Julia Extra Band 0303
Ellie würde zu ihm gehören. Wegen der Kinder, sim . Aber nicht nur wegen der Kinder. Er wollte sie auch für sich, in seinem Bett. Er hatte sich entschieden, und eine Heirat war die beste Lösung für alle.
Er sah wieder auf den Monitor, auf die beiden flackernden Pulsschläge auf dem Ultraschallgerät, und sein eigenes Herz schwoll an.
„Zwillinge“, hörte er Ellie sagen. „Wirst du mit zweien fertig?“
„Ich werde mit sehr viel mehr fertig.“ Zwei Kinder brauchten auch beide Eltern. Er wollte ihr mitteilen, dass sie gleich heute noch heiraten würden, ob sie wollte oder nicht. Doch ein Blick in ihr schönes, bleiches Gesicht hielt ihn zurück.
Er hatte Ellie verführt. Hatte sie geschwängert. Hatte ihre Heirat platzen lassen und sie nach Rio entführt. Er hatte ihr gesamtes Leben auf den Kopf gestellt.
Sie war die Mutter seiner Kinder, ihr gebührte seine Fürsorge. Anstatt sie zu einer Ehe zu zwingen, warum sie nicht umwerben und überzeugen? Er lächelte in sich hinein. Bisher hatte noch keine Frau ihm widerstehen können.
„Alles kommt in Ordnung.“ Er strich ihr übers Haar und musste die Ungeduld in sich unterdrücken. „Du wirst sehen.“
Für ihn war klar, dass sie heiraten mussten. Er hatte keine Ahnung, warum sie ihn abwies, doch er würde sich von einer unbegreiflichen weiblichen Laune nicht aufhalten lassen, das Richtige zu tun.
Heute würde er ihr noch eine Atempause gönnen. Sie und die Babys brauchten Ruhe. Und morgen würde er damit beginnen, sie für sich zu gewinnen, mit dem gesamten Repertoire, das ihm zur Verfügung stand. Er würde ihr zeigen, was echte Romantik war. Er würde sie umwerben, sie umgarnen und überzeugen.
Ja, einen Tag voller Romantik. Den würde er ihr geben.
Und danach, ob sie wollte oder nicht, würde sie seine Braut sein.
7. KAPITEL
Ellie legte den Mutterschaftspass fort, rollte sich unter der Bettdecke zusammen und beobachtete die Flammen des Feuers, das in dem weißen Kamin brannte. Regen prasselte an die Fenster. Tage voller Sonne, heftiger Regen während der Nacht. Sie vernahm das Knacken der Holzscheite und lauschte dem heulenden Wind, drehte den Kopf zu Diogos Kissen und schloss die Augen.
Ein seltsamer Nachmittag.
Nach der Vorsorgeuntersuchung war Diogo mit ihr einkaufen gegangen. Er hatte darauf bestanden, dass sie sich aussuchte, was ihr gefiel und was sie brauchte. Der Nachmittag mit ihm hatte Spaß gemacht. Er hatte offen mit ihr geflirtet. Und sie hatte sich dabei ertappt, dass sie zurückflirtete.
Und dann, mitten beim romantischen Kerzendinner, hatte er einen Anruf erhalten. Er war aufgestanden, hatte sie auf die Schläfe geküsst und sie dann im Esszimmer allein zurückgelassen.
Missmutig fragte sie sich, wer ihn wohl angerufen haben mochte.
Nur gut, dass sie seinen Antrag abgelehnt hatte. Der rührte nämlich nur aus einem Schuldgefühl her, das Diogo offensichtlich mildern wollte. Was hätte er wohl getan, wenn sie Ja gesagt hätte? Wahrscheinlich genau das, was er jetzt tat – in den Armen einer anderen Frau liegen.
Natürlich könnte der Anruf auch geschäftlich gewesen sein. Vielleicht ein Problem mit einer Erzmine in der Mongolei? Möglich.
Ja, sicher.
Immerhin hatte er ihr einen offiziellen Heiratsantrag gemacht. Wer hätte gedacht, dass der größte Playboy der westlichen Welt ausgerechnet ihr einen Antrag machte?
Und wer hätte gedacht, dass sie ablehnen würde?
Sie zog die Bettdecke höher. Schnupperte an seinem Kissen. Gähnte. So müde war sie in ihrem ganzen Leben noch nicht gewesen. Aber sie durfte nicht einschlafen. Nicht, wenn er jeden Moment zurückkommen und zu ihr ins Bett steigen konnte. Sie musste bereit sein, bereit nicht nur, um sich gegen seine Verführungskunst zu wehren, sondern auch, um ihren verräterischen Körper unter Kontrolle zu halten, der sich nur allzu willig ergeben wollte …
„Ellie.“
Diogo schüttelte sie sanft bei der Schulter.
Benommen setzte Ellie sich auf. Das Feuer im Kamin war ausgebrannt, der heulende Wind hatte sich gelegt, es war heller Morgen. Sie fühlte sich desorientiert und eindeutig im Nachteil in ihrem verknitterten Nachthemd und dem vom Schlaf wirren Haar. Diogo dagegen bot eine makellose Erscheinung, geduscht und frisch rasiert. Sein lässig-eleganter Aufzug betonte bizarrerweise den Krieger in ihm.
Sie fragte sich, was er letzte Nacht getrieben hatte.
Nein, sie war nicht eifersüchtig. Ihretwegen konnte er jede Nacht mit seinen Super-Models ausgehen. Sie wäre
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