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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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tanzen, bevor Sie sich noch endgültig den Hals verrenken“, schlug sie etwas pikiert vor.
    Bryce hatte sie nur aufgefordert, um sich von Giselle abzulenken. Offensichtlich mit nur mäßigem Erfolg. Sie hatte sich ihm als Elaine vorgestellt und ließ bereits die ersten Anzeichen von Enttäuschung erkennen, als er seinen Namen für sich behielt. Dann hatte sie versucht, ihn mit der Eröffnung aus der Reserve zu locken, dass sie die persönliche Kammerzofe der Prinzessin sei und erst gestern in ihrem Gefolge von Taures City ins Château umgesiedelt wäre.
    Als auch das nichts half, fragte sie ihn, ob er neu auf Merrisand sei.
    „Ja.“ Bryce hatte genug damit zu tun, die Schrittfolgen des Walzers korrekt auszuführen, da er seit dem Ausbruch von Yvettes Krankheit nicht mehr getanzt hatte. Dabei war er einst ein guter und leidenschaftlicher Tänzer gewesen. Zum Glück war Elaine versiert und leichtfüßig genug, dass es zu keiner größeren Katastrophe kam.
    Doch sie im Arm zu halten erweckte nicht die leiseste Gefühlsregung in ihm. Dabei wusste er, dass Yvette ganz sicher nicht gewollt hätte, dass er sich nach ihrem Tod schuldig fühlte, wenn er sich für eine andere Frau interessierte.
    Aber für ihn war das einfach keine Option gewesen. Bis heute Abend …
    „Sie ist sehr schön, nicht wahr?“, fragte Elaine mitten in seine Gedanken hinein.
    Bryce fühlte sich zwar ertappt, verzichtete aber darauf, den Überraschten zu spielen. „Ja, das ist sie“, bestätigte er ruhig. „Und offensichtlich sehr begehrt.“
    „Sie wären nicht der erste Mann im Château, der sich rettungslos in sie verliebt.“
    Diesmal verkrampfte er sich spürbar. „Sie hören sich an wie meine Tochter.“
    „Wie alt ist Ihre Tochter?“
    Als er das zunehmende Interesse in Elaines Stimme wahrnahm, bereute Bryce es, sie überhaupt zum Tanzen aufgefordert zu haben. Dann erinnerte er sich daran, dass sie ihn schließlich von der Prinzessin ablenken sollte und ihr das genau jetzt gelungen war. „Zwölf, und eine echte Autorität in Sachen Berühmtheiten. Ihr Lieblingsmagazin heißt Fame and Fortune .“
    Elaine lachte. „Ich muss gestehen, das lese ich auch. Wer wäre nicht gern berühmt, reich und glücklich? Erst letztens haben sie einen Artikel über die Prinzessin und Robert Gaudet veröffentlicht.“
    Bryce nickte und versuchte, jegliche Emotion aus seiner Stimme zu verbannen. „Nach Meinung des Reporters sind die beiden so gut wie verlobt.“
    Das Lächeln verschwand aus Elaines Gesichtszügen, und sie erwiderte spitz: „Dazu sollten Sie Ihre Hoheit besser persönlich befragen.“
    Er akzeptierte ihre Diskretion zwar, fühlte aber einen Anflug von Enttäuschung. Jetzt war er schon zufällig an die richtige Quelle geraten, und es brachte ihm trotzdem nichts. Möglicherweise wollte Elaine ihm mit dieser abschließenden Aussage aber auch nur mitteilen, dass es greifbarere Ziele gab, auf die er seine Aufmerksamkeit richten könne – nämlich sie selbst?
    Eine Zeit lang hatte Bryce ernsthaft darüber nachgedacht, ob Amandas Entwicklung Schaden nahm, wenn sie ohne Mutter aufwuchs. Aber er konnte sich nach Yvettes Tod einfach keine neue Beziehung vorstellen, und so akzeptierte er bereitwillig die angebotene Hilfe von Yvettes Mutter. Allerdings nur so lange, bis er bemerkte, dass Amandas Großmutter ihre Enkelin hoffnungslos verwöhnte und verzog, womit sie deren Selbstständigkeit zunehmend untergrub.
    Natürlich verstand er ihre Motive, immerhin hatte Babette ihre einzige Tochter verloren und ertrug den Gedanken nicht, auch noch Amanda zu verlieren. Als sie und ihr Mann Lyle von dem geplanten Umzug hörten, führten sie sich auf, als wäre Amanda ihre Tochter, die Bryce ihnen aus reiner Bosheit und Hartherzigkeit entzog. Von ihren Großeltern beeinflusst, hatte seine Tochter ihm dann auch noch vehement vorgeworfen, ihr Leben zu ruinieren.
    Es war immer noch nicht einfach, mit ihren Launen und Zickereien umzugehen, aber Bryce vertraute darauf, dass der räumliche Abstand zu Babette und Lyle Monroe mit der Zeit Früchte tragen würde.
    Als der Tanz endete, bedankte er sich artig bei seiner Partnerin. „Möchten Sie vielleicht ein Glas Champagner trinken?“, fragte er aus einem Impuls heraus.
    Unter der Maske wirkte sie leicht erhitzt. Ob vom Tanzen oder aus Freude über seine Einladung, vermochte Bryce nicht zu entscheiden. Vielleicht hatte sie ja befürchtet, er würde sie so schnell wie möglich loswerden wollen. Innerlich schämte

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