Julia Extra Band 0305
dich?“ Es sollte ein Scherz sein, aber Demos lächelte.
„Ja, mich. Ich will dich, Althea.“ Er sah ihr tief in die Augen. „Mehr, als du dir vorstellen kannst.“
„Sehr schmeichelhaft.“
„Ist es das nicht?“
Sie schüttelte so heftig den Kopf, dass ihr Haar im Wind flatterte. „Es gibt genug Männer, die mich wollen, Demos.“
„Ja, für eine Nacht. Ich will mehr.“
„Wie kannst du das wissen?“ Ungeduldig strich sie sich das Haar aus dem Gesicht, doch eine verwegene Hoffnung keimte in ihr auf.
Hoffnung.
„Ich weiß es eben.“
Ihre Wangen brannten, ihr Herz schlug wie wild. Zitternd schlang sie im kalten Nachtwind die Arme um sich. „Für wie lange?“, fragte sie desillusioniert. „Zwei Nächte, drei vielleicht? Welch verlockendes Angebot.“
„Das ich nie gemacht habe. Was, wenn ich mehr will als eine Affäre?“
„Wie bitte?“ Verblüfft fuhr sie zu ihm herum.
Sein Lächeln war so verführerisch, dass sie den Blick nicht von ihm abwenden konnte. Er schob die Finger in ihr Haar und zog sie an sich. Sie sträubte sich nicht. „Ich will dich“, sagte er. Und küsste sie.
Damit hatte sie gerechnet. Mechanisch schloss sie die Augen und legte den Kopf in den Nacken. Ihr Herz gefror zu Eis, als seine Lippen die ihren berührten. Demos löste sich von ihr.
„Sieh mich an.“
Verwirrt schlug sie die Augen auf. „Was?“
„Ich will, dass du mich ansiehst.“ Seine Stimme war rau vor Ärger. „Du sollst nicht abschalten und mir deinen Körper überlassen. Das kannst du bei Männern wie Angelos machen, aber nicht bei mir.“
Er wollte, dass sie mit Leib und Seele bei der Sache war. Instinktiv schüttelte sie den Kopf. Demos umschloss ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie wieder und wieder auf den Mund, erst sanft und spielerisch, dann fest und fordernd.
Althea versuchte die Augen zu schließen, doch er ließ es nicht zu, zog mit den Daumen ihre Lider auf und zwang sie, ihn anzusehen. Zwang sie wahrzunehmen, was zwischen ihnen geschah. Und das war so viel mehr als nur ein Kuss.
„Anspruchsvoll bist du gar nicht, oder?“, fauchte sie und riss sich von ihm los.
„Es war ein ganz normaler Kuss, Althea.“
„Nein, war es nicht.“
Er lächelte triumphierend. „Schön, dass du es zugibst.“
„Du kennst mich nicht.“ Jetzt, da er sie nicht mehr berührte, konnte sie wieder klar denken. „Du findest mich vielleicht ganz interessant, weil ich keins dieser albernen Models bin, mit denen du sonst ins Bett gehst. Aber ich habe keinerlei Ambitionen, deine neue Eroberung zu werden.“
„Bist du sicher?“ Er stand dicht vor ihr, beide Hände auf das Geländer gestützt, und presste seinen warmen, harten Körper an ihren. Sein Mund war dem ihren so nah, dass sie seinen Atem spürte. „Mein Apartment ist ganz in der Nähe.“
„Schön für dich, dann kannst du zu Fuß nach Hause gehen. Ich rufe mir ein Taxi.“
Er lachte. „Was willst du mir beweisen? Keine Sorge, ich würde dich auch morgen noch respektieren …“
„Wie großzügig.“ Das kalte Geländer im Rücken, erwiderte sie trotzig Demos’ Blick. Sie würde nicht nachgeben, sich nicht bevormunden lassen.
„Ich habe doch gesagt, ich mag keine Spielchen“, meinte er gereizt. „Ich will dich, und du willst mich. So einfach ist das.“
Seine unfehlbare männliche Logik brachte sie zum Lachen, aber es war ein hartes, ironisches Lachen. „Einfach und unkompliziert, ja?“
Seine Lippen wurden schmal. „Du sagst es.“
Er unterschied sich kein bisschen von anderen Männern. Auch er sah in ihr nur eine Frau unter vielen, die er haben konnte. Was für eine Farce, dachte Althea verbittert. Was für eine Verlogenheit!
„Es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen“, sagte sie in eisigem Ton, „aber ich hüpfe nicht mit dir ins Bett, nur weil du mir ein Essen spendiert hast. Und das ist nicht das Einzige, was mich von anderen unterscheidet.“
Demos lächelte sarkastisch. „Erzählst du das auch Männern wie Angelos? Da hatte ich nämlich neulich im Club einen anderen Eindruck.“
„Du bist nicht Angelos.“
„Nein, ich bin nicht Angelos. Und je eher du begreifst, dass du mich nicht um deinen hübschen kleinen Finger wickeln kannst wie ihn, desto besser.“ Seine Nähe und der Zorn, der in heißen Wellen von ihm auszugehen schien, veranlassten sie, sich noch fester an das Geländer zu pressen. „Man könnte meinen, du hättest Angst vor mir“, sagte er leise.
„Ich bin nur wütend“, stieß
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