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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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wenn ihm dieses Glück ein zweites Mal beschieden wäre, wie sollte er den Mut aufbringen, es anzunehmen, nach dem ungeheuren Schmerz und der Trauer, die untrennbar mit seiner ersten Ehe in Verbindung standen?
    Bryce schloss gepeinigt die Augen und fragte sich, was ihn überhaupt zu derart unsinnigen Spekulationen führte. Auf keinen Fall Elaine.
    Nein, es gab nur eine Frau im Ballsaal, die ihm so tief unter die Haut ging, dass er sich plötzlich als willenlosen Spielball längst vergessener Emotionen empfand. Und dieses zauberhafte Geschöpf hatte nicht einmal den Hauch einer Ahnung, was sie mit ihrer bloßen Gegenwart in ihm anrichtete.
    Prinzessin Giselle wäre bestimmt entsetzt, wenn sie seine Gedanken hätte lesen können. Sie hatte ihre eigenen romantischen Träume, und in denen war kein Platz für ihn.
    Allerdings … trotz des Klatsches über ihre enge Verbindung mit Robert Gaudet erinnerte er sich an ihre heftige Reaktion, die Klausel betreffend, dass sie als Kastellanin des Châteaus verheiratet sein müsste. Aber die Prinzessin schien nicht der Typ Frau zu sein, der sich zu etwas zwingen ließ.
    Giselles Zofe vollführte einen tiefen Hofknicks, bevor sie die Prinzessin ansprach. „Es ist fast Mitternacht, Eure Hoheit. Ich bin gekommen, um zu fragen, ob ich irgendetwas für Sie tun kann.“
    „Wie fürsorglich von dir, aber im Moment brauche ich nichts“, erwiderte die Prinzessin freundlich. „Hat dir der Ball bisher gefallen?“
    „O ja, unbedingt! Nach allem, was mir zu Ohren gekommen ist, soll es der beste Frühlingsball aller Zeiten sein.“
    „Freut mich zu hören“, murmelte Giselle etwas abwesend.
    Elaines Blick wanderte zu ihrem bandagierten Fuß. „Für Sie war es wahrscheinlich nicht so lustig, Eure Hoheit.“
    „Schon gut, Elaine“, wehrte die Prinzessin deren Mitgefühl ab. „Tanzen konnte ich heute leider nicht, dafür habe ich mir jedoch fast den Mund fusselig geredet.“ Mit der Leichtigkeit jahrelanger Praxis gelang es ihr, ein Gähnen zu unterdrücken. „Den letzten Walzer schienst du besonders genossen zu haben …“
    Aus den Augenwinkeln sah sie, wie ihre Zofe unter der Halbmaske errötete. „Ich hatte einen faszinierenden Tanzpartner. Leider wollte er mir nicht den leisesten Hinweis auf seine Identität geben.“
    Mir auch nicht!, dachte Giselle und verbarg ihren Unmut hinter einem weiteren unterdrückten Gähnen. Dabei hatte sie gehofft, von Elaine Aufklärung über ihren mysteriösen Galan zu bekommen.
    Er ist nicht mein mysteriöser Fremder, erinnerte sie sich rasch selbst. Und ebenso wenig ein Freund von Maxim oder Eduard, wie es scheint.
    „Allerdings habe ich ihm entlocken können, dass er neu hier im Château ist“, fügte Elaine überraschend hinzu. „Und dass er eine dreizehnjährige Tochter hat. Aber ich könnte schwören, er ist nicht verheiratet.“
    „Wieso?“, fragte Giselle viel zu hastig und interessiert.
    „Erstens kam er allein zum Ball, und zweitens hat er behauptet, seit Jahren aus der Übung zu sein, was das Tanzen betrifft.“
    „Seine Partnerin könnte ja auch zu Hause beim Kind geblieben sein“, gab Giselle zu bedenken und wunderte sich, wie wenig ihr der Gedanke gefiel.
    Elaine schob nachdenklich die Unterlippe vor. „Das würde natürlich erklären, warum er so wenig darauf erpicht schien, mich wiederzusehen, obwohl ich mehr als eindeutig mit zarten Hinweisen gewesen bin. Er wollte ja nicht einmal die Demaskierung abwarten …“ Sie seufzte. „Wahrscheinlich haben Sie recht, Eure Hoheit, und er ist doch in festen Händen!“
    „Wahrscheinlich“, echote die Prinzessin und versuchte, nicht allzu enttäuscht zu klingen.
    „Haben Sie mit Prinz Maxim und dem Marquis über den Posten der Kastellanin sprechen können?“, fragte Elaine, sich entschlossen einem neuen Thema zuwendend.
    Die beiden Frauen hatten sich darüber unterhalten, als Elaine ihrer Herrin half, sich für den Ball zurechtzumachen.
    „Ja, aber ohne Erfolg“, erwiderte Giselle trübe. „Es bleibt dabei. Als unverheiratete Frau besteht für mich nicht die leiseste Chance.“
    Elaine ließ ein enttäuschtes Schnauben hören. „Können Sie nicht mit Prinz Gabriel reden? Als Gouverneur von Taures sollte Ihr Vater doch in der Lage sein, diese überalterte Regel aus der Welt zu schaffen. Männer müssen doch auch nicht verheiratet sein für diesen Job.“
    Giselle lachte unfroh auf. „Abgesehen davon, dass mein Vater weiß, dass er die Charta nicht so einfach ändern kann,

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