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Julia Extra Band 0309

Julia Extra Band 0309

Titel: Julia Extra Band 0309 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Natalie Rivers , Ally Blake , Jennie Lucas
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seine blauen Augen ihren Blick gefangen hielten. Ihre Kehle wurde trocken. Vergeblich versuchte sie zu schlucken. Sie hatte das bestimmte Gefühl, dass sie dringend etwas erledigen musste, konnte sich aber um nichts in der Welt daran erinnern, was. Sie wünschte sich sehnlichst Erleuchtung.
    Und die bekam sie. Dutzende fluoreszierender Glühbirnen flackerten mittlerweile an den Wänden wie Discobeleuchtung. Cameron hielt ihren Blick, und sie fragte sich einen Moment lang, warum sie je geglaubt hatte, ihn zu kennen …
    Und dann lächelte er, und schien nur noch aus Grübchen und Augenfältchen zu bestehen. Und sie fühlte sich, als sei sie wieder vierzehn, samt Brille, seltsamen Klamotten, und unsterblich verliebt.
    Kontaktlinsen hatten die Brille ersetzt, und ihre Secondhandkleider waren wahrscheinlich immer noch ein wenig seltsam. Doch das verträumte Mädchen von damals gab es nicht mehr.
    Mit jedem Aufflackern des grellen weißen Lichts konzentrierte Rosie sich darauf, mit beiden Beinen auf dem Boden zu bleiben.

2. KAPITEL
    Adele, dachte Rosie fluchend.
    Adele musste das Licht angeschaltet haben. Sie war Rosies beste Freundin und Leiterin des Planetariums.
    „Es werde Licht“, sagte Cameron und sah sich um, ehe sein Blick wieder bei ihr landete.
    Trotz ihrer erstaunlichen Fähigkeit, im Dunkeln ziemlich viel sehen zu können, war sie nicht auf diese Augen vorbereitet: blauer als blau, umrandet von dichten kastanienbraunen Wimpern in derselben Farbe wie sein perfekt zerzaustes Haar.
    Was den Rest anging … Die Jahre hatten die weichen Konturen geschärft, den zarten Körper gestählt und das jugendliche Ungestüm durch unerschütterliches Selbstbewusstsein ersetzt, das ihn umgab wie eine zweite Haut.
    Weshalb sie sich mit ihrem unfrisierten Haar, den bequemen Schuhen und der lässigen Kleidung vorkam wie eine Vogelscheuche.
    „Mensch, Süße, du wirst noch zum Vampir!“, rief Adele, während sie die Treppe hinunterpolterte. „Deine Nachtaktivität hinterlässt langsam Spuren. Oh, tut mir leid. Ich dachte, du bist allein.“
    Rosies Blick glitt zu ihrer frech lächelnden Freundin, die die Augenbrauen hochzog und mit dem Daumen auf Camerons Rücken zeigte.
    Rosie brachte ihre Freundin mit einem strengen Blick zum Schweigen. „Ich habe vergeblich versucht, diesen Gentleman davon zu überzeugen, dass wir noch geschlossen haben.“
    „Cameron“, sagte er und kam näher. „Der Gentleman heißt Cameron.“
    Rosie blinzelte. Es dauerte ein oder zwei Sekunden, ehe sie bemerkte, dass er ihr die Hand entgegenstreckte. Ihre war warm, seine kühl, ihre weich, seine rau von körperlicher Arbeit. Körperliche Arbeit? Sie suchte in seinen Augen nach einer Antwort auf ihre unausgesprochene Frage, doch sosehr sie auch suchte, das Blau war undurchdringlich.
    Ein glatter adretter Cameron Kelly war schon nicht ohne. Ein Cameron Kelly mit versteckten Qualitäten konnte ihr erst recht gefährlich werden.
    „Rosalind“, rief Adele, während sie sich mit dem Hintern an einen Stuhl lehnte und geräuschvoll in einen Apfel biss. „Die Lady heißt Rosalind. Wie der achte Mond des Uranus.“
    „Wie die Figur in ‚Wie es euch gefällt‘“, berichtigte Rosie. „Der achte Mond des Uranus wurde erst 1986 entdeckt.“
    „Es ist mir jedenfalls ein Vergnügen, Sie kennenzulernen, Rosalind“, sagte Cameron und irgendwie klang der antiquierte Name, den sie immer als zusätzliche Hürde empfunden hatte, aus seinem Mund fast romantisch. Doch ihr fiel auf, dass trotz des Namens nicht die Spur eines Wiedererkennens in der kühlen Tiefe seines Blickes aufflackerte.
    „Ich weiß, das klingt schrecklich abgedroschen, aber sind wir uns nicht schon mal begegnet?“, fuhr Cameron fort.
    „Ganz schön dreist“, kommentierte Adele.
    Rosie warf ihrer sogenannten Freundin einen eisigen Blick zu, doch Adele zeigte nur auf ihre Uhr, um darauf hinzuweisen, dass sie gleich öffneten.
    Da es Rosie albern vorkam, so zu tun, als wüsste sie nicht, wer er war, sagte sie: „Allerdings. Ich bin Rosie Harper. Ich war auf der St. Grellans eine Klasse unter dir. Wir waren zusammen in ‚Mathe für Fortgeschrittene‘ bei Dr. Blackman.“
    Dass sie meist davon geträumt hatte, ihn zu küssen, statt mitzuschreiben, hatte ihr eine Zwei minus eingebracht und ihr Stipendium gefährdet. Es war ein Wendepunkt in ihrem Leben gewesen. Der Beweis dafür, dass sie Gefahr lief, dem Schicksal ihrer Mutter nachzueifern.
    Inzwischen hatte sie eine so hohe Schutzmauer

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