Julia Extra Band 0318
konnte sie niemanden entdecken. Nach der nächsten Bahn bemerkte sie schließlich Marc, der es sich auf einem Liegestuhl gemütlich gemacht hatte. In der knappen schwarzen Badehose wirkte er unglaublich männlich, und sein makelloser Körper war durchtrainiert und schimmerte in olivfarbenem Teint.
„Du bist eine gute Schwimmerin“, bemerkte er und schob sich die Sonnenbrille hoch.
„Danke.“ Ava benutzte die Treppe, um aus dem Wasser zu kommen und spürte Marcs heißen Blick auf ihrem nur mit einem Bikini bekleideten Körper. Schnell hüllte sie sich in ein Badetuch, bevor sie sich ihm zuwandte. „Celeste sagte, du würdest erst gegen Abend zurückkehren.“
Marc verschränkte die Hände hinter dem Kopf und streckte sich entspannt aus. „Stimmt, aber ich bin früher als erwartet fertig geworden.“
Ava drückte ihr nasses Haar aus. „Hast du etwa zufälligerweise Erkundigungen über mich eingeholt?“
Träge kreuzte er die Beine und ließ erneut einen aufreizenden Blick über Ava gleiten, auf den ihr Körper sofort mit einer Gänsehaut reagierte. „Hast du dir denn einen Plan zurechtgelegt, wie du aus der Sache wieder herauskommst?“
Auch Ava antwortete mit einer Gegenfrage. „Gibt es denn eine Möglichkeit?“
Marc lächelte selbstbewusst. „Nein. Ich habe an alles gedacht, cara . Wenn du die Schulden deines verstorbenen Ehemannes nicht begleichen willst, dann musst du wohl oder übel bei mir bleiben.“
Sie wickelte das Tuch fester um ihren Körper. „Wenn ich schon bis auf unbestimmte Zeit an dich gefesselt bin, dann würde ich gern etwas Sinnvolles tun. Während meines … Zusammenlebens mit Douglas habe ich mich um einige seiner geschäftlichen Angelegenheiten gekümmert.“
Marc stand auf und beschattete seine Augen wieder mit der Sonnenbrille. „Sehr intensiv kannst du dich damit aber nicht beschäftigt haben. Sonst hättest du merken müssen, wie es bergab ging, und hättest das sinkende Schiff verlassen.“
Beunruhigt sah sie ihn näher kommen. Sie konnte nicht anders ausweichen, außer rückwärts in den Pool zu springen. „Als es Douglas immer schlechter ging, habe ich die Arbeit wieder seinen Buchhaltern und Geschäftsführern überlassen, um mich um ihn zu kümmern.“
„Warum hast du ihn nicht verlassen? Oder hattest du keine Wahl, Ava?“
„Doch, die hatte ich, falls du es genau wissen willst. Aber ich fühlte mich verpflichtet, bei ihm zu bleiben. Außer mir hatte er niemanden mehr. Seine Kinder wollten nichts mehr von ihm wissen. Das hat ihn sehr verletzt. Er hat mir einfach leid getan, er wollte nicht einsam und allein sterben.“
Ava konnte zwar Marcs Augen hinter der Sonnenbrille nicht sehen, spürte jedoch seinen Zynismus. „Willst du mir etwa weismachen, du hättest ihn persönlich gepflegt?“
Herausfordernd hob sie das Kinn. „Das war das Mindeste, was ich für ihn tun konnte. Schließlich war er sehr gut zu mir.“
„O ja.“ Marc grinste abfällig. „Das war er wirklich. Offenbar hat er dir ein kleines Vermögen bezahlt, nicht wahr? Wo ist das ganze Geld geblieben, Ava?“
„Das geht dich nichts an“, entgegnete sie schroff und wich instinktiv zurück. Sie hatte völlig vergessen, dass sie den Pool im Rücken hatte.
Sie schwankte, bevor Marc sie geistesgegenwärtig an den Armen packte und so vor dem Sturz in den Pool bewahrte. Das Badetuch war bei dem Manöver zu Boden gefallen, doch Ava hatte es nicht einmal bemerkt. Sie war sich nur des erregenden Knisterns zwischen Marc und ihr bewusst. Ihre Brüste wurden nur spärlich von dem knappen Bikinioberteil verdeckt, und die empfindlichen Spitzen sehnten sich danach, von ihm liebkost zu werden. Es fiel ihr unendlich schwer, der Versuchung zu widerstehen, sich fest an ihn zu schmiegen.
„Du hast hohe Geldsummen auf das Konto deiner Schwester in London überwiesen“, beharrte Marc. „Erzählst du mir freiwillig, wofür das Geld war, oder soll ich jemanden beauftragen, das für mich herauszufinden? Allerdings könnte das deine Schwester und ihren Mann in Verlegenheit bringen.“
Wütend funkelte sie ihn an. „Wie kannst du es wagen, dich in mein Privatleben und sogar in das meiner Schwester einzumischen?“
Sein Griff wurde fester, als Ava versuchte, sich von ihm zu befreien. In ihrer Wut reagierte sie jedoch so heftig, dass Marc im nächsten Moment den Halt verlor und mit Ava zusammen im Pool landete.
Keuchend tauchte Ava wieder auf und holte so aufgebracht nach Marc aus, dass ihm die Sonnenbrille von
Weitere Kostenlose Bücher