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Julia Extra Band 0309

Julia Extra Band 0309

Titel: Julia Extra Band 0309 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Williams , Natalie Rivers , Ally Blake , Jennie Lucas
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da war sie – strahlend, beständig, ungerührt. Das war der Anfang einer wunderbaren Liebe, die bis heute andauert.“
    Cameron stand ganz still und lauschte konzentriert, wie selten jemand Rosie gelauscht hatte.
    Sie ging langsam weiter. „Wusstest du, dass die Venus der einzige Planet in unserem Sonnensystem ist, der nach einer Frau benannt ist?“
    „Davon habe ich gehört.“ Seine Stimme war ganz nah.
    „Und mit wenigen Ausnahmen sind alle Oberflächenformationen nach berühmten Frauen benannt.“
    „Das wusste ich nicht.“
    „Und wenn du auf der Erde hundert Kilo wiegst, wiegst du auf der Venus etwa neunzig.“
    „Langsam habe ich den Eindruck, du willst mir eine interplanetare Ferienwohnung aufschwatzen.“
    Sie erwiderte seinen Blick und bereute es sofort. Denn als sie in seine Augen blickte, vergaß sie sich, vergaß, dass sie beide nichts verband, nichts verbinden durfte.
    Er fragte: „Dürfen andere Planeten auch mal vorbeischauen, oder erlaubt Venus niemanden neben sich?“
    Sie blickte in den Himmel, und die Beklemmung in ihrer Brust verschwand. „Für mich gibt es nur einen Planeten. Erde und Venus sind im Vergleich zu den anderen Planeten des Sonnensystems von ähnlicher Größe. Sie sind ungefähr zur gleichen Zeit entstanden und haben fast denselben Radius, dieselbe Masse, Dichte und chemische Zusammensetzung. Doch ihre Wolken enthalten Schwefelsäure, ihre Oberfläche ist heiß genug, um Stahl schmelzen zu lassen, und der Druck auf der Oberfläche entspricht der in einem Kilometer Meerestiefe.“
    „Eine heiße Braut.“
    „Ja, nicht wahr?“ Sie drehte sich zu ihm um und fragte: „Tut es dir leid, dass du gefragt hast?“
    „Nicht im Geringsten. Wie lange arbeitest du schon hier im Planetarium?“
    Während sie neben ihm herging, hielt sie es für das Beste, die Augen geradeaus zu richten. „Ich arbeite nicht dort. Ich kenne die Leiterin – Adele – seit der Uni, und sie lässt mich ins Observatorium, wann immer ich will.“
    „Und das reicht zum Leben?“
    Sie warf ihm einen flüchtigen Seitenblick zu. „Als Australiens anerkannteste Venus-Expertin halte ich Vorträge auf internationalen Konferenzen, gebe Gastvorlesungen an Universitäten und war sogar schon im Fernsehen. Und ich habe schon freiberuflich für die NASA gearbeitet. Ich komme also zurecht.“
    Sie erreichten das Ende einer Reihe von Cafés am südlichen Ende des Ufers, machten dann kehrt und gingen zurück in Richtung Victoria Street Bridge. Zu ihren Autos. Dem Ende der Nacht entgegen. Und Rosie verspürte gleichermaßen Erleichterung wie Enttäuschung darüber, dass ihr Rendezvous zu Ende war.
    Cameron dagegen fühlte sich seltsam zufrieden. Er hatte damit gerechnet, dass die Euphorie nach seiner Beichte schnell vergehen und dass er seinen schwachen Moment bereuen würde. Stattdessen genoss er die herrliche Winternacht neben dieser schönen Frau. Und nachdem er so viel von sich preisgegeben hatte, wollte er mehr von ihr wissen.
    „Wie ist deine Beziehung zu deinem Vater?“, fragte er.
    Als sie ihm ihr Gesicht zuwandte, streifte ihr langes, weiches, gewelltes Haar seine Schulter. Er atmete tief durch, um sich davon abzuhalten, hier und jetzt über sie herzufallen. Dieses Mädchen war eine echte Herausforderung für seine Selbstbeherrschung.
    „Du stellst diese Frage, als würde es darauf eine einfache Antwort geben.“
    „Komplizierter Mann?“
    Sie zuckte die Schultern. „Woher soll ich das wissen? Er hat meine Mum kennengelernt, geheiratet, verlassen, und dann hat sie mich bekommen.“
    Cameron fühlte sich angespannt. „Das war bestimmt nicht leicht für deine Mum.“
    „Sie kannten sich weniger als ein Jahr, aber sie glaubte immer, er würde eines Tages zurückkommen.“
    „Wie kommt man als Tochter damit klar?“
    „Schwer. Mit Trotz und Superzensuren. Um irgendwie zu ihr durchzudringen. Mum starb vor ein paar Jahren, als ich in Übersee war. Ich wünschte, sie lebte noch, um zu sehen, dass ich auf den Füßen gelandet bin. Und ich wünschte, auch er könnte es sehen.“
    Ihre Stimme war fest, als hätte sie die Geschichte schon tausendmal erzählt. Doch Cameron spürte das leichte Zittern darin.
    „Was ist mit Cousinen? Großeltern?“
    Sie schüttelte den Kopf. Keine Verwandten. Kein doppelter Boden.
    „Aber Adele kenne ich, seit ich siebzehn war. Sie bevormundet mich wie eine Schwester, verwöhnt mich wie eine Großmutter und beschützt mich wie ein Vater. Was Familie angeht, bin ich also mehr

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