Julia Extra Band 0303
weitere Ärzte konsultieren.“
„So, wie ich es verstanden habe, wollen sie tatsächlich eine ganze Reihe von Tests mit mir machen“, gab Cesare widerstrebend zu.
„Na und? Warum tun sie es dann nicht?“
Cesare hob die Schultern. „Bisher war einfach keine Zeit dafür. Die Hochzeit … unsere Flitterwochen … Nichts und niemand hätte mich an diesem Tag von dir fernhalten können, cara .“
Seine Unvernunft reizte Sam derart, dass sie ihm am liebsten eine schallende Ohrfeige gegeben hätte. Oder umarmt. Oder beides.
Sie schnüffelte und blinzelte, während sich ihre Augen mit Tränen der Sorge und Freude füllten. Zwei Wunder waren geschehen! Cesare konnte wieder sehen, und sie war ihm nicht gleichgültig. Sonst hätte er doch niemals dieses Risiko auf sich genommen, oder?
Sam war dermaßen aus dem Gleichgewicht gebracht, dass sie ihrem frisch angetrauten Ehemann fast versichert hätte, sie empfinde genauso für ihn, doch in letzter Sekunde setzte ihr nüchterner Verstand wieder ein.
„Aber …“
„Gleich, cara , hör mir nur noch einen Moment zu. Mir war es wichtig, alles unter Dach und Fach zu bringen. Und auch sämtliche finanzielle Sicherheiten für unser Baby zu klären. Ich denke, du wirst mit allem einverstanden sein. Die Details kann dir mein Anwalt …“
„Jetzt hörst du mir endlich mal zu“, unterbrach Sam ungeduldig. „In Geldangelegenheiten verlasse ich mich absolut auf dein fachmännisches Urteil, aber was deine Gesundheit betrifft …“
„Habe ich meinen Ärzten versprochen, mich sofort in ihre fähigen Hände zu begeben, sobald wir nach London zurückgekehrt sind“, versprach Cesare geduldig, fing Sams wild gestikulierende Hände ein und zog sie an seine Lippen.
Sam schluckte. „Soll das etwa heißen, sie wollten bereits mit den Tests beginnen, und du bist einfach getürmt?“
„So ungefähr.“
„Himmel! Wieso bin ich nur so schwer von Begriff!“, warf sie sich vor und entzog ihm ihre Hände. „Wie kann man nur so unvernünftig sein! Wer weiß, was alles hätte passieren können …“
„Sei bloß nicht so melodramatisch“, brummte Cesare. „Wie ich bereits sagte, gleich nächste Woche …“
„ Melodramatisch ? Nächste Woche ?“ Sam schrie die letzten Worte fast. „Wenn du weiterhin so rücksichtslos mit deiner Gesundheit spielst, werde ich dich wahrscheinlich eigenhändig umbringen!“
Diese massive Drohung entlockte Cesare ein breites Grinsen.
„Darf ich mir wenigstens die Todesart aussuchen?“
Sam ballte frustriert die Hände zu Fäusten. „Du glaubst doch nicht, dass ich mit dir bis nächste Woche hier ausharre, während du eigentlich ins Krankenhaus gehörst!“
Bisher hatte Cesare das Ganze noch als einen überemotionalen Ausbruch einer Schwangeren angesehen, doch langsam dämmerte es ihm, dass Sam alles, was sie sagte, auch ernst meinte. Und dieser Verdacht bestätigte sich angesichts ihres nächsten Statements.
„Ich wünschte, ich hätte deine Lässigkeit, aber leider ist es nicht so. Ich fühle mich nämlich gegenüber unserem Kind verantwortlich, auch wenn mein Leben plötzlich ganz anders verläuft, als ich es mir vorgestellt und erträumt habe.“
Cesare verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Bisher hast du mir nicht den Eindruck vermittelt, als wäre das Leben an meiner Seite eine Qual für dich.“
„Du bist wirklich ein fantastischer Liebhaber“, räumte Sam ein. „Und nicht nur unmöglich, was ein großes Plus ist, da wir ja nicht aus sexuellen Gründen oder aus Liebe ein Ehepaar geworden sind!“ Ihr amüsiertes Lachen sollte ihm zeigen, wie abwegig eine solche Idee in ihren Augen war. Unglücklicherweise fiel es etwas schrill und wenig überzeugend aus.
„Vergiss es!“
Doch Sam ließ sich durch seinen trockenen Einwurf nicht irritieren. „Wieso? Wir haben geheiratet, um unserem Kind eine Familie zu schenken. Es gibt schlechtere Gründe. Und es heißt, viele Paare, die aus Liebe geheiratet haben, hassen sich bereits vor Erreichen des ersten Hochzeitstages.“
„In dieser Rubrik werden wir wohl die unschlagbaren Sieger sein“, mutmaßte Cesare ironisch. „Du hasst mich ja jetzt schon.“
„Nein, ich hasse dich nicht“, widersprach sie sofort. „Ich ärgere mich nur darüber, dass du es offensichtlich nicht als deine Pflicht ansiehst, zum Wohl deines Kindes verantwortlicher mit deiner Gesundheit umzugehen. Immerhin haben wir auch seinetwegen geheiratet, schon vergessen?“
„Nein, Samantha“, sagte er
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