Julia Extra Band 0309
gern eine Nummer kleiner und gemütlicher.“
„Ich weiß“, bestätigte Cesar.
„So. Und jetzt muss ich wirklich gehen. Ich bin todmüde.“
Und morgen rufe ich ihn an, und sage ihm, dass ich mir von ihm kein Haus schenken lasse, dachte sie. Diesmal läuft das Ganze nach meinen Regeln. Dann öffnete sie die Tür und stieg aus.
Drei Tage später – Tage in denen sie immer wieder versucht hatte, Cesar telefonisch zu erreichen, von seiner Sekretärin jedoch lediglich die Auskunft erhalten hatte, er sei geschäftlich unterwegs,– klingelte es an ihrer Haustür.
Sie machte die Tür auf, und da stand er. Ob es möglich ist, jemanden herbeizuzaubern, indem man an ihn denkt? fragte Julie sich insgeheim, während ihr Herz anfing, wild zu klopfen. Cesar sah einfach umwerfend aus. Und das morgens um halb acht.
„Was machst du denn hier?“
„Ich würde vorschlagen, dass du dich umziehst und einfach mitkommst.“
„Wieso? Ich werde nirgendwo mit dir hingehen!“
„Widerstand zwecklos! Es gibt da etwas, das musst du dir einfach ansehen.“
9. KAPITEL
„Das war es also, womit du in den letzten Tagen so beschäftigt warst?“
Sie hatten gerade den Rundgang durch das Haus beendet. Das Haus, das Cesar für Julie und das Kind ausgesucht hatte, während sie die ganze Zeit vergeblich versucht hatte, ihm mitzuteilen, dass sie sich von ihm keines kaufen lassen wollte.
Es lag in einem kleinen Dorf, nur eine knappe Autostunde von London entfernt. Während der Fahrt hatte Cesar sich standhaft geweigert, Julie zu verraten, was es denn so Dringendes gab. Immer wenn sie Genaueres wissen wollte, lenkte er ab und vertröstete sie auf später.
Und jetzt waren sie da.
Offensichtlich hatte er genau zugehört, als sie ihm beschrieben hatte, was ihr an seinem Apartment nicht gefiel. In dem ganzen Haus gab es nichts, was auch nur entfernt an den sterilen Designerlook seines Domizils erinnerte. Gleichzeitig war alles von höchster Qualität – von der Küche im Landhausstil bis zum Schlafzimmer mit Himmelbett. Cesar hatte offensichtlich keine Kosten gescheut.
„Stimmt. Das ist der Geschäftsabschluss, um den ich mich bemüht habe.“ Cesar blickte Julie gespannt an. Es war nicht leicht gewesen, dieses Haus in so kurzer Zeit zu finden, aber sein unerschöpfliches Budget hatte es letztlich möglich gemacht. Die Lage war ideal, sodass Cesar es sowohl vom Büro als auch von seiner Wohnung aus schnell erreichen konnte.
„Schau dir erst einmal in Ruhe alles an, bevor du etwas sagst. Und wenn es dir nicht gefällt, werde ich deine Entscheidung akzeptieren.“ Er vertraute darauf, dass das Haus Julie einfach so gut gefallen musste, dass sie schließlich doch einziehen würde.
Während sie durch das Haus gingen, wurde Cesar sich seiner Sache zunehmend sicherer. Julie bewunderte die Deckenbalken aus massiver Eiche und den offenen Kamin. Sie strich mit den Händen liebevoll über den Küchenherd, der eine wohltuende Wärme verströmte, und gestand ihm, dass sie sich ihr Leben lang ein Himmelbett gewünscht hatte.
„Und?“, fragte Cesar – schon fast siegesgewiss. „Gefällt es dir?“
„Wem würde so ein Haus nicht gefallen?“
Nach ihrem Rundgang waren sie wieder in der Küche angekommen und setzten sich an den antiken Holztisch, auf dem eine Vase mit frisch gepflückten Wiesenblumen stand.
„Es liegt günstig zum Stadtzentrum.“ Cesar wählte seine Worte mit Bedacht. Ein falsches Wort, und Julie würde wieder ihre Krallen ausfahren. Es war ihm zwar noch immer nicht klar, warum sie seinen Heiratsantrag abgelehnt hatte, aber solche Überlegungen waren jetzt müßig. „Und du bist nicht weit weg von deinen Freunden, wenn du sie besuchen willst …“
Da war sie … die Versuchung. Cesar liebte sie zwar nicht, aber er fühlte sich verpflichtet, für sie zu sorgen, weil sie sein Kind unter dem Herzen trug. Natürlich war das kein Grund, ihn zu heiraten, aber es war doch irgendwie beruhigend, zu wissen, dass er sofort da sein konnte, wenn irgendetwas sein sollte. Und auch später, wenn das Baby erst da war …
„Ich könnte das Haus heute noch kaufen“, sagte er schmeichelnd. „Die Besitzer sind ins Ausland gezogen und wären sogar bereit, die Möbel zu verkaufen, falls du sie gebrauchen kannst. Du könntest Ende nächster Woche schon einziehen …“
„Wir haben ja noch nicht einmal in Ruhe darüber geredet! Du kannst doch nicht einfach davon ausgehen, dass ich da mitmache, nur weil es für dich praktischer
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