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Julia Extra Band 0316

Julia Extra Band 0316

Titel: Julia Extra Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens , Helen Bianchin , Fiona Harper , Kate Hewitt
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überstürzt abgelaufen war, hatte er das Gefühl, dass neben seiner Lust noch ein tieferes Bedürfnis in ihm befriedigt worden war. Als wäre ein wichtiger Teil von ihm endlich an den rechten Platz gerückt worden.
    Verwundert über seine eigenen Gedanken wandte er sich ab.
    Langsam glitt Phoebe vom Tisch und zog mit bebenden Fingern ihr Kleid zurecht. Leo wusste, dass er etwas sagen sollte.
    „Leo …“, flüsterte Phoebe heiser.
    Langsam sah er zu ihr. „Ja?“
    Mit verhangenem Blick sah sie ihn an und strich sich das Haar aus dem Gesicht. „Christian … Christian kann doch nur Thronfolger werden, weil er Anders’ Kind ist, oder?“
    „Natürlich.“
    „Ein Kind aus einer legitimen Verbindung, meine ich?“
    „Ja, das steht außer Frage.“ Ihm schwante Böses. „Ich habe eure Heiratsurkunde doch selbst gesehen.“
    „Ich weiß, aber …“ Sie befeuchtete sich die Lippen, ihr Gesichtsausdruck wurde verschlossen, beinahe ängstlich.
    „Worum geht es, Phoebe?“
    Wie gebannt sah sie ihn an, hin- und hergerissen, ob sie sich ihm anvertrauen sollte.
    Was verbarg sie vor ihm, überlegte Leo grimmig.
    „Christian …“, begann sie. Dann atmete sie tief durch und fing noch einmal an. „Christian ist nicht mein leibliches Kind.“

9. KAPITEL
    Phoebe konnte Leos Gesichtsausdruck nicht deuten, und sie war sich auch nicht sicher, ob sie es wollte. Er stand nur da und sah sie an, während ihr Körper noch von den Nachwehen ihres Liebesspiels bebte.
    „Was sagst du da, Phoebe?“, fragte er schließlich.
    Jetzt musste sie ihm alles erzählen. „Christian ist nicht mein leiblicher Sohn. Ich habe ihn adoptiert, als er drei Wochen alt war.“
    Langsam und ungläubig schüttelte Leo den Kopf. „Ist er denn Anders’ Sohn?“
    „Natürlich. Du brauchst ihn dir doch nur anzusehen! Aber wenn du willst, können wir einen DNA-Test machen lassen.“
    Leo lachte rau. „Darauf können wir verzichten, wenn er kein eheliches Kind ist.“ Wieder schüttelte er den Kopf. „Am besten erzählst du mir die ganze Geschichte.“
    „Anders hatte eine Affäre mit einer Bedienung in Paris, bevor ich ihn kennengelernt habe. Er wusste nichts von der Schwangerschaft – und dem Kind. Nach unserer Hochzeit kam die junge Frau zu uns und wollte Christian weggeben.“
    Weil Leo verächtlich das Gesicht verzog, beeilte Phoebe sich zu sagen: „Es war nicht so, wie du denkst. Wenn du Mitleid für deine Mutter aufbringen konntest, die man bedrängt hat, dich zu verlassen, dann zeig auch Mitleid mit Christians Mutter. Sie war noch sehr jung, erst neunzehn, und fremd in Paris. Sie konnte nicht mit einem Baby nach Hause zurückkehren. Ihre Familie hätte sie verstoßen. Und sie hatte nicht die Möglichkeiten, sich allein über Wasser zu halten.“
    „Warum hat sie Anders nicht um Geld gebeten? Oder Unterhalt eingefordert?“
    „Vielleicht wusste sie nichts von diesen Dingen, oder sie kannte Anders gut genug, um zu wissen, dass von ihm keine verlässliche finanzielle Unterstützung zu erwarten war.“ Seufzend dachte Phoebe an den angstvollen Ausdruck in den ausgemergelten Zügen des Mädchens. „Auf jeden Fall wollte sie, dass Christian zu uns kommt, damit sie zu ihrer Familie zurückkehren konnte. Ich habe ihn gern genommen.“
    „Tatsächlich? So kurz nach der Heirat?“ Leo lachte ungläubig. „Da dürftet ihr nicht besonders viel von euren Flitterwochen gehabt haben.“
    „Das stimmt. Ich glaube auch, das war für Anders der Anfang vom Ende. Verheiratet zu sein und sofort ein Kind zu haben, war nicht gerade das, was er sich vorgestellt hatte.“
    „Also ist er gegangen.“
    „Ja.“
    „Und du hast seinen Bastard behalten.“
    Phoebe zuckte zusammen. „Das ist kein Grund, beleidigend zu werden. Zu dem Zeitpunkt hatte ich Christian zwar erst wenige Wochen, aber er war mir bereits ans Herz gewachsen.“ Sie hielt inne. „Du solltest vielleicht wissen, dass ich ebenfalls adoptiert wurde. Meine leibliche Mutter war – ähnlich wie Christians – noch sehr jung, ein Teenager ohne Einkommen oder Unterstützung. Meine Adoptivmutter machte damals ein freiwilliges Jahr in einer Beratungsstelle für ungewollt Schwangere. Sie ermutigte meine leibliche Mutter Vanessa ihr Kind zu bekommen. Vanessa war einverstanden, und meine Mutter hat mich adoptiert.“ Phoebe richtete sich auf und sah Leo in die Augen. „Sie war Single und hat mich trotzdem erfolgreich großgezogen. Ich hatte eine sehr glückliche und ausgefüllte Kindheit. Daher

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