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Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
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Handtüchern. Maeve nahm sich eines der Badelaken, legte es am Poolrand ab und – bevor die eigene Courage sie verließ – zog sich das Nachthemd über den Kopf und tauchte mit einem Hechtsprung ins Wasser.
    Es fühlte sich paradiesisch an, das Wasser strich wie kühler Satin über ihre Haut. Maeve schwamm Bahn um Bahn. Ausgelaugt von der ungewohnten Anstrengung, drehte sie sich schließlich auf den Rücken und ließ sich treiben. Es war ein wunderbares Gefühl von Freiheit und Wohlbehagen.
    Wieso ihr plötzlich bewusst wurde, dass sie nicht mehr allein war, hätte sie nicht sagen können. Vielleicht war es das Aufblitzen einer Sonnenbrille, das sie aus den Augenwinkeln erkannte, vielleicht fiel ihr auch das offen stehende Tor in der Mauer auf, das vorhin ganz sicher noch geschlossen gewesen war. Oder es lag an dem unangenehmen Prickeln, das ihr über den Rücken lief. Plötzlich schien die Luft kühler, so als hätte sich eine Wolke vor die Sonne geschoben. Das Warum war egal, nicht egal war jedoch, dass sie splitterfasernackt war.
    Eiligst schwamm sie zu der Pooltreppe, blieb bis zum Hals unter Wasser, schlang die Arme um die angezogenen Beine und drückte sich in die Ecke.
    „Für Schamhaftigkeit ist es jetzt wohl zu spät, meine Liebe“, erklärte die unerwartete Besucherin. Sie zog die Sonnenbrille auf die herrschaftliche Nase herunter und musterte Maeve unerbittlich. „Aber Anstand war noch nie deine Stärke, nicht wahr?“
    „Ich … ich hatte niemanden erwartet“, stammelte Maeve. Sie wünschte, der Boden würde aus dem Pool herausbrechen und das Wasser sie mit hinaus in den Ozean schwemmen.
    „Offensichtlich nicht.“
    „Ich gehe davon aus, dass wir uns vorher schon begegnet sind?“
    Die Frau seufzte. „Leider.“
    „Ich verstehe.“ Wer immer diese Frau sein mochte, eine Freundin war sie nicht. „Ich fürchte, ich erinnere mich nicht.“
    „Davon hat man mich schon zu überzeugen versucht.“ Noch ein Seufzer, länger, schwerer. „Ich wünschte, mir erginge es ebenso. Leider ist das nicht der Fall. Ich erinnere mich nur allzu gut.“
    „Und Sie mögen mich nicht. Darf ich nach dem Grund fragen?“
    „Du gehörst nicht zu uns. Wirst es nie. Warum mein Sohn auch nur einen zweiten Blick auf dich verschwendet hat, wird mir auf ewig unverständlich bleiben.“
    Diese Frau war ihre Schwiegermutter?!
    Die peinliche Würdelosigkeit dieses Zusammentreffens weckte alte, nur allzu bekannte Ängste in Maeve. Sie krochen kalt über ihre Haut. „Ungeachtet dessen, was Sie über mich denken mögen … würden Sie mir bitte dennoch das Handtuch geben?“, bat sie wie betäubt.
    Die Frau bedachte Maeve mit einem vernichtenden Blick, bevor sie das Badelaken mit der Spitze ihres eleganten Schuhs in Reichweite schob. Maeve breitete es wie einen Schirm um sich aus, während sie aus dem Wasser stieg, dann wickelte sie es sich fest um den Körper, sodass es sie von der Brust bis an die Knie bedeckte. Mit dem eleganten Aufzug ihrer Schwiegermutter konnte sie sicher nicht mithalten, doch immerhin war sie nun bedeckt.
    Maeve kratzte die Reste ihres Stolzes zusammen und sah der Besucherin in die Augen. „Ich bedaure, dass unser Wiedersehen unter solch peinlichen Umständen erfolgt. Um eine Wiederholung zu vermeiden, würde ich Sie bitten, in Zukunft nicht mehr unangekündigt in meinem Privatquartier zu erscheinen.“
    „In Zukunft wartest du, bis du in mein Haus eingeladen wirst, Mutter“, ertönte da eine eiskalte männliche Stimme vom offenen Gartentor her.
    Na bestens! Als wäre sie nicht schon genug erniedrigt, tauchte ausgerechnet jetzt Dario auf, um ihren halbnackten Körper in all seiner mageren Herrlichkeit zu sehen!
    Irgendwo hatte sie mal gelesen, dass Frauen mit Charakterstärke selbst in einer unmöglichen Situation Haltung wahrten und vor nichts davonliefen.
    Maeve war gleich, was Frauen mit Charakterstärke taten. Sie ergriff die Flucht.
    Mit hartem Griff fasste Dario seine Mutter beim Ellbogen und führte sie durch das Tor und außer Hörweite.
    „Du bist verärgert“, setzte sie an, als er sie endlich losließ.
    „Ärger beschreibt es nur unzureichend, Mutter“, presste er wütend hervor. „Was, zum Teufel, hast du hier zu suchen?“
    „Ich versichere dir, meine Absichten waren völlig harmlos. Ich wollte nur Hallo sagen.“
    „Harmlos, sicher! Du hast nicht das Recht, überhaupt hier aufzutauchen, nicht nach dem, was ich dir beschrieben habe. Was hast du dir dabei gedacht?“
    „Dass ich

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