Julia Extra Band 0309
Himmels willen, na gut. Ich komme mit. Bist du jetzt glücklich?“
„Bin ich.“
Sie blickte ins Zelt, wo Cameron sich wieder ausgestreckt hatte und sie betrachtete, die Arme hinter dem Kopf.
„Abendgarderobe ist Pflicht“, sagte er frech lächelnd.
„Glaubst du etwa, ich würde deshalb kneifen?“
Er ließ seinen Blick über ihre eigenwillige Aufmachung gleiten. „Ganz und gar nicht. Du kannst mir doch nichts abschlagen.“
„Das ist ja das Schlimme“, murmelte sie vor sich hin.
„Was hast du gesagt?“
Sie zog den Gürtel ihrer Strickjacke noch fester. „Cameron. Ich bin wahnsinnig stolz auf dich, weil du auf meine weisen Worte gehört hast, und nur deshalb komme ich mit. Nichts weiter. Keine Hintergedanken. So wie wir es gestern vereinbart haben.“
Er starrte sie ein paar Sekunden an, dann nickte er. Sie war verdammt froh, dass er ihr glaubte, denn sie war sich nicht sicher, dass sie sich selbst glaubte.
Sie schirmte die Augen ab und prüfte den Stand der aufgehenden Sonne. Es musste nach sieben sein. „Musst du nicht los und dein Gefolge auf der Baustelle herumkommandieren? Bruce vermisst dich bestimmt schon.“
„Bruce ist mir im Moment ziemlich egal. Und wie sieht’s mit dir aus?“
„Auf meiner Prioritätenliste steht er auch nicht ganz oben.“
Er lächelte – so sexy, dass Rosie die Knie versagten.
„Ich meine, ob du irgendwohin musst“, erklärte er.
Sie blinzelte mit verschränkten Armen auf ihn herab. „Äh, nein. Muss ich nicht. Weil das hier mein Arbeitsplatz ist.“
Cameron rührte sich nicht. Er lag einfach nackt in ihrem Zelt, und ihr fiel auf, dass sie, seit er auf der Bildfläche erschienen war, keinen einzigen Gedanken an ihre Arbeit, ihr warmes Bett, ihr Frühstück oder andere Dinge verschwendet hatte, die ihr normalerweise so wichtig waren.
In ihrem Kopf begannen die Alarmglocken zu läuten.
„Was machst du dann da draußen in der Kälte, wo es hier drin noch so schön warm ist?“, fragte er, klappte den Schlafsack auf und machte Platz für sie.
Rosie biss sich auf die Lippe und überlegte. Bis sie seinem Blick begegnete. „Ach, was soll’s“, sagte sie und warf ihre Mütze über die Schulter, ehe sie ins Zelt zurückkehrte.
„Erzähl mir davon, wie du in der Highschool in mich verliebt warst“, murmelte er, während er sie auszog.
„Ich glaube, dass du es warst, in den ich verliebt war. Du warst doch der Kapitän des Footballteams, oder?“
„Nein, war ich nicht. Und jetzt hör auf, so frech zu sein, und erzähl mir von dem Moment, wo dein Teenagerherz für mich entflammte.“
„Cameron Kelly“, seufzte sie, während er sich ihrem Körper widmete, „Wenn du willst, dass ich dir jemals davon erzähle, musst du dich schon etwas mehr anstrengen.“
Und das tat er.
11. KAPITEL
Rosie verschlief fast den ganzen nächsten Tag und die Nacht. Am Samstagmorgen wachte sie spät auf, zerknittert, zerzaust und selig.
Nach dem Mittagessen stand sie wie betäubt vor dem Schaufenster einer Designerboutique im obersten Stock des Queens Plaza.
Als Adele auftauchte, war sie außer Atem. „Tut mir leid, tut mir leid. Lippenstiftdesaster. Frag nicht“, schnaufte sie. „Was ist los?“
„Ich brauche für heute Abend ein neues Kleid.“
„Kein Problem, ich kann ein Kleid von einer Hose unterscheiden. Hast du schon eine engere Auswahl getroffen?“
„Nicht so ganz. Ich war noch in keinem Geschäft.“
Adele betrachtete die schimmernden, feinen, luftigen Kleider an den lächerlich dünnen Schaufensterpuppen. „Hat es einen Grund, dass du ausgerechnet vor diesem Schaufenster stehst?“
„Es ist für den Geburtstag von Camerons Vater.“
Adeles Blick wanderte zu einer Schaufensterpuppe, deren Kleid tief ausgeschnitten war und so wenig Haut bedeckte, dass es kaum der Mühe wert war, es überhaupt anzuziehen. „Happy Birthday, Quinn.“
Rosie schlug ihr auf den Arm, ohne den Kopf zu wenden.
„Au. Dann bist du also noch mit dem wundersamen Cameron zusammen?“
„Wir sind nicht zusammen “, sagte Rosie. „Wir haben vereinbart, dass wir nur gelegentlich ausgehen, und heute gehen wir eben auf diese Party.“
Adele löste den Blick von den Kleidern und drehte langsam den Kopf in Rosies Richtung. Mit ungerührter Stimme bemerkte sie: „Mensch, Rosie, ich habe dich wirklich noch nie so aufgekratzt erlebt.“
Rosie blinzelte. „Ich bin nicht aufgekratzt. Es ist nur neu. Er ist anders. Und … Ach, sei still.“
Adele lächelte vielsagend. „Mm.
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