hast mich geheiratet, obwohl du …“
    Ihre Hochzeit war ein einziger Betrug!
    „Ich habe dir gar nichts vorgemacht, Samantha. Wenn du mich gefragt hättest, wäre ich natürlich mit der Wahrheit …“
    „Hör auf!“, fauchte sie erbittert. „Lass endlich diese ewigen Haarspaltereien! Das ändert nicht das Geringste an deinem Betrug, und das weißt du auch!“
    Natürlich wusste er das. Würde er sich sonst um Kopf und Kragen reden? Aber die Angst, Samantha doch noch zu verlieren, war so übermächtig in ihm, dass er es einfach nicht wagte, Schwäche zu zeigen. Oder Nachgiebigkeit. Oder Einsicht.
    Seit jeher hatte er um alles kämpfen müssen, und in diesem Moment ging es immerhin um sein Lebensglück!
    „Grundgütiger!“ Sam krümmte sich und verbarg ihr Gesicht in den Händen. „Gestern Abend … du hast mich sehen können und mich trotzdem gefragt, was ich anhabe … Bereitet es dir irgendein perverses Vergnügen, mich derart zu quälen und zu demütigen?“, fragte sie leise. „Wie musst du innerlich über mich gelacht haben.“
    Cesare hatte das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen. Nichts von dem, was Samantha ihm vorwarf, entsprach der Wahrheit, und trotzdem konnte er nachvollziehen, dass sie es so empfinden musste.
    „Ich habe nicht gelacht.“
    Hatte sie überhaupt eine Ahnung, mit welcher Leichtigkeit sie einen heißblütigen Mann mit ihrem aufregenden Körper und ihrem ebenso kapriziösen, wie liebevollen und aufrichtigen Wesen an den Rand des Wahnsinns treiben konnte?
    „Es ist einfach so passiert“, sagte er leise. „Ein Wunder … ich wachte auf und konnte sehen. Mein erster Impuls war es, dir davon zu erzählen. Doch als ich deine Stimme hörte, bekam ich plötzlich Angst. Was, wenn das Wunder nur vorübergehend war?“
    Er machte eine Pause, doch Sam schwieg verbissen.
    Cesare seufzte. „Du hast keine Schuhe an“, stellte er mit einem bezeichnenden Blick auf ihre nackten Füße fest. „Komm, lass mich dich ins

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