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Julia Extra Band 0305

Julia Extra Band 0305

Titel: Julia Extra Band 0305 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Trish Wylie , Kate Hewitt , Sabrina Philips , Valerie Parv
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matt, aber unerbittlich. „Ich will, dass du glücklich bist, Althea. Und gut aufgehoben.“
    „Es hat dich doch nie interessiert, ob ich gut aufgehoben bin“, flüsterte sie und spürte, wie ihr die Tränen in die Augen traten. „Versuch ja nicht, dich zu rechtfertigen, Vater. Nicht nach all dieser Zeit.“
    Zornig drängte sie sich an ihm vorbei, mühsam die Tränen zurückhaltend. Tränen, die sie nicht vergießen würde. Sie weinte nie. Sie würde es auch jetzt nicht tun.
    Demos saß allein in seinem Apartment auf der Couch und leerte sein drittes Glas Ouzo. Der nächtliche Hafen war von Lichtern gesprenkelt, von ferne erklang das Läuten einer Schiffsglocke.
    Er schüttelte fassungslos den Kopf. Wie hatte er Althea Paranoussis nur bitten können, seine Frau zu werden? Eine Dummheit, die Laune eines Augenblicks, die er womöglich ein Leben lang bereuen würde.
    Ja, er begehrte sie – aber heiraten? Und das, nachdem sie selbst angedeutet hatte, dass ihr eine Affäre genügt hätte! Was um alles in der Welt hatte ihn dazu bewogen, Althea zur Heirat zu drängen?
    Ging es ihm wirklich darum, sie vor der Strafe ihres Vaters zu bewahren? Oder Brianna aus dem Gefängnis ihrer kranken Seele zu befreien? Oder wollte er sich selbst retten, vor einem Leben, das schal geworden war, geprägt von Reue und Bitterkeit.
    Demos knallte sein Glas auf den Tisch, sprang auf und blickte starr auf das dunkle Meer hinaus. Er hatte die beengenden Fesseln von Familie, Liebe und Verantwortung gesprengt. Er war frei. Warum sollte er sich erneut in ein Netz von Bedürfnissen verstricken?
    Doch Althea war anders. Sie war wie er, sie hatte andere Vorstellungen vom Leben. Die Ehe mit ihr würde aufregend und leidenschaftlich sein. Amüsant.
    Als er sich umdrehte, fiel sein Blick auf ein gerahmtes Foto von Brianna als scheu lächelnde Zwölfjährige. Seit dem Tag ihrer Geburt hatte seine jüngste Schwester in ihm den väterlichen Beschützer gesehen, der all ihre Wünsche erfüllte und dafür sorgte, dass sie glücklich war.
    Er aber hatte sie im Stich gelassen. Sollte er es jetzt wieder tun? Jetzt, da sie dringender denn je einen Halt, ein solides Vorbild in ihrem Leben brauchte?
    Nur gut, dass Althea mich nicht braucht, dachte er. Bei ihr musste er wenigstens keine Angst haben, sie zu enttäuschen. Entschlossen kehrte er Briannas Foto und den düsteren Erinnerungen den Rücken.

5. KAPITEL
    „Fahren wir wieder nach Piräus?“, fragte Althea, als sie im gleißenden Lichtermeer des abendlichen Verkehrs stadtauswärts fuhren.
    „Ja, auch.“ Demos schloss die Hände fester ums Lenkrad.
    Er wirkte mürrisch und in sich gekehrt, seit er sie zu Hause abgeholt hatte, und Althea fragte sich, ob er seinen Heiratsantrag bereute. Und ob sie darüber enttäuscht sein sollte. Enttäuscht, weil ein Mann sie in Ruhe ließ?
    Letzte Nacht hatte sie kaum ein Auge zugetan, hatte stundenlang wach gelegen und zugesehen, wie der Mond silberne Streifen auf den Fußboden malte und die Schatten länger wurden, bis blassblau der Morgen hereinbrach.
    Sie hatte sich vorgestellt, wie es wäre, ihrem Vater ins Gesicht zu lachen, Demos eine Absage zu erteilen und allein loszuziehen, auf zu neuen Ufern. Wenn sie nur die Kraft und den Mut besessen hätte, der Welt allein die Stirn zu bieten!
    „Ich mag keine Überraschungen“, sagte sie.
    Demos musterte sie von der Seite. „Ach, wirklich? Ich dachte.“
    „Siehst du, du kennst mich nicht.“
    „Überraschungen halten die Ehe in Schwung“, verkündete er fröhlich.
    „Ich werde dich nicht heiraten, nur damit du deinen Spaß hast“, versetzte sie zornig. „Geh und such dir eine exotische Tänzerin, wenn du dich langweilst, aber keine Ehefrau.“
    „Verdreh mir nicht das Wort im Mund.“
    „Ich denke, du willst kein braves griechisches Mädchen zur Frau, das dir jedes Jahr ein Baby schenkt und dich zu Tode langweilt. Du willst mich heiraten, um dich mit mir zu amüsieren, stimmt’s?“
    Demos verfiel in grimmiges Schweigen, und Althea sah frustriert zum Fenster hinaus. Es würde nicht funktionieren, sie hätte es wissen müssen. Dabei war sie nahe daran gewesen, in der Heirat mit Demos einen Ausweg aus ihrem Dilemma zu sehen. Eine Perspektive. Was er im Gegenzug dafür verlangte … nun, sie hätte es schon irgendwie überstanden.
    Jetzt befürchtete sie, dass auch diese Ehe ein Gefängnis sein könnte. Mit Demos als ihrem Bewacher.
    Er parkte den Wagen an der Promenade des kleinen, exklusiven Sporthafens

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