Julia Extra Band 0315
werde einfach unsere Niederlassung in London übernehmen. Das wäre also geklärt. Wie lautet deine zweite Bedingung?“
„Toby wird die Schulen besuchen, die ich für ihn aussuche.“
„Einverstanden, solange Eton darunter ist und er in Cambridge studiert.“ Gespannt wartete Gabriel auf ihre Reaktion.
Bella enttäuschte ihn nicht. „Eton und Cambridge?“, fragte sie ungläubig.
„Die Dantis werden seit Generationen in Eton und Cambridge ausgebildet“, erklärte Gabriel gelassen.
„Aha. Wie schön für euch. Toby besucht ab September die Vorschule, die für unser Dorf zuständig ist. Anschließend soll er ein Internat in der Nähe besuchen. Allerdings nur tagsüber.“
Gabriel lächelte. „Dann schlage ich vor, wir ziehen rechtzeitig in die Nähe von Eton.“
Er hält sich wirklich für sehr schlau, dachte Bella gereizt. Unter mangelndem Selbstbewusstsein leidet er jedenfalls ganz sicher nicht. So ein arroganter Typ!
Während Toby es genossen hatte, im Mittelpunkt zu stehen und Cristo und Gabriel Danti kennenzulernen, hatte sie die Gelegenheit genutzt, sämtliche Optionen durchzuspielen, was Tobys und ihre Zukunft betraf. So viele waren es ja gar nicht. Jedenfalls musste Gabriel in alle Optionen mit einbezogen werden, denn sie konnte nicht leugnen, dass er Tobys Vater war.
Außerdem war die Familie Danti sehr wohlhabend und einflussreich, sowohl in Amerika als auch in Europa. Bei realistischer Betrachtung wäre es wohl ziemlich unwahrscheinlich, dass sie, Bella, eine gerichtliche Auseinandersetzung um das Sorgerecht für Toby gewinnen würde. Gegen Gabriel Danti hatte sie keine Chance!
Aber wenn sie schon zur Ehe gezwungen wurde, dann wollte sie wenigstens die eine oder andere Bedingung durchsetzen.
„Drittens“, sagte sie ärgerlich. „Die Ehe wird nur auf dem Papier bestehen.“ Herausfordernd schaute sie ihn an und erschrak, als er plötzlich aufstand.
Gabriel schüttelte verneinend den Kopf. „Dir ist ja wohl klar, dass das nicht möglich ist.“
Offensichtlich spielte er auf heute Morgen an!
Bei der Erinnerung hätte Bella vor Scham im Erdboden versinken mögen. Den ganzen Tag lang hatte sie jeden Gedanken daran sorgfältig vermieden. So wild und leidenschaftlich reagierte sie normalerweise nicht auf einen Mann. Nur bei Gabriel verlor sie völlig die Kontrolle. Das war vor fünf Jahren so gewesen, und heute Morgen wieder.
Gerade deshalb stellte Bella diese dritte Bedingung. Sie konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen, als Sklavin ihres Verlangens nach Gabriel zu werden.
Auch jetzt war sie sich seiner verführerischen Nähe nur zu bewusst, trotz ihrer Wut auf ihn, weil sie in seiner Falle saß.
Sie dachte daran, wie es gewesen war, endlich seinen warmen, muskulösen Körper wieder zu spüren. Und bei dem Gedanken, wie Gabriel sie liebkost hatte, lief ihr ein wohliger Schauer über den Rücken.
Nein, diese Empfindungen waren tabu! Es durfte nicht sein, dass sie ihr ganzes Leben dem Verlangen nach Gabriel unterordnete.
Bella richtete sich zu ihrer vollen Größe auf. „Wenn du meine letzte Bedingung nicht akzeptierst, wird es keine Hochzeit geben“, beharrte sie.
Er musterte sie aus schmalen Augen. Ihr wild entschlossener Gesichtsausdruck verriet ihm, dass sie offenbar meinte, was sie sagte. Angesichts des kleinen Abenteuers in der Bibliothek fiel es ihm schwer, das nachzuvollziehen, geschweige denn zu akzeptieren.
In seinen Armen hatte Bella alle Hemmungen verloren. Wild, temperamentvoll und fordernd – genau wie damals …
Wie stellte sie sich das Zusammenleben vor – Tag für Tag, Nacht für Nacht – ohne körperliche Liebe, obwohl sie genau wusste, dass sie verrückt nach einander waren?
„Soll Toby etwa als Einzelkind aufwachsen?“
„Wieso nicht? Das hatte ich sowieso geplant.“
Forschend musterte er sie. „Du bist eine wunderschöne Frau, Isabella. Wären wir uns nicht wieder begegnet, hättest du sicher eines Tages geheiratet und weitere Kinder bekommen.“
„Nein“, entgegnete sie ausdruckslos. „Ich habe schon vor langer Zeit beschlossen, dass Toby keinen Stiefvater bekommt. Es ist ja nicht selbstverständlich für einen Mann, ein fremdes Kind wie sein eigen Fleisch und Blut zu behandeln. Jedenfalls habe ich entschieden, kein Risiko einzugehen.“
Allein die Vorstellung, Toby oder Bella könnten jemals zu einem anderen Mann gehören, machte Gabriel unglaublich wütend. Toby gehörte zu ihm! Bella gehörte zu ihm!
Zornig ballte er die Hände zu
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