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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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wiederhaben. Er wollte sie für sich haben. Für immer. Er wollte sie heiraten.
    Leise fluchend öffnete Leo die Tür zu seinen Gemächern. Es war dunkel im Zimmer, und er spürte, wie ihn die wohlbekannten, alten Schuldgefühle überkamen.
    Ich habe doch so hart dafür gearbeitet, dachte er und konnte Nicholas verächtliches Lachen beinah hören.
    „Du bist die Abweichung“, hatte der alte Fürst gesagt.
    Und das stimmte.
    Er dürfte den Fürstentitel nie bekommen, und auch Phoebe stand ihm nicht zu. Es kam ihm geradezu verbrecherisch vor, nach Nicholas’ Ableben den Titel zu führen und Phoebe zu heiraten.
    Doch wenn sie ein Kind von ihm bekam und man ihn zum Fürsten machte? Dann, dachte Leo grimmig, hätte er alles, was er immer gewollt hatte … und würde es doch nicht verdienen.

10. KAPITEL
    Am nächsten Morgen ging Phoebe zum Frühstücken in den Kinderbereich, weil sie weder Leo noch dem Fürsten begegnen wollte.
    „Wie war Ihr Abendessen?“, fragte Frances.
    „Schön“, antwortete Phoebe gezwungen und überlegte verzweifelt, wie sie das Thema wechseln konnte. „Ich bin erstaunt, dass man den Kinderbereich über all die Jahre so belassen hat. Es ist doch bestimmt über zwanzig Jahre her, seitdem hier Kinder gespielt haben.“
    „Ja, Leo und Anders waren die letzten.“
    „Waren Sie denn all die Jahre hier als Erzieherin beschäftigt?“
    „Aber nein!“ Frances lachte. „Was hätte ich denn machen sollen? Däumchen drehen? Nein, nein, ich war jahrelang Ausbilderin für Erzieherinnen in Njardvik und bin erst letzte Woche wieder hergekommen, für den jungen Mann hier. Ich glaube, das gesamte Fürstentum hat nur darauf gewartet, dass hier wieder Leben herrscht.“
    „Hat der Fürst Sie eingestellt?“
    „Nicht direkt, aber eigentlich schon.“
    „Für wie lange?“
    Frances hob die Schultern. „Auf unbestimmte Zeit, bis Christian erwachsen ist, schätze ich mal.“
    Also war es eine Lüge gewesen, als Leo ihr in New York versprochen hatte, dass sie nur zwei Wochen in Amarnes bleiben würden. Er hatte ihr die Absichten des Fürsten verschwiegen und seinen Charme ausgespielt, um sie zur Heirat zu bewegen. Er wollte den Thronfolger kontrollieren, um am Ende selbst Fürst zu werden.
    Es war alles so offensichtlich, so schrecklich, und trotzdem konnte Phoebe es nicht glauben.
    „Wo ist Leo?“, fragte Christian plötzlich unvermittelt, und Phoebe erschrak.
    „Ich weiß es nicht, Sportsfreund. Ist es denn wichtig, wo er ist?“
    Darauf bedachte Christian sie mit einem dieser Blicke, der zu sagen schien, dass sie keine Ahnung hatte. „Ich will ihn sehen. Wir wollten Schlitten fahren gehen.“
    „Tatsächlich?“ Noch ein Versprechen, noch ein Versuch, sie für sich zu gewinnen. Wenn Christian nun am Ende zu sehr an Leo hing? Phoebe musste sein Herz genauso schützen wie ihr eigenes. „Ich glaube“, erwiderte sie deshalb, „dass er heute vielleicht zu viel zu tun hat. Prinzen müssen auch arbeiten, weißt du?“
    „Ich will ihn trotzdem sehen“, sagte Christian schmollend.
    „Vielleicht später …“
    Nachdenklich sah Frances zu Phoebe. „Ich hoffe auch, dass Prinz Leopold Zeit haben wird, mit Ihnen beiden Schlitten zu fahren. Es soll schneien.“
    Eine Bedienstete brachte das Frühstück. Nach einem Schluck Kaffee sagte Phoebe: „Ich glaube, dass er sehr beschäftigt ist.“
    „Das ist er immer“, stimmte Frances ihr zu. „Sie haben vielleicht schon bemerkt, dass Nicholas nur noch dem Namen nach Fürst ist. Er wird alt und hatte letztes Jahr einen Schlaganfall. Leo hat viel vom Tagesgeschäft übernommen.“
    Gebannt sah Phoebe die Erzieherin an. „Tatsächlich?“
    „Ja, und das Volk liebt ihn. Er hat so eine natürlich Art, mit Menschen umzugehen, so herzlich und so freundlich, wie Fürst Nicholas es nie sein konnte. Darin ähnelt Prinz Leopold seinem Vater Havard.“ Sie schnitt eine Grimasse. „Nicholas findet es natürlich furchtbar, dass er kaum noch etwas selbst machen kann. Außerdem hat er Leo nie gemocht … aber das habe ich Ihnen ja schon erzählt, und wahrscheinlich haben Sie es inzwischen selbst bemerkt.“
    „Um ehrlich zu sein, bin ich dem Fürsten noch nie begegnet.“ Gleichzeitig dachte Phoebe, wie sonderbar es war, dass jemand, den sie nicht einmal kannte, so viel Einfluss auf ihr Leben hatte. „Ich weiß zwar, dass Nicholas Leo nicht besonders mag, aber mir war nicht klar, dass Leo schon so viel Verantwortung übernommen hat.“
    „Nicholas unterzeichnet

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