Julia Extra Band 0303
klargestellt.“
Als Gefangene des berüchtigtsten Playboys der Welt, in einer fremden Stadt? Sie wollte zurück zu ihrer Großmutter. Sie wollte nach Hause. Sie wollte eine Million Meilen von dem Mann weg sein, der sie verführt hatte, der sie belogen hatte, der ihr Herz gebrochen hatte.
Sie hob das Kinn an. „Du kannst mich nicht gegen meinen Willen festhalten. Ich werde nach Hause gehen, bei der ersten Möglichkeit, die sich bietet.“
„Das hier ist jetzt dein Zuhause.“ Er lächelte träge. „Aber Rio kann auch gefährlich sein. Du solltest dich in meiner Nähe aufhalten. Zu deinem eigenen Schutz. Außerdem hast du weder Geld bei dir noch Freunde hier. Du sprichst auch kein Portugiesisch. Es würde mich interessieren, wie du dir eine Flucht vorstellst.“
„Irgendwie schaffe ich es“, wisperte sie. Natürlich hatte er recht. Wie, um alles in der Welt, sollte sie wieder nach Hause kommen?
„Vergiss Wright“, sagte er jetzt kalt. „Er kann dir nicht helfen. Tu, was ich dir sage, das macht es einfacher für alle Beteiligten. Vor allem für dich.“
Genau das hatte sie überhaupt erst in diese Situation gebracht – weil sie getan hatte, was er wollte. In der dunklen Gasse in der Nähe der Copacabana hatte er sie gierig geküsst und ihr ins Ohr geflüstert: „Komm mit mir nach Hause, du kannst jetzt nicht Nein sagen.“
Sie war so verliebt in ihn gewesen, wie ein unschuldiges Mädchen nur verliebt sein konnte. Sie wollte die Seine sein, ganz und gar. In ihrer Naivität hatte sie gedacht, er würde sich ihr ebenfalls mit Leib und Seele hingeben, so wie sie sich ihm hingeben wollte.
An solche dummen Luftschlösser glaubte sie nicht mehr.
„Du hast selbst gesagt, du würdest nie eine Frau nur wegen eines Kindes heiraten. Fein. Bring mich nach Hause zurück, und du wirst nie wieder von mir hören. Das Kind braucht nie zu erfahren, dass du der Vater bist!“
Diogo runzelte düster die Stirn. „Weil du und Wright andere Dinge mit dem Baby vorhaben?“
Sie dachte an Timothys harsche Worte, wie verletzt und entsetzt er ausgesehen hatte. Doch er war immer gut zu ihr gewesen. Er hatte versprochen, sich um das Baby zu kümmern. Die Ehe mit ihm wäre die richtige, die vernünftige Lösung gewesen. Jetzt war alles ruiniert. Fast hätte Ellie aufgeschluchzt.
„Er ist ein guter Mann, und ich habe zugesagt, seine Frau zu werden.“
„Vergiss es. Du bleibst in Rio.“ Damit führte er sie von Bord.
Tropische Luftfeuchtigkeit und der Duft von exotischen Blumen hingen in der Luft, als sie in das tiefe Violett der Morgendämmerung nach draußen stiegen. Der Himmel war von dichten Wolken verhangen, es regnete in Strömen. Ellie balancierte vorsichtig auf den hohen Absätzen die Stufen der Bordtreppe hinunter. Ein Bodyguard hielt einen Regenschirm über sie, während sie zu dem wartenden Bentley gingen. Die Schleppe ihres zerknitterten Brautkleides schleifte durch die Pfützen.
Diogo half ihr beim Einsteigen, gab dem Chauffeur leise Anweisungen und lehnte sich dann in die Lederpolster zurück.
„Tu mir das nicht an“, flehte sie tränenerstickt. „Bitte. Lass mich nach Hause zurückgehen.“
„Zurück zu Wright?“ Mit dunklen Augen musterte Diogo sie. „Du liebst ihn noch immer, obwohl er dich eine Dirne genannt hat?“
Schaudernd schloss sie die Augen, holte tief Luft. „Das würdest du nie verstehen.“ Wie sollte er auch ihre Schuld und ihre Scham verstehen können? Sie musste Timothys Vergebung erlangen, nach dem, was sie ihm angetan hatte. „Wir kennen uns, seit wir fünfzehn sind …“
„Du wirst ihn nie wiedersehen“, fiel er ihr ins Wort, legte den Arm um sie und zog sie an seine Seite. „Du gehörst jetzt mir.“
Eine Sekunde lang erlaubte sie es sich, seine Wärme und Stärke zu genießen. Dann rückte sie von ihm ab, entsetzt über sich selbst und die Macht, die er über sie hatte. „Du willst mich nur, weil du mich nicht haben kannst.“
Er sah ihr ins Gesicht. „Das glaubst du? Dass ich dich nicht haben könnte?“
„Ich weiß es.“ Das Herz schlug ihr bis in den Hals. „Du bist ein Betrüger, ein verlogener Playboy. Eher sterbe ich, bevor ich zulasse, dass du mich noch einmal berührst.“
„Wie berühren?“ Er streichelte über ihren Nacken, ließ seine Finger über ihr Schlüsselbein wandern. „So?“
„Nicht.“ Eine flüchtige Berührung, und es war, als hätte sie einen Stromstoß erhalten, der ihr durch und durch ging. „Bitte.“
„Bitte – was?“ Mit
Weitere Kostenlose Bücher