Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Julia Extra Band 0315

Titel: Julia Extra Band 0315 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Catherine Spencer , Carole Mortimer , Shirley Jump
Vom Netzwerk:
Glaskügelchen und der Seidenblumen. „Haben Sie vor, das alles allein zu machen?“
    „Geplant war es nicht, aber ja, so sieht es aus. Heute ist die Junggesellinnenabschiedsparty, deshalb gehen die anderen Brautjungfern mit Jackie aus.“
    „Während die erste Brautjungfer zurückbleibt und Aschenputtel spielt?“
    Aschenputtel. Dieser Vergleich beschrieb ihr bisheriges Leben vielleicht richtig, doch ihre Zeit auf dem Ball würde schon noch kommen. Nur nicht heute. Sie wich Kanes Blick aus und begann, den Karton auszupacken. „So ist es nicht. Ich bin kein großer Partyfan, das ist alles.“
    Kane zog die Augenbrauen hoch.
    „Und ich dachte, Sie sind mit Ihrem neuen besten Freund in Ihrer Hütte am See“, sagte Susannah, um das Thema zu wechseln, während sie eine Decke entfaltete und sie auf einen runden Tisch legte.
    „Ich hatte noch ein paar andere Besorgungen zu machen. Dann habe ich Sie gesehen und … hier bin ich.“
    Was für andere Besorgungen?, wollte Susannah fragen, unterließ es aber. Du willst ihn nicht näher kennenlernen, ermahnte sie sich, gerade als ihr Gefühl ihr sagte, dass dieser Mann einige große Geheimnisse verbarg. Kane Lennox war ein grüblerischer, rätselhafter Typ. Wie in aller Welt hatte sich der kontaktfreudige, hemdsärmelige Paul nur mit jemandem wie diesem Mann anfreunden können?
    „Wo ist Ihr Hund?“
    „Er ist nicht mein Hund. Und er schläft im Auto.“ Kane erwiderte ihren fragenden Blick. „Ja, ich habe ein Fenster einen Spaltbreit offen gelassen. Völlig blöd bin ich nicht.“
    „Ich habe niemals behauptet, dass Sie es sind. Tatsächlich scheinen Sie ein sehr intelligenter Mann zu sein.“ Sie griff nach der nächsten Tischdecke, und Kane half ihr, sie aufzulegen und glatt zu streichen. „Sie haben Paul auf dem College kennengelernt?“
    „Ja.“
    „Haben Sie auch einen Abschluss in Geschichte?“
    Kane lachte leise. „Nein. Das Fach war mein Ruin. Nur dank Paul habe ich darin bestanden. Wir haben uns im Seminar ‚Theorie und Strategie der Kriegsführung‘ kennengelernt.“
    „Warum haben Sie einen so komplizierten Kurs belegt, wenn Sie in Geschichte nicht gut waren?“, fragte Susannah, während sie zur Anrichte zurückkehrte und sich vor die vielen noch nicht fertigen Blumenschalen setzte.
    „Es war meine Familienpflicht. Das Thema passte zu meinem Hauptfach. Und mein Vater ist sehr anspruchsvoll. Er war überhaupt nicht einverstanden mit dem College, das ich gewählt hatte. Also habe ich dafür gesorgt, dass alle meine Kurse seinen hohen Anforderungen gerecht wurden.“
    „Hat er Sie so unter Druck gesetzt? Aber Sie waren damals … schon achtzehn?“
    „In meiner Familie spielt das Alter keine Rolle, wenn es um die Pflicht geht“, erwiderte Kane leise. Er setzte sich neben Susannah und reichte ihr einen Beutel Glaskügelchen. „Und ein Scheitern kommt nicht infrage. Niemals. Deshalb war ich für Pauls Hilfe in Geschichte sehr dankbar.“
    „Niemals scheitern?“ Susannahs Eltern hatten jede noch so kleine Leistung gewürdigt und nichts herabgesetzt. Sie konnte sich nicht vorstellen, als Kind unter so einem Erfolgszwang zu stehen. Nachdenklich öffnete sie den Beutel und schüttete die durchsichtigen Glaskugeln in eine Schale. „Und Ihr Hauptfach? Hat Ihnen das Ihr Vater auch vorgeschrieben?“
    Kane stützte den Ellbogen auf den Tisch und musterte Susannah. „Sie fragen gern, stimmt’s?“
    „Meinen Sie nicht, wir sollten uns besser kennenlernen? Schließlich werden wir für die Dauer der Hochzeit zusammen sein.“
    Das war ihre Rechtfertigung, und Susannah würde daran festhalten. Ihr Interesse hatte nichts mit der Anziehungskraft zwischen ihnen zu tun. Es hatte nichts damit zu tun, wie Kane sie ansah. Oder damit, dass sie an seine Finger auf ihrer Haut dachte, während er eine Seidenblüte berührte. Es hatte nichts damit zu tun, dass Kane Lennox irgendetwas in ihr wachgerufen hatte, was sie nicht erwartet hatte.
    Er legte die Blume auf den Tisch. „Ist das alles? Sie wollen nur den Mann kennenlernen, den Sie für ein paar Stunden am Hals haben werden?“
    Nichts damit zu tun, dass sie Kane anblickte und sich dabei fragte, ob sie all die Jahre etwas verpasst hatte. Ob Miss Verantwortungsbewusst vielleicht Urlaub machen sollte … vor ihrem Urlaub.
    Susannah holte Atem und fing die Zitrusnoten seines Eau de Cologne auf. Den ihm eigenen unaufdringlichen männlichen Duft. „Natürlich.“
    Lügnerin.
    „Diese Woche bin ich im Urlaub“,

Weitere Kostenlose Bücher