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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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Weste oder ein Hut ist“, informierte sie ihn ungerührt.
    „Ich werde auf keinen Fall einen Hut tragen!“
    „Okay, dann nicht.“ Sie verschwand zwischen den Kleiderstangen und begann zu kramen.
    Cameron hätte schwören können, dass er sie halblaut sagen hörte: „Für ihn kommt offensichtlich nur eine Krone infrage.“
    Kurz darauf tauchte sie wieder auf. „Alle anderen haben zugestimmt, sich mal etwas wagemutiger als üblich anzuziehen. Wie wäre es denn hiermit, Cameron?“
    Sie hielt ihm Jeans und eine Lederjacke entgegen. Das konnte nur ein schlechter Scherz sein!
    „Zieh es doch gleich mal an. Da hinter dem Wandschirm“, forderte sie ihn auf und warf ihm die Sachen zu.
    Notgedrungen fing er Hose und Jacke auf. Alice hatte mal wieder ihren Kopf durchgesetzt. Mit ruhiger Beharrlichkeit, wie gesagt. In der Hinsicht war sie ihm sehr ähnlich.
    Trotzdem – Lederjacken waren so gar nicht sein Ding. Er war nie ein Rebell gewesen, sondern hatte sein Ziel schon als ganz junger Mann deutlich vor Augen gehabt. Er wollte es nach ganz oben schaffen. Sich gegen die Gesellschaft aufzulehnen, wäre nur Zeitverschwendung gewesen.
    Die ausgebleichte Jeans fühlte sich allerdings schön weich an, der Duft des Leders ließ ihn an endlose Highways und schwere Motorräder denken.
    „Na schön, ich probiere die Sachen an, aber eins sage ich dir gleich, Alice, ich trage sie auf keinen Fall zur Eröffnungsparty.“
    Seine Angestellten würden sich sonst nämlich bei seinem Anblick vor Lachen auf dem Boden wälzen!
    Cameron marschierte hinter den Wandschirm und zog sich bis auf die Boxershorts aus. Er konnte über die obere Kante des Paravents blicken und beobachtete Alice, die sich um ihre Arbeit kümmerte und ganz vergessen zu haben schien, dass er hier war.
    Wann eine Frau zum letzten Mal nicht darauf reagiert hatte, dass er halb nackt vor ihr stand, wusste er nicht mehr. Dass es jetzt geschah, war vermutlich gut für seinen Charakter … was allerdings nicht hieß, dass es ihm gefiel!
    Schließlich hatte er sich in die hautenge Jeans gezwängt und das weiße T-Shirt übergestreift, das zum Glück brandneu war – wie er am Preisschild erkennen konnte. Dann zog er sich die schwarze Lederjacke über und präsentierte sich Alice.
    Sie stand ganz still da und blickte ihn mit großen Augen starr an.
    „Na? Zufrieden?“, fragte er schließlich schroff.
    Alice nickte. Dann räusperte sie sich. Schließlich begann sie heiser: „Sehr zufrieden. Du hast wirklich das … allerdings hat sich der …“
    Langsam kam sie auf ihn zu und strich die Jacke glatt, die sich vorn irgendwie verdreht hatte. Fasziniert betrachtete er ihre schmalen Hände mit den langen schlanken Fingern, die sie kurz auf seiner Brust liegen ließ.
    „Du hast recht, Cameron“, meinte sie schließlich. „Das Outfit ist nichts für dich … obwohl du natürlich umwerfend aussiehst.“
    „Aha.“ Mehr brachte er nicht heraus. Er war zu sehr damit beschäftigt, ihre Wangenknochen und den unglaublich zarten, hellen Teint zu bewundern, der zu schimmern schien. Wie machte sie das nur?
    Und wie würde ihre Haut schmecken, wenn er jetzt sanft seine Zunge darübergleiten ließe?
    „Nein“, sagte Alice streng.
    Wollte sie sich nicht küssen lassen? Oder ging es um etwas anderes?
    „Ich suche dir ein neues Outfit“, meinte sie und verschwand wieder zwischen den zahlreichen Kleiderständern.
    Keiner der fünf Anzüge, die sie ihm dann brachte, war ihm recht. Er versuchte, nicht daran zu denken, wer zuletzt darin gesteckt hatte. Wer dieses schwarze Jackett und die schwarze Hose aus welchem Anlass getragen hatte. Er versuchte, nicht an Begräbnisse, Mottenkugeln und Särge zu denken.
    Zum Glück passte ihm keiner der Anzüge!
    „Ich habe selber den ein oder anderen Anzug zu Hause“, rief Cameron schließlich entnervt hinter dem Wandschirm und zog seine eigenen Sachen an. „Der, den ich tragen wollte – zur Eröffnung meines Firmensitzes, falls du dich erinnerst –, wurde von einem Schneider in der Savile Row maßgeschneidert. Für mich, möchte ich betonen. Nicht vor über hundert Jahren für Queen Victorias Sohn!“
    Alice schien vom Namen seines Schneiders beeindruckt zu sein. Anscheinend wusste sie, dass dessen Kunden sozusagen handverlesen waren wie die Mitglieder eines ganz exklusiven Clubs.
    „Mit Secondhand ist es so eine Sache“, gab sie zu. „Da muss man manchmal lange suchen, bis man etwas Passendes findet, vor allem, wenn jemand so groß ist wie

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