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Julia Extra Band 0303

Julia Extra Band 0303

Titel: Julia Extra Band 0303 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lawrence , Barbara Hannay , Jennie Lucas , Valerie Parv
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gefunden.“
    „Ihre Mutter hat ihn gerettet?“, sprudelte es aus Ellie heraus. „Nachdem seine eigene Mutter ihn ausgesetzt hatte?“
    Die Ärztin nickte grimmig. „Und seither hat er uns alle gerettet. Er hat mir das Studium finanziert. Mein Bruder Pedro ist sein persönlicher Leibwächter. Er würde auch Mateus helfen, wenn der bereit wäre, die Favela zu verlassen.“ Sie seufzte. „Aber mein ältester Bruder ist zu stolz, um Diogos Hilfe anzunehmen.“
    Carneiro. Das war doch der Name des Bandenführers gewesen, als Ellie im Armenviertel angegriffen worden war! „Ich glaube … ich bin ihm schon begegnet.“
    Dr. Carneiro blickte traurig drein. „Irgendwann wird Diogo ihn schon überzeugen. Es hat auch Jahre gedauert, bis er Pedro für sich gewinnen konnte. Aber Diogo gibt nie auf. Er finanziert meine Klinik, damit wir Tausenden von Menschen unentgeltlich helfen können. Jungen Müttern und älteren Menschen, kranken Kindern … alles Menschen, die sterben würden, wenn er nicht die Mittel für die medizinische Hilfe zur Verfügung stellen würde.“ Sie sah Ellie ernst an. „Sie haben wirklich Glück. Nicht alle Männer sind so ehrenhaft wie er – oder so stark. Und nach dem, was Weihnachten passiert ist …“
    „Redest du über mich, Letícia?“ Diogo stand in der Tür und sah nur wenig begeistert aus.
    „Du weißt doch, dass ich dich nie genug loben kann.“ Dr. Carneiro lächelte Diogo warm an. „Du kommst genau richtig. Sieh nur.“
    Sie führte den Stab über Ellies Bauch und zeigte auf den Monitor. Ellie sah ebenfalls hin … und vergaß alles andere, als sie das winzige Flackern auf dem Bildschirm erkannte, das der Herzschlag ihres Kindes war.
    Diogo fasste nach ihrer Hand und ließ sich auf dem Stuhl neben ihr nieder, die Augen auf dem Monitor gerichtet. „Das Zucken da, das ist unser Kind?“, fragte er nahezu ehrfürchtig.
    „Der Herzschlag“, erklärte Letícia. „Und da sind die Beine, da der Kopf, der Rücken … Erkennst du es?“
    „Ist es ein Junge?“, fragte er sofort.
    „Es ist noch zu früh, um es sicher sagen zu können. Aber … ja, ich glaube, es ist ein Junge.“
    „Ein Junge!“ Diogo war begeistert.
    „Moment, da ist noch etwas …“ Letícia runzelte die Stirn. „Kann das denn sein …?“
    „Was ist? Was stimmt nicht?“
    Ellie sah zu Diogo. Sorgenfalten standen auf seiner Stirn, nervös wanderte sein Blick zwischen Bildschirm und Ärztin hin und her. Und dann traf es sie mit jäher Gewissheit: Er liebte dieses Kind ebenso sehr wie sie.
    „Was ist mit unserem Baby?“ Ihre Kehle war wie zugeschnürt.
    Mit einem strahlenden Lächeln wandte Dr. Carneiro ihnen beiden das Gesicht zu. „Babys.“
    Ellie und Diogo schauten sie verständnislos an.
    Die Ärztin lachte. „Es sind zwei Babys, ein Junge und ein Mädchen. Das Mädchen hat sich hinter dem Jungen versteckt. Hier, seht nur. Noch ein Flimmern, noch ein Kopf, ein zweites Paar Arme und Beine. Es sind Zwillinge. Herzlichen Glückwunsch!“
    Zwillinge! Ellie schnappte nach Luft. Zwei Babys, um sie zu lieben und um sich um sie zu kümmern! Sie sah zu Diogo. Erst vor wenigen Monaten hatte er sich sterilisieren lassen, um keine Kinder zeugen zu können. Jetzt wurde er Vater von zweien auf einmal. Wie würde er es aufnehmen?
    „Habt ihr schon Namen ausgesucht?“, wollte die Ärztin wissen.
    Ellie schüttelte den Kopf. „Es ging alles so schnell. Wir haben noch nicht wirklich darüber nachgedacht.“ Sie versuchte, in Diogos Gesicht zu blicken. „Wir könnten das Mädchen Lilibeth nennen. Oder Lily?“
    Endlich wandte er ihr das Gesicht zu. In seinen dunklen Augen schimmerten Tränen. „Sie wird Ana heißen.“
    „Oh, wie schön!“, rief seine Schwester aus. „Unsere Mutter wäre so stolz!“
    „Aber meine Großmutter …“, versuchte Ellie sich bemerkbar zu machen.
    „Meine Tochter heißt Ana“, fiel er ihr kühl ins Wort.
    Ellie presste die Lippen zusammen. Dieser Mann nahm keine Rücksicht auf die Gefühle anderer, für ihn galten nur die eigenen! Andererseits … wenn seine Adoptivmutter ihn wirklich vor dem Hungertod auf den Straßen bewahrt hatte, war es das Geringste, was er für die Frau tun konnte.
    Sie schloss die Augen. „Ana“, sagte sie leise vor sich hin. „Ana Jensen.“ Dann nickte sie. „Also gut. Ana.“
    „Jensen?“, kam es sofort von Diogo. „Ihr Nachname wird Serrador sein.“
    „Du erwartest tatsächlich, dass ich zwei Kinder in Flint großziehe, die einen anderen Namen

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