Julia Extra Band 0305
Titel als Kastellanin von Château Merrisand, für den du so hart gearbeitet und gekämpft hast. Du verdienst ihn wirklich.“
„Wenn dir so viel daran liegt, mein Prinz …“, hauchte Giselle glücklich und schmiegte ganz fest ihre Wange an die breite Brust ihres Bräutigams.
EPILOG
Eine Welle von Glück überschwemmte Giselle, während sie ihren Blick über die zahlreichen, elegant gekleideten Gäste wandern ließ, die die Galerie bevölkerten.
Ihr Vater, Prinz Gabriel, hatte die Ausstellung über die ersten europäischen Forscher, die Carramer über den Seeweg erreicht hatten, eben eröffnet. Sie konnte seinen dunklen Kopf neben dem platinblonden ihrer Mutter ausmachen, wie sie interessiert eine der antiken Seekarten studierten.
Neben ihnen standen Giselles Cousin, Rowe Sevrin, und seine frisch angetraute Frau, die Vicomtesse de Aragon, ehemals Miss Kirsten Bond. Ihren kleinen Sohn Jeffrey hielten sie zwischen sich an den Händen, doch der schien eher an den Tabletts mit Kanapees interessiert zu sein als an den ausgestellten Dokumenten.
Als Giselle zur anderen Seite der Galerie schaute, fiel ihr Blick auf Bryce, der Amanda in der Ausstellung herumführte, und ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer. Nicht mehr lange, und sie drei würden endlich eine kleine glückliche Familie sein.
Als ihr Bruder sie unverhofft von der Seite ansprach, zuckte sie vor Schreck zusammen.
„Rowe und Kirsten dürfen wirklich zufrieden mit ihrer Leistung sein“, lobte Max seine Cousin und dessen Frau. „Ihre brillante Organisation der Tour de Merrisand hat sichergestellt, dass die sozialen Projekte, die aus dem Trust bezahlt werden, für die nächsten Jahre gesichert sind. Außerdem hat das Radrennen, allein schon durch die rege Teilnahme internationaler Sportgrößen, die Reputation der Stiftung noch untermauert und ausgebaut. Und diese Ausstellung wird das Übrige dazu tun.“
Giselle nickte glücklich, doch ihr Bruder ließ sich nicht so leicht täuschen.
„Irgendetwas sagt mir, dass dieses Strahlen in deinen Augen nicht allein auf unsere phänomenale Ausstellung zurückzuführen ist, Schwesterherz“, neckte er sie. „Kann es sein, dass es eher etwas mit diesem ausgesprochen attraktiven, dunklen Hünen zu tun hat, den ich da hinten über die Köpfe der anderen Anwesenden hinweg erspähen kann?“
„Warte nur, bis du dich selbst Hals über Kopf verliebst, dann wirst du mehr Verständnis für meinen derzeitigen Zustand aufbringen können“, prophezeite Giselle ihm.
Schlagartig war das Lächeln auf Prinz Maxims markantem Gesicht wie weggewischt. „Die Chancen tendieren gen null, würde ich sagen.“
Voller Reue legte Giselle eine Hand auf den Arm ihres Bruders. „Verzeih, ich wollte dir nicht die Laune verderben.“ Sie seufzte. „Ach, Max, das ist wirklich nicht fair. Du arbeitest härtet als jeder andere für den Trust und hättest die Chance, eines Tages auf die große Liebe deines Lebens zu treffen, wirklich mehr als verdient.“
„Als Nächstes kommst du mir noch mit der Legende, dass jeder, der sich von ganzem Herzen für die Stiftung einsetzt, bei dieser Arbeit auch sein privates Glück finden wird“, spöttelte er.
„Bei mir hat es funktioniert“, erinnerte sie ihn. „Und ebenso im Fall von Rowe und Kirsten, oder willst du das etwa leugnen?“, fügte Giselle triumphierend hinzu. „Also wag es nicht, das Glück zurückzuweisen, sollte es eines Tages auf deiner Türschwelle stehen …“
Da sie Bryce auf sich zusteuern sah, küsste Giselle ihren Bruder spontan und ganz unzeremoniell auf die Wange und eilte ihrem Liebsten entgegen.
„Du siehst heute Abend einfach zum Anbeißen aus, Prinzes sin “, raunte er ihr ins Ohr, als sie wie selbstverständlich ihren Arm unter seinen schob und ihre Wange an seine breite Schulter drückte.
Aus den Augenwinkeln konnte Giselle den missbilligenden Blick ihrer Mutter mehr fühlen als sehen, doch sie war viel zu glücklich, um sich davon provozieren zu lassen. Stattdessen hob sie ihrem Verlobten ihr Gesicht entgegen und empfing mit Genuss den warmen Kuss, den er ihr mitten auf die erwartungsvoll gespitzten Lippen gab.
– ENDE –
Trish Wylie
Traumfrau mit
Hindernissen
PROLOG
„Er kommt nicht.“
„Was soll das heißen, er kommt nicht?“ Clare O’Connor wandte sich vom Spiegel ab und blickte ihn forschend an. Nicht, dass sie ihr Gegenüber gut genug kannte, um ihm irgendetwas von den Augen ablesen zu können. Groß, dunkel und grüblerisch hatte sie
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